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Jenseits aller Vernunft

Jenseits aller Vernunft

Titel: Jenseits aller Vernunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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griffen wir eine Bank an, die als leicht einnehmbar galt. Ein übereifriger Hilfssheriff wurde im Kampf getötet. Ich wollte einem aus der Bande helfen, dem man das Pferd unter dem Hintern weggeschossen hatte. Irgend jemand, ich glaube der Sheriff, traf mich schwer. Ich war der einzige Verletzte. Sie muss ten mich im Wald zurücklassen, um den Verfolgern zu entkommen.«
    »Sie haben dich zurückgelassen?«
    »Das muss ten sie.« Er zuckte mit den Schultern. »An ihrer Stelle hätte ich es auch so gemacht.«
    »Aber du hättest sterben können!«
    Er lachte über ihre Naivität. »Das war ja der Sinn der Sache, so sollte es laufen. Lydia, mein wirklicher Name ist Sonny Clark. Sonny Clark starb an jenem Nachmittag irgendwo in den Hügeln von Tennessee.«
    Sie begann zu verstehen. »Damals hat dich also John Sachs gefunden.«
    »Genau kann ich mich nicht erinnern. Ich kam erst ein paar Tage später in seiner Hütte wieder zu mir. Irgendwie hat er mich mit all diesen scheußlichen Säften und Salben wieder hinbekommen, und nach ein paar Monaten stand ich auf den Beinen. Und die Narbe auf meiner Brust?« Sie nickte. »Eine Kugel ist da durchgegangen. Keine Ahnung, wie sie an meinem Herz und meinen Lungen vorbeigeflutscht ist.«
    Sie grübelte und versuchte, sich den Rest zusammenzureimen. »Und dann hast du deinen Namen geändert.«
    »Das war ein Vorschlag von Sachs. Er hatte auch meine Haare geschnitten, um eine Wunde am Kopf zu behandeln.« Lydia wurde es ganz flau bei dem Gedanken, wie er ausblutete. Ohne langes Fackeln hockte sie sich zwischen seine Knie, die Hände auf seine Schenkel gelegt. »Ich ließ mir einen Schnurrbart wachsen, dadurch sah ich älter und ganz anders aus. Fast ein Jahr lang habe ich bei ihm gearbeitet. Als ich ihn verließ, war ich ein anderer geworden.«
    Seine Hände strichen jetzt ziellos durch ihr Haar. Sie legte ihre Wange an seinen Oberschenkel. »Auch innerlich habe ich mich verändert. Ich wollte leben, etwas Sinnvolles tun. Dafür muss ich mich bei Sachs bedanken. Er war der allererste Mensch, der Wert auf mich legte.
    Aber außer mit Töten kannte ich mich nur mit Pferden aus. Sachs schlug vor, ich sollte bei Gentry nach Arbeit fragen. Ich habe zwar die Vergangenheit hinter mir gelassen, Lydia; aber unter dem neuen Namen steckt immer noch Sonny Clark, ein Killer, ein gesetzloser Bandit, und ich werde wahrscheinlich in mehreren Staaten gesucht.«
    Das stimmte, aber sie würde es ihm nicht sagen. Sie hob den Kopf und sah zu ihm auf. »Du hast dich geändert, und du bist nicht mehr Sonny Clark. Genau wie du sagtest, ist er Vorjahren gestorben.« Sie berührte seinen Schnurrbart. »Du bist Ross Coleman.«
    Sein Blick bekam einen ungewöhnlichen Ausdruck von Zärtlichkeit, mit dem sich Ross selbst kaum erkannt hätte. »Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Wie habe ich bei meiner Vergangenheit das Recht, dich zu verurteilen?« Seine Finger blieben in ihrem Haar hängen. »Mein Gott, Lydia, durch welche Hölle muss t du gegangen sein.«
    Sie um schloss seine Taille mit den Armen und legte den Kopf an seine Brust. »Bis ich dich getroffen habe. Bei dir habe ich mich zum ersten Mal anständig gefühlt. Aber... aber gestern, als du mich angesehen hast wie...«
    Er flüsterte sein Bedauern in ihr Haar. »Ich war verrückt vor Eifersucht, Lydia, verzeih mir.«
    »Eifersucht? Weil du glaubtest, ich hätte ein Stelldichein mit Winston gehabt? Er war mein Freund. Das ist alles. Und die anderen, die du erwähnt hast, habe ich nie...«
    »Natürlich reizt du die Leute nicht mit Absicht. Ich konnte nicht mehr klar denken. Mir ist der Kragen geplatzt, als ich all die Männer auf deine nackten Brüste glotzen sah.«
    »Ich will keinen anderen Mann, Ross. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich niemals mehr einen gewollt.« Sie wühlte die Hände in sein dichtes Haar. »Aber du hast mich gekü ss t und berührt...« Ihre Stimme verklang, und sie senkte schüchtern den Kopf. »Und jetzt gefallen mir die Dinge, die du mit mir machst.«
    Sein leises Fluchen hörte sich eher wie Liebesgeflüster an. Er hob ihr Gesicht wieder zu sich empor, und sein Daumen glitt sacht über ihre Lippen. »Es ist wundervoll, dass wir einander gefunden haben.«
    Er küsste sie innig, aber sanft, und seine Zunge erkundete die Süße ihres Mundes. Seine Hand glitt von ihrer Schulter zu ihrer Brust und bedeckte sie. Als sie leise ächzte, zog er die Hand sofort zurück.
    »Ich weiß, dass du gestern verletzt warst und

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