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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Tafel in Ihrem Quartier haben?«, fragte er.
    »Ja, Sir, sie wird an einem Schott in meinem Quartier aufgehängt. Auf diese Weise bekommt sie nicht gleich jeder zu sehen.«
    »Wenn sie in Ihrem Quartier hängt, werde ich sie womöglich nie zu sehen bekommen. Ich dachte, wir waren uns einig, dass ich Sie dort nicht besuchen werde, um keinen falschen Eindruck zu erwecken.«
    Der Gedanke ließ sie die Stirn runzeln. »Vielleicht werde ich sie Ihnen von Zeit zu Zeit ausleihen.«
    »Danke.«
    Auch der Konferenzraum der Dauntless war ihm vertraut, wenn auch nicht so behaglich wie der Rest des Schiffs. Zu viele Dramen hatten sich hier abgespielt, als dass es möglich gewesen wäre, Ruhe und Entspannung zu finden. Seufzend setzte sich Geary hin und überprüfte die Konferenzsoftware, während er überlegte, was er sagen sollte. Die Flotte war derzeit im ganzen Varandal-System verteilt, wobei die Distanz zu den am weitesten entfernten Schiffen fast zehn Lichtminuten betrug. »Das wird die Menge der Fragen und Antworten deutlich reduzieren«, sagte er.
    »Wenn Sie meinen«, kam Desjanis Antwort, während sie etwas auf ihrem eigenen Display überprüfte.
    Wie üblich hatte sie genau verstanden, wie es ihm in Wahrheit erging. »Man wird ja noch träumen dürfen.«
    Ihre Unterhaltung wurde jäh unterbrochen, als die virtuellen Darstellungen der befehlshabenden Offiziere zu beiden Seiten des Tisches Gestalt annahmen. Der Tisch und mit ihm der Raum schienen sich immer mehr in die Länge zu strecken, um den immer zahlreicher auftauchenden Teilnehmern Platz zu bieten. Die meisten Gesichter waren ihm mittlerweile vertraut, aber bei Hunderten von Offizieren konnte Geary nur ein paar wirklich gut kennen, wohingegen manche andere ihm gar nichts sagten. Er nahm sich einen Moment Zeit, um sich auf den aktuellen Kommandanten der Orion zu konzentrieren, da in diesem Augenblick das Bild von Commander Shen auftauchte. Er war ein dünner Mann, von schmaler Statur, und sein Gesichtsausdruck hatte etwas Verärgertes an sich, was bei ihm aber ein Dauerzustand zu sein schien, nicht jedoch die Reaktion auf irgendeinen aktuellen Vorfall. Geary nahm sich vor, sich so bald wie möglich mit der Dienstakte dieses Mannes zu befassen.
    Doch dann sah er, dass Desjani Shens Ankunft bemerkt hatte, den Mann anlächelte und ihm zuwinkte. Commander Shens Blick wanderte zu ihr, und dann sah es aus, als würde seine untere Gesichtshälfte wie ein Felsblock bersten, der von einem Erdbeben erschüttert wurde. Er erwiderte ihr Lächeln und nickte zum Gruß, dann nahm sein Gesicht gleich wieder diesen auffallend gereizten Ausdruck an.
    »Sie kennen ihn?«, erkundigte sich Geary bei Desjani.
    »Wir haben zusammen auf einem Schweren Kreuzer gedient«, antwortete sie. »Er ist ein sehr guter Offizier.« Als wisse sie genau, was Geary dachte, ergänzte sie dann noch: »Der äußere Eindruck kann täuschen.«
    »Ich vertraue auf Ihr Urteil, jedenfalls was ihn angeht.«
    »Die Orion hat sich an die Befehle gehalten«, machte sie deutlich.
    »Ein sehr gutes Argument.« Wenn Shen die Orion umkehren lassen konnte, dann hatte er sich das Recht verdient, jeden Gesichtsausdruck zur Schau zu stellen, der ihm gefiel.
    Einen Moment später stutzte Geary, als ein weiterer befehlshabender Offizier auftauchte. Dieser Captain hätte fast ein Zwilling von Commander Shen sein können, was auch für seine finstere Miene galt, die so wirkte, als könnte sie gar keinen anderen Ausdruck annehmen. Da die Konferenzsoftware erkannte, worauf Gearys Blick gerichtet war, holte sie das Bild des Captains näher heran und listete neben ihm Informationen auf. Captain Shand Vente, Invincible .
    »Was ist aus Commander Stiles geworden?«, fragte er verwundert.
    Desjani sah wieder auf, entdeckte Vente und verzog angewidert das Gesicht. »Jemand mit höherem Dienstgrad und besseren politischen Beziehungen dürfte die richtigen Leute um einen Gefallen gebeten haben, damit er das Kommando übernehmen kann. Vergessen Sie nicht, das Kommando über einen Schlachtkreuzer wird als wichtiger Schritt hin zum Dienstgrad des Admirals angesehen. Es war schon schwierig, in Kriegszeiten zum Admiral befördert zu werden, und da die Admiräle nun nicht mehr scharenweise bei Raumschlachten ums Leben kommen, sind die Aussichten umso schlechter.« Ihr Blick kehrte zu Geary zurück. »Ausgenommen natürlich Sie. In Ihrem Fall ist es ja sogar so, dass Sie immer und immer wieder zum Admiral befördert werden.«
    »Ich

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