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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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Latenor. Obwohl ich bloß ein einfacher Dieb bin. Ich bin ein Auserwählter, unsere Heimat zu retten. Wir müssen weiter, Dante. Du hast Recht.“
    Erschöpft trabten sie erneut los. Obgleich ihre Glieder bei jedem Schritt höllisch schmerzten, waren sie fest entschlossen, das Land vor Latenors Tyrannei zu bewahren. Waldoran wartete einige hundert Schritte vor ihnen, dicht hinter Chorz, welcher ebenfalls bemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte und daraufhin prompt stehen geblieben war.
    „ Es ist nicht mehr weit. Bald haben wir es geschafft.“ Kein einziger Tropfen Schweiß rann an Waldorans Stirn herunter.
    Lannus und Dante nickten und schwangen ihre Hände in wegwerfenden Gesten, doch das Keuchen und Husten strafte sie beide Lügner.
    „ Das hier wird euch für eine kurze Zeit helfen. Ihr werdet besser atmen können.“
    Waldoran hielt den jungen Menschen zwei gelbliche Blätter hin, die sie dankend annahmen. Zwar hatten sie nicht die Spur einer Ahnung, was es mit diesen Kräutern auf sich hatte, doch weil es aus Waldorans Beutel stammte, musste es ein wahres Wundermittel sein. Während ihrer gemeinsamen Reise hatten sie Vertrauen in den Elfen gewonnen, welcher zu Beginn so furchtbar kalt und unnahbar gewirkt hatte. Dies war jedoch lediglich die elfische Art und nachdem man sich mit ihr vertraut gemacht hatte, lernte man, dass die Elfen ehrenhafte Kreaturen waren.
    „ Danke, Waldoran.“ Das Blatt kitzelte die Gaumen der Menschen und sie schluckten es ohne lange darauf herumzukauen hinunter. Nach wenigen Herzschlägen spürten sie, wie die Luft sich rascher durch ihre Lunge schlängelte und vermochten es, frei zu atmen. Die Gruppe machte sich auf den Weg. Das Tempo wurde ein wenig gedrosselt, sodass es nicht ganz so stramm wie zu Beginn des Endspurts war, doch sie kamen weiterhin zügig voran. Bis Dante ein erhebliches Problem einfiel, als sie sich den Erodyn-Höhen näherten.
    „ Wenn wir von dieser Seite kommen, laufen wir direkt in die Armee Latenors, Waldoran.“ gab der Menschenkrieger urplötzlich ein wenig panisch zu Bedenken.
    „ Das ist wahr. Deswegen werden wir nun nach Norden ausschweifen und einen Umweg nehmen. Dies bedeutet allerdings, dass wir beinahe fliegen müssen, um die Höhen rechtzeitig zu erreichen, sollte der Bericht des Orks stimmen.“
     
     
    Kein Laut floh von den Lippen der Gefährten, als sie in Richtung Nordosten zogen und den weiten Bogen um die Erodyn-Höhen vollendeten. Der Lärm ruhender Massen lag in der Luft. Man konnte die Energie der gigantischen Kräfte spüren. Das intensive Knistern, unmittelbar vor der finalen Explosion aus Schweiß, Blut und verlorenen Seelen.
    Sie erreichten das Lager unbemerkt.
    Im Trubel der bevorstehenden Schlacht fiel niemandem auf, dass eine bunt-zusammengewürfelte Truppe – welche sogar einen Telénastier inkludierte, einen Feind – sich ohne zugewiesene Position durch die vollendeten Formationen bewegten. Doch dann brach die Stille wie ein Damm und die Fassungslosigkeit verließ die Lungen in einem enormen, vereinten Schrei, der sich wie eine Welle durch die Menge aus Menschen, Elfen und Zwergen zog.
    Sie hatten es geschafft.
    Dante, Lannus und Garandor konnten es kaum fassen, während Waldoran seine Freude lediglich nicht offen zur Schau stellte. Keiner von ihnen hatte erwartet rechtzeitig einzutreffen. Von einem Moment auf den anderen, waren sie wieder bei ihren Freunden, bei ihren Rivalen unter den Freunden, welche in dieser Zeit ebenfalls zu den Freunden gezählt werden mussten. Bekannte Gesichter leuchteten vor Dante und Waldoran auf und verschwanden wieder um einem anderen Antlitz Platz zu machen.
    Endlich konnte Garandor die Gerüche seiner Freunde und Verwandten aufnehmen. Er sog sie förmlich ein. Mit weit ausgebreiteten Armen stand er in der Mitte der gigantischen Menge und blickte in den Himmel. Alles was er sah, war ein Feuerwerk aus leuchtenden Körnern, verwoben in allen Farben die er kannte und nicht.
    Endlich lernte Lannus die Menschen, Zwerge und Elfen kennen, für die er sein Leben riskiert hatte. Die Wesen die ihn nicht verfolgten und unter denen er nicht als wertloser Verbrecher galt, sondern als Held. Auch er badete in der Welle der Sympathie. Ein vollkommen neues Erlebnis für ihn.
    Endlich erblickte Dante die Armee, mit welcher er Seite an Seite kämpfen würde, wenn er sein Leben geben würde, um das Land seiner Freunde zu beschützen. Die grüne Erde auf dem Plateau wurde zu einem Feld der Hoffnung, in welchem er

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