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Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition)

Titel: Jenseits der Augenlider: Garandors Licht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Dorpema
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dass ich nicht der Verräter war. Rasch, mir bleibt nicht mehr viel Zeit.“ Die Kraft verließ seine Stimme.
    „ Ich – Ich – es tut mir Leid, Grimmdor. Du –“
    Doch es war zu spät, Grimmdors Hand erschlaffte; sein Kopf rollte zur Seite und die geschlossenen Augen wirkten paradox zu dem seelenversengenden Lärm um den König herum.
    Die Schluchten in seinem Antlitz von Wut durchtränkt, erhob Torabur sich und schrie seine Gefühle hinaus, als er sich mit weiten Kreisen durch die stets größer werdende Menge an Orks in seiner Umgebung zirkelte.
    Unterdessen hatten die Schatten an Macht gewonnen, doch die drei verbleibenden Magier stellten sich ihnen weiterhin mit schmerzverzerrten Grimassen. Als der menschliche Magier nicht mehr konnte und zu Grunde ging, ließ er seine verbleibende Energie in einem enormen Blitz frei, welcher sechs weitere Schatten mit in die Verdammnis riss. Lediglich der violette Elf und Balira hielten nun noch gegen etwa fünfzig Schatten stand. Ein ungleicher Kampf, welcher sich nicht lange hinziehen konnte.
     
     
    Die vierte Feder war pechschwarz. Sie entstand über der ersten und nach wenigen, unglaublich langen Herzschlägen, veränderte sich der Vogelfuß. Er transformierte sich zu einer Kugel welche von pulsierenden Strömen aus blauer Energie umspielt wurde. Ihre Helligkeit intensivierte sich mit jedem Augenblick, bis eine kolossale Explosion von ihr ausging und sich binnen weniger Momente über das gesamte Schlachtfeld erstreckte. Garandor fühlte sich, als würde er ein zweites Mal erblinden. Lichtsplitter flogen in alle Richtungen und verschwanden links und rechts, oben und unten, aus seiner Sicht.
     
     
    Eine gigantische Explosion ließ jeden Krieger, ganz gleich ob Mensch, Zwerg, Elf, Ork, Stier oder Schatten erschüttern. Eine blaue Aura veränderte ihre Farbe und spiegelte, funkelte, nun in jeder Schattierung eines Regenbogens, welcher in der Mitte zerrissen wurde, um einer monströsen Flutwelle gleich, das Land in ihren zerstörerischen Farben zu ertränken.
    Das Gebrüll der Orks wurde desperat und schmerzverzerrt, während die ohrenbetäubenden Schreie der Schatten sich tief in das Gedächtnis eines jeden Überlebenden drängten. Dann zerflossen die Schatten. Verflogen wie Rauch in einer kühlen Brise. Die restlichen Gegner am Boden fielen der bunten Flutwelle zum Opfer und verglühten in der unheimlichen, farbenfrohen Macht zu Asche.
    Nach dem Inferno verschwanden die Farben allmählich wieder und die Zwerge, Menschen und Elfen öffneten ihre Augen. Dies musste den Sieg bedeuten. Sie hatten es vollbracht. Beinahe. Eine Gestalt lebte noch. Alle Augen richteten sich auf Latenor, als er zitternd vom Boden aufstand. Selbst in dieser hoffnungslosen Lage strahlte er eine majestätische, Stärke, eine schneidende Eleganz aus. Vollkommen in Schwarz gekleidet und blass wie eine Leiche, war er das Zentrum aller Blicke.
    „ Es ist noch nicht zu Ende.“ Ein hämisches Lächeln deformierte sein Antlitz, als er einen Stab unter seinem Mantel hervorzog.
    „ Das hier werdet ihr büßen, ich lächerlichen Bastarde.“ Durch einen Zauber scheuerte seine scharfe Stimme die intensive Luft.
    „ Latenor, es ist vorbei.“
    Torabur raffte sich schnaufend auf und stand etwa hundert Schritte vom Elfen entfernt.
    „ Siehst du denn nicht, dass du von tausend Bögen anvisiert wirst?“
    In diesem Moment schnellten eintausend Pfeile von ihren Sehnen. Das Lächeln wich jedoch nicht von seinem Antlitz, als eine pechschwarze Kugel plötzlich um ihn herum entstand. Die Pfeile prallten klirrend an dem Schild ab und tropften zu Boden. Nachdem der Pfeilhagel ausstarb, verschwand der Schild unverzüglich.
    „ Eure erbärmlichen Waffen sind wertlos gegen meine Magie.“ lächelte Latenor den König der Zwerge an.
    In dem Moment, als Torabur seinen Mund öffnete, um etwas zu erwidern, fixierten seine Augen Garandor, der hilflos nach vorne tapste, direkt auf Latenor zu.
    „ Nein, Garandor.“ flüsterte Torabur sich selber zu, doch der König konnte sich nicht bewegen, war paralysiert. Mit offenem Mund starrten alle den jungen Zwerg an, wie er, die Arme nach vorne gereckt, Latenor stets näher kam.
    „ Da möchte sich ein Zwerg ergeben.“ höhnte der dunkle Elf.
    Als Garandor wenige Schritte von seinem Tod entfernt stehen blieb, hob Latenor seinen unglaublich schlanken, spitzen Stab beidhändig an und schwang ihn in einer theatralischen Bewegung. Mit einem sengenden Pfeifen, durchtrennte er die

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