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Jene Nacht im Fruehling

Titel: Jene Nacht im Fruehling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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heraushören.
    »Blair ist gerade bei ihm, und sie meint, es wäre nichts Schlimmes, aber ich möchte ihn trotzdem nicht alleinlassen. Könnte Mike vielleicht Dad oder Frank bitten, ihn zu begleiten, wenn er ...«
    ». .. Doc holt?« beendete Samantha den Satz für ihn.
    »Ja«, erwiderte Kane mit einem Seufzer, denn er wünschte sich jetzt, er hätte ihr damals nichts von der Entführung erzählt.
    Nachdem Samantha aufgelegt hatte, ging Samantha zu Mike in die Bibliothek und teilte ihm mit, was Kane ihr soeben gesagt hatte.
    »In Ordnung. Ich werde Dad holen«, sagte Mike, auf die Tür zugehend, aber Sam vertrat ihm den Weg.
    »Ich werde dich begleiten.«
    »Ha, ha, ha, ha, ha«, sagte Mike humorlos, während er die Hand nach dem Türknauf ausstreckte.
    Aber Samantha legte rasch ihre Hand darüber. »Mike, hör zu - es ist das einzig Vernünftige. Ich weiß, was ihr beiden, Frank und du, gemacht habt. Also komm mir jetzt ja nicht auf die Idee, mich anlügen zu wollen. Dein Bruder glaubt wohl, mit Geld könnte man alles kaufen.«
    »In der Regel kann Frank das auch.«
    »Ich weiß, daß er sich diesmal die Wachen auf Docs Grundstück gekauft hat.«
    »Das war nicht allzu schwer, da Doc ihnen schon seit Wochen den Lohn schuldig geblieben ist. Doc hält sie mit dem Versprechen hin, daß er eine große Summe Geld aus Europa erwarten würde, aber ich glaube, er ist bankrott. Soweit Frank feststellen konnte, hatte er von nirgendwoher Geld zu erwarten.«
    »Bei wem hat er sich erkundigt? Bei seinen Freunden in der Wall Street?«
    »Geld ist überall gleich. Er hat sich bei Leuten erkundigt, von denen du am besten nichts weißt.«
    »Die einfältige kleine Samantha, die zu dumm ist, um alle Fakten erfahren zu dürfen.«
    »Die kostbare kleine Samantha, deren Leben in Gefahr ist«, gab Mike schroff zurück.
    Sich wieder beruhigend, sah Sam ihn an. »Wie viele von Docs Leibwächtern hast du bestechen können?«
    »Die meisten. Okay, okay - achtzig Prozent. An drei von ihnen konnten wir nicht herankommen, und dann ist da noch das Personal, wenn man das überhaupt noch so bezeichnen kann. Im Haus selbst wird es gefährlich werden.« Er beugte sich zu ihr hinunter. »Samantha, diese Leute sind bewaffnet.«
    Sie holte tief Luft. »Mike, ich bin klein. Ich kann durch Fensterlöcher kriechen, für die solche Muskelmänner wie du und deine Brüder zu dick sind. Ich kann auf Zäune und auf Bäume klettern. Was macht ihr zum Beispiel, wenn du und dein Dad über einen Zaun klettern müßt? Wer hebt wen? Du kannst mich wie einen Speer über eine Mauer werfen, falls das nötig sein sollte.«
    »Damit du auf der anderen Seite auf deinem hübschen Kopf landest?«
    »Nun komm mir ja nicht mit dieser gönnerhaften Masche !« Sie legte ihm die Hand auf die Brust, und ihr Gesicht wurde weich. »Mike, du mußt mich mitnehmen. Wenn es Probleme geben sollte, wird Doc mich nicht töten, und ich kann dich beschützen.«
    »Und was könnte ihn deiner Meinung nach abhalten, dich umzubringen? Du weißt doch inzwischen, daß du nicht seine Enkelin bist.«
    »Aber ich weiß jetzt, was mit Half Hands Millionen passiert ist«, sagte Sam leise. »Und wenn Doc mir oder dir auch nur ein Haar krümmt, wird er nicht einen Penny von seinem Geld Wiedersehen.«

32
    Sie mußten über die Mauer klettern.
    Nachdem sie ihr Fahrzeug im Schutz der Dunkelheit unter den Bäumen versteckt hatten, gingen sie unauffällig zum Tor der Einfahrt und fanden es verschlossen. Daraufhin hätte Samantha am liebsten kehrt gemacht und wäre in die Stadt zurückgefahren, denn Mike hatte ihr erzählt, daß Frank die Torwachen bestochen hatte, und deshalb hätte es unverschlossen sein müssen.
    »Wir können es uns jetzt nicht leisten, daß du kalte Füße bekommst. Dafür ist die Zeit zu knapp«, sagte Mike zu ihr. Er hatte zwar Angst um sie, aber auch eine lebenslange Erfahrung mit seinem älteren Bruder: Wenn Frank sagte, das Tor würde offen sein, dann war es auch offen -sie hatten eben nur das falsche Tor erwischt.
    Am entfernten Ende des Grundstücks fanden sie einen Baum mit dicken Ästen, die über die hohe Ziegelmauer, die das Anwesen umschloß, in den Garten hineinwuchsen. Mike kletterte zuerst auf den Baum und half dann Samantha auf die Mauer hinauf. Und nachdem er ein paar kleine Pakete mit stark duftendem Fleisch auf den ungemähten Rasen hinuntergeworfen hatte, um sich zu vergewissern, daß die Hunde tatsächlich im Zwinger eingesperrt waren, wie sie sollten, ließ er

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