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jennissimo (German Edition)

jennissimo (German Edition)

Titel: jennissimo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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nach außergewöhnlichen Kochbüchern und stellte verschiedene Kochkurse zusammen. Zudem schluckte sie die Kröteund bestellte einen großen Kühlschrank für den Lagerraum. Schließlich fuhr sie zu der kleinen Druckerei, die ihre Mutter ihr empfohlen hatte, bestellte Flyer und Rezeptkopien und erkundigte sich, was es kosten würde, ihr Logo auf Schürzen drucken zu lassen. Als sie um kurz vor siebzehn Uhr zurück in den Laden kam, hatte Violet mehrere Ausdrucke von Homepage-Designs auf dem Tresen ausgelegt.
    „Ihm war langweilig“, sagte sie fröhlich. „Das hier hat er innerhalb einer Stunde zusammengebastelt, und ich muss gestehen, ich finde es fantastisch.“
    Jenna beugte sich über die Seiten. Das Design war schlicht und in klaren Farben gehalten. An der Seite und oben gab es Navigationspunkte für Rezepte, Küchenutensilien, Küchengeräte und mehr. Sie fügten ein paar Änderungsvorschläge hinzu. „Wie wäre es, wenn wir diesen Menüpunkt hierhin setzen?“ Violet hatte kaum ausgesprochen, als ihr Magen laut knurrte.
    Jenna starrte sie an. „Hast du keine Mittagspause gemacht?“
    „Nein, ich hatte zu tun.“
    Jenna schob die Papiere zusammen. „Das machen wir morgen fertig. Du musst auch mal was essen. Geh schon! Wir sehen uns morgen.“
    Violet zögerte. „Wie wäre es mit einer Margarita im Dos Salsas?“
    Angesichts dieser Einladung fühlte Jenna sich zugleich unbehaglich und ein bisschen ängstlich. Schon seit Jahren hatte sie keine neuen Freundschaften mehr geschlossen. In ihrem Restaurant hatte sie meistens mit Männern zusammengearbeitet, und die einzigen Menschen, die sie in L. A. kennengelernt hatte, waren Aarons Freunde gewesen. Mit ihren Freundinnen in Texas hatte sie keinen Kontakt gepflegt – was erklärte, warum sie sich bei dem gemeinsamen Kaffeetrinken so unbehaglich gefühlt hatte.
    Warum sie ihre Freundinnen eigentlich nie angerufen hatte, darüber musste sie auch noch einmal in Ruhe nachdenken. Warum hatte ihre Beziehung mit Aaron sie so ganz und gar verändert? Als ob er der Stern am Himmel gewesen wäre und sie nur ein um ihn kreisender Planet.
    „Ich wollte dir nicht zu nahe treten“, sagte Violet leise. „Ist schon okay. Bis morgen früh.“
    Obwohl Violet nichts anzumerken war, musste sie verletzt sein.
    „Nein, warte. Ich würde gern mitkommen.“
    „Das musst du nicht.“
    „Ich möchte aber! Ich war nur gerade in Gedanken bei meinem Ex. Frag mich nicht, warum. Manchmal ist mein Gehirn ein beängstigender Ort.“
    „Meins auch.“ Violet lächelte. „Dann lass uns gehen.“
    „Wenn du herausfindest, was die in die Nachos getan haben, geb ich dir all meine Ersparnisse, ich schwör’s!“ Violet schob sich beim Sprechen ein Nacho in den Mund.
    Jenna beäugte die Platte, dann lächelte sie. „Wie viel hast du denn gespart?“
    Violet lachte. „Nicht viel, aber ich packe noch eine Portion Dankbarkeit obendrauf.“
    „Wie könnte ich da Nein sagen?“
    „Im Ernst?“, fragte Violet. „Du könntest auch solche Nachos hinbekommen?“
    „Na klar. Das ist nicht schwer.“
    „Für dich vielleicht! Ich hab das schon öfter versucht, und es funktioniert nicht.“
    „Ich zeige dir, wie es geht.“
    Violet sah zugleich erfreut und überrascht aus. „Das ist wirklich nett von dir.“
    „Eigentlich nicht. Du rettest meinen Laden. Ich schulde dir was.“
    „Ich helfe nur, das ist ein Unterschied.“
    Nicht in diesem Fall, dachte Jenna, schwieg aber, um Violet nicht unter Druck zu setzen. Während sie einen Schluck Margarita trank, blickte sie sich in der Kneipe um. Holzbalken undVentilatoren an der Decke. Es war nicht besonders voll, aber die Gäste unterhielten sich gut. Und sie fühlte sich ebenfalls gut, wie ihr mit einem Mal klar wurde, denn nun hatte sie einen Plan für ihren Laden.
    „Mir gefallen unsere neuen Ideen“, sagte sie. „Wenn ich nur nicht gleich am Anfang alles vergeigt hätte.“
    „Du bist ganz schön hart zu dir!“, schmunzelte Violet.
    „Nein, ich …“ Jenna presste die Lippen zusammen. „Gut, vielleicht bin ich das. Alte Gewohnheit. Ich wünschte, ich könnte meinen Eltern die Schuld in die Schuhe schieben, aber das kann ich nicht.“
    „Ich weiß, dass deine Mom toll ist.“
    „Und mein Dad ist genauso. Früher hab ich nicht ständig das Gefühl gehabt, dass ich etwas falsch mache. Früher war ich ziemlich normal.“
    Violet sah sie an. „Was ist denn normal?“
    „Das klingt, als ob du es nicht wüsstest.“
    Violet zögerte.

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