Jenseits der Finsternis - Eine Vampir Romanze (German Edition)
betrat sie das von Glaswänden umgebene Büro ihres Chefs Division Chief Patrick Reynolds. Er saß an seinem schwarzen Schreibtisch und blickte zu ihr auf. In seinen Zügen lag ein leicht belustigter Ausdruck. Offenbar war seine schlechte Lauen und der Unterton der Beunruhigung wieder verschwunden. Er war eben mit allen Wassern gewaschen.
Ich glaube, er versucht den Gedanken an Vampire einfach nur zu verdrängen, genauso wie ich , dachte die junge Ärztin. Ihr Haar fiel nachlässig auf ihre Schultern, aber jetzt hatte sie keine Zeit mehr, sich zu frisieren.
„ Wo ist der Verdächtige?“ fragte Linda und wunderte sich in diesem Moment, dass sie das Blut im Büro des Division Chiefs abnehmen sollte. Normalerweise gab es dafür einen eigenen Verhörraum.
„ Hinter ihnen“, erklang eine samtweiche Stimme hinter Linda.
Sie drehte sich um und sah in die dunkelbraunen Augen von Damon Adrian, dem Mann, der halb Manhattan sein Eigentum nannte. Er stand vor einem Getränkeautomaten und hielt einen Plastikbecher mit stark duftendem schwarzen Kaffee in der linken Hand. Er kam auf sie zu. Sein Gang betonte die Eleganz seiner Erscheinung. Er bewegte sich mit einer Art nachlässiger Anmut. Mit einer galanten Bewegung reichte er ihr die rechte Hand, um sie zu begrüßen. Alles an ihm war stilvoll und kultiviert, fast aristokratisch .
Er lächelte, und für einen Moment hatte Linda Taylor das Gefühl, dass sie ihrem Schicksal direkt ins Gesicht blickte. „Mein Name ist Damon Adrian. Einer meiner Mitarbeiter ist einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen. Ich bin hier, um eine Probe meines Blutes abzugeben. Chief Reynolds hat mich darum gebeten, obwohl ich nicht zum engen Kreis der Verdächtigen gehöre.“
„ Das stimmt, Linda, Mr. Adrian ist nicht verdächtig. Es ist eine reine Routineuntersuchung“, sagte Reynolds.
Lindas Blick glitt schnell über Damon Adrians Gestalt. Er war in einen anthrazitfarbenen Anzug gekleidet. Darunter trug er einen Rollkragenpullover derselben Farbe. Sie reichte ihm die Hand. Seine Finger waren genauso elegant wie seine ganze Erscheinung. Seine Haut war vielleicht etwas blass, aber dennoch wirkte sie in dem dunklen Anzug nicht allzu hell. Ein Hauch von aristokratischer Beiläufigkeit umgab diesen Mann.
Damon Adrians dunkelbraune Augen hatten einen geheimnisvollen Ausdruck. Seine Brauen kontrastierten die etwas blasse Haut. Das Lächeln des Mannes war offen und sympathisch. Seine Zähne waren makellos weiß und so gerade, als wären sie von einem Architekten entworfen worden . Nur sein schwarzes Haar hing ihm in einer verwegenen Strähne in die Stirn. Seine markante Ausstrahlung erzeugte in Linda ein Gefühl, das sie nicht erwartet hatte. Sie hatte sich auf einen ganz normalen Tag im Labor vorbereitet, aber nun stand sie vor einem Mann, der sie auf eine seltsame Art und Weise beunruhigte.
Auch Adrian schien von Lindas Erscheinung nicht unberührt zu bleiben. Er hielt ihren Blick einen Sekundenbruchteil zu lange fest. Es war, als würde er mit seinen Blicken über Lindas schön geformtes Gesicht gleiten. Ihre weiblichen Züge schienen ihm zu gefallen. Seine Aufmerksamkeit verharrte kurz auf ihren rosigen Lippen.
Linda spürte ein Gefühl der Wärme auf ihren Wangen. Sie war zwar nicht der Typ, der errötete, aber in diesem Moment hätte sie lieber nicht in einen Spiegel gesehen. Die Ausstrahlung eines der einflussreichsten Männer von New York ließ sie nicht kalt. Dabei war es nicht so sehr seine Macht und sein Geld, das sie beeindruckten, sondern etwas, das sie nicht beschreiben konnte. Sie wusste, dass sie noch lange darüber nachdenken würde.
Sie spürte ein Gefühl der Zuneigung und der Wärme. Ihr Herz schlug schneller.
Bis sie seine Hand ergriff.
Seine Haut war kalt wie der Schnee im Central Park. Sein Griff war fest. Für einen Moment hatte sie den Eindruck, auf pures Eis zu greifen. Sie wollte ihre Hand zurückziehen, aber Damon hielt sie fest. Sehr fest.
Er trat einen Schritt näher auf sie zu.
Sein Blick fixierte den ihren. „Ich kann mich doch sicher darauf verlassen, dass Sie mir nicht weh tun werden, Dr. Taylor.“ Es war keine Frage sondern eher ein Befehl.
Diese Worte waren das letzte, was sie von diesem Mann erwartet hatte. Sie fragte sich, was er damit meinte. Es klang, als wolle er ihr etwas sagen, dessen Bedeutung sie noch nicht verstand. Aber sie ahnte etwas. Tief in ihrem Inneren spürte sie die Sehnsucht einer unbekannten Gefahr. Sein Blick wurde
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