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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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wahrscheinlich«, antwortete der Chirurg. »Von den Augen ist nicht genug erhalten, um die Wellenlänge zu bestimmen, bei der sie optimal arbeiten. Die Kreatur könnte sechs Gliedmaßen gehabt haben, aber es lässt sich nicht sagen, wie die sich auf Arme und Beine verteilen. Wir können die wahrscheinlichen Funktionen der meisten noch vorhandenen Organe bestimmen, allerdings sind nicht viele Organe erhalten geblieben. Es handelt sich um eine Lebensform auf Kohlenstoffbasis, die unserem grundsätzlichen Aufbau ähnelt, und sie atmet Sauerstoff. Das Gehirn wurde sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Größe lässt sich annähernd schätzen, aber eine Bestimmung der verschiedenen Hirnregionen wäre extrem schwierig. Was jedoch offensichtlich erscheint, ist das Fehlen einer bilateralen Symmetrie des Hirns. Bei primitiveren fremden Lebensformen, wie wir sie auf von Menschen kolonisierten Welten vorgefunden haben, bedeutet das ein Fehlen von Rechts- oder Linkshändigkeit.«
    »Können Sie etwas dazu sagen, was diese Kreaturen essen?«
    »Nein. Bis auf ein paar Fetzen war der Verdauungstrakt komplett herausgerissen. Es kann ein Fleischfresser sein, ein Vegetarier, ein Allesfresser.«
    »Ist von den Fingern etwas übrig, um zu bestimmen, ob diese Aliens Fingernägel oder Krallen haben?«
    »Ein Finger war ausreichend erhalten. Er läuft an der Spitze in einer verhärteten Struktur aus, eine Art konischer Fingernagel.«
    »Damit ließe sich Beute töten oder aber Gemüse aus dem Boden ausgraben«, erläuterte Shwartz.
    Commander Lomand von der Titan hatte aufmerksam zugehört und gab nun ein Zeichen, dass er gehört werden wollte. »Sir, Sie sprachen von Kiemen. Sind Sie sich sicher, dass diese Wesen in der Lage sind, unter Wasser zu atmen?«
    »Ja«, erwiderte der Chirurg und nickte dabei nachdrücklich.
    »Wir haben etwas von der Umgebung sehen können, in der sie leben«, warf Dr. Setin ein. »Ihre Städte reichen vom Land bis ins Wasser, sie sind nicht auf eine von beiden Seiten beschränkt. Wasser ist eine erstaunliche Substanz, müssen Sie wissen. Unglaublich nützlich. Sauerstoff ist eine starke Kraftstoffquelle, daher überrascht es uns nicht, dass wir eine andere hoch entwickelte Spezies sehen, die sich ebenfalls dieser Quelle bedient. Und Kohlenstoff ist extrem flexibel. Das alles ist praktisch maßgeschneidert für komplexe Lebensformen. Die meisten höher entwickelten Lebensformen, auf die wir bislang gestoßen sind, basieren auf Kohlenstoff und sind Sauerstoffatmer.«
    Commander Lomand tippte eilig etwas ein, dann gab er einen zufriedenen Laut von sich. »Ich habe eine vorläufige Berechnung durchgeführt, Admiral, und die Werte von einigen Ingenieuren an Bord der Titan überprüfen lassen, die sich mit Schiffsdesign auskennen. Wir haben bekanntlich beobachten können, dass die Kriegsschiffe der Aliens schneller beschleunigen und manövrieren können als unsere. Wenn diese Schiffe nicht mit Sauerstoff, sondern mit Wasser gefüllt sind, dann würde das die Auswirkung der Beschleunigungskräfte auf ihre Körper ganz erheblich dämpfen und so die Arbeit der Trägheitsdämpfer unterstützen.«
    »So erheblich, dass sich damit die Manöver erklären lassen, die wir gesehen haben?«, wollte Commander Neeson wissen.
    »Ja, wenn diese Kriegsschiffe über eine erheblich größere Antriebseinheit verfügen als vergleichbare Kriegsschiffe unserer Flotte.«
    »Es gibt keine Hinweise darauf, dass das auch der Fall ist«, wandte Badaya ein.
    »Doch, die gibt es«, widersprach Lomand. »Nämlich die Gewalt der Explosionen, die die Kriegsschiffe der Aliens zerrissen haben. Das kann auf einen effizienteren Antrieb hindeuten oder aber auf einen Antrieb, der nach den gleichen Prinzipien funktioniert wie unserer, aber erheblich größer ist.«
    Daraufhin meldete sich Smythe zu Wort und redete sehr bedächtig, da er keinen seiner Offiziere vor den anderen Anwesenden blamieren wollte. »Wir haben aber keine Werte bei den Alien-Kriegsschiffen festgestellt, die auf eine größere Antriebseinheit schließen lassen, oder?«
    »Nein, Sir. Aber wenn das Schiff mit Wasser gefüllt sein sollte, würde dieses Wasser die von der Antriebseinheit ausgehende Strahlung zusätzlich isolieren, damit die Besatzung vor den Emissionen schützen und uns daran hindern, von außen die wahre Größe der Antriebseinheit zu bestimmen.«
    Einen Moment lang lauschte Captain Smythe jemandem auf der Tanuki , der ihm etwas sagte, dann nickte er. »Ich kann

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