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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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von Anfang an gewusst, und doch war es schön, den Beweis dafür zu sehen.
    Kaum hatte sie ihr Bett gemacht, als ihr Handy klingelte. Sie ging ran, ohne auf die Nummer zu sehen, weil sie dachte, dass es sich nur um Jenna handeln konnte.
    „Hallo?“
    „Violet.“
    Cliffs Stimme saugte jegliches Leben aus ihrem Körper. Ihr wurde schwindlig. Schnell setzte sie sich aufs Bett.
    „Es tut mir leid“, sagte er mit belegter Stimme. „Wenn du nur wüsstest, wie sehr! Ich w-wollte nie …“ Seine Stimme brach. „Baby, es tut mir leid! Kannst du mir verzeihen? So etwas wird nie wieder vorkommen, das schwöre ich. Als der Typ mir von deiner Vergangenheit erzählt hat – da bin ich einfach durchgedreht. Es ist ja nicht nur meine Schuld. Du hast auch Fehler gemacht, aber das ist jetzt egal. Ich möchte dich sehen.“
    Er redete noch, als sie auflegte.
    Das Telefon glitt aus ihren Händen. Es dauerte einen Moment, bis sie bemerkte, wie sehr sie zitterte. Kälte drang in jede Faser ihres Körpers, und sie befürchtete, sich übergeben zu müssen.
    „Ich dachte, wir leihen uns für heute Nachmittag Funny Girl aus“, sagte Beth, die gerade ins Zimmer spazierte. „Ich liebe diesen Film, aber Marshall weigert sich, ihn mit mir anzusehen. Bist du …“ Sie erstarrte. „Violet, was ist geschehen?“
    Violet sah auf. „Cliff hat angerufen. Er möchte mich sehen.“
    Ellington kam pünktlich, und das war gut, denn die Tatsache, nicht kochen zu dürfen, machte Jenna nervös.
    Sie war um zwanzig nach sechs nach Hause gekommen, war um halb sieben bereits fix und fertig umgezogen und hatte danach nichts anderes zu tun, als auf und ab zu laufen. Normalerweise würde sie in der Küche stehen und irgendeine Kleinigkeit zaubern. Auch während sie sich überlegte, was genau sie Ellington sagen sollte, sehnte sie sich danach, irgendwas zu schnippeln oder zu verrühren.
    Sie zog die Tür auf, als es klingelte.
    „Ich verstecke mich nicht hinter dem Kochen“, sagte sie statt einer Begrüßung. „Es entspannt mich einfach, und du hast doch selbst gesagt, wie fürsorglich das ist.“
    Er trat ein, groß und attraktiv, doch sie wollte sich von seinen herrlichen blauen Augen nicht ins Wanken bringen lassen.
    „Normalerweise schon“, sagte er. „Aber manchmal kochst du, um dich von anderen zu distanzieren. Da gibt es zum einen die physischen Barrieren – die Arbeitsplatte, die Töpfe, die Messer – und dann noch die emotionalen. Deine Aufmerksamkeit ist immer zwischen dem, was du kochst, und deinem Gegenüber aufgeteilt. Wenn du kochst, kannst du immer irgendwie entfliehen.“
    „Ich gehe mal davon aus, dass Getränke in Ordnung sind“, gab sie ungnädig zurück, wild entschlossen, seine Behauptungeneinfach zu übergehen. „Ich habe eine Flasche Wein aufgemacht. Möchtest du ein Glas?“
    Er überraschte sie, indem er die Hände auf ihre Hüften legte und sie an sich zog. Sofort lehnte sie sich an ihn und schloss in Erwartung eines Kusses die Augen.
    Als sich ihre Lippen sanft berührten, schlang sie die Arme um seinen Hals, ihre Zungen berührten sich und kleine Schauer jagten über ihren Rücken.
    So schnell es begonnen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Er trat einen Schritt zurück.
    „Ich hätte sehr gerne ein Glas Wein. Vielen Dank.“
    Sie beäugte ihn. „Treibst du irgendwelche Spielchen mit mir?“
    „Ich wollte dir nur zeigen, dass ich nicht sauer bin.“
    „Hättest du das nicht einfach sagen können?“
    „Wäre das vielleicht besser gewesen als ein Kuss?“
    Darüber dachte sie einen Moment nach. „Wahrscheinlich nicht.“
    „Gut.“
    Sie schenkte zwei Gläser Syrah ein, sie setzten sich einander zugewandt ans jeweils andere Ende des Sofas.
    „Ich schätze, du wirst nicht anfangen.“
    „Du bist es, die ein Treffen wollte.“
    „Das stimmt.“ Sie seufzte. „Das Problem ist wohl, dass mein Ehemann mir auch immer erklärt hat, was mit mir nicht stimmt. Er hat mir immer gesagt, was ich fühlen sollte, und am Ende unserer Ehe hat er sogar versucht, mir meine Kreativität zu nehmen. Und ich habe es zugelassen.“
    Ellington hörte ihr schweigend zu.
    „Aron war so anders als ich“, fuhr sie fort. „So offen und charmant. Die Leute genossen es, in seiner Nähe zu sein. Aus jedem Treffen konnte er eine Party machen. Ich fand das toll, und er schien mich zu mögen, also wurden wir ein Paar und zogen zusammen. Ich wollte aber mehr. Ich wollte immer das, was meine Eltern haben.“ Sie sah ihn an.

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