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Jenseits Der Grenze

Jenseits Der Grenze

Titel: Jenseits Der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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bin älter als du, Onkel. Du hast hundert Jahre damit verbracht, nicht zu altern.«
    »Seit ich aus dem Kälteschlaf erwacht bin, habe ich von diesen hundert Jahren schon einiges wettgemacht. Ich habe das Gefühl, jeden Monat ein paar Jahre älter geworden zu sein.« Sein Versuch, Humor ins Spiel zu bringen, zeigte keine Reaktion auf ihrer Seite, also fügte er hinzu: »Das ist alles, was ich zu sagen hatte.«
    »Vielen Dank.« Sie stand auf und salutierte, obwohl das Treffen einen privaten Zug angenommen hatte, dann verschwand ihr Bild. Geary saß da und starrte finster auf die Stelle, an der sich eben noch Jane befunden hatte. Was sollte das? »Ich bin eine Geary.« Davor war sie ein Leben lang davongelaufen. Warum akzeptiert sie das auf einmal? Und wie wird das …
    Verdammt. Akzeptiert sie etwa die Legende ? Meint sie, sie muss dieser Legende gerecht werden? Das schaffe ich ja nicht mal!
    Sie kann nicht glauben, dass sie wie Black Jack sein muss.
    Aber was sie mit der Dreadnaught gemacht hat, als diese Nachricht wegen der Kriegsgerichtsverfahren eingegangen war … war das nicht genau das Verhalten, das man in den Mythen Black Jack zuschrieb?
    Ich kann nur hoffen, dass ich mich irre. Das Letzte, was diese Flotte gebrauchen kann, ist der personifizierte Mythos von Black Jack.
    Nachdem er endlich ein paar Minuten Zeit hatte, um sich in sein Quartier zu verkriechen, musste Geary feststellen, dass er zu rastlos war, um sich dort an seinen Tisch zu setzen. Also entschloss er sich zu einem Spaziergang durch das Schiff. Auf dem Weg durch die vertrauten Korridore spürte er, wie sich seine Laune besserte. Die Dauntless war nach einem genauso nüchternen und schnörkellosen Plan gebaut wie die neuen Sektionen der Station Ambaru, aber der Schlachtkreuzer besaß eine besondere Eigenschaft: Die Dauntless fühlte sich an wie sein Zuhause.
    Es überraschte ihn nicht, Tanya zu begegnen, die auf ihrem Weg durchs Schiff war, um alles zu inspizieren. Vor ihrer Ankunft hatte auf der Dauntless zweifellos hektisches Treiben geherrscht, da alle darauf bedacht waren, auch noch das letzte Staubkorn zu beseitigen, alles an seinen angestammten Platz zu schaffen und dafür zu sorgen, dass alles optimal funktionierte. »Guten Tag, Captain Desjani.«
    »Guten Tag, Admiral Geary«, erwiderte sie im gleichen Tonfall, als hätten sie die letzten Wochen damit zugebracht, wie üblich an Bord ihres Schiffs Seite an Seite ihren Dienst zu verrichten.
    Er ging neben ihr her, wobei er darauf achtete, genügend Abstand zwischen ihnen zu wahren. Dies war Desjanis Schiff, und die Crew würde zweifellos jede unprofessionelle Vertrautheit zwischen ihnen beiden zur Kenntnis nehmen. »Ist schon eigenartig, wieder in meinem alten Quartier zu sein. Da drängt sich mir so langsam das Gefühl auf, die letzten Wochen könnten nur ein Traum gewesen sein.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch, dann hob sie ihre linke Hand und drehte sie so, dass der funkelnde neue Ring an ihrem Finger zu sehen war. »Ich bekomme in meinen Träumen für gewöhnlich keinen Schmuck geschenkt.«
    »Ich auch nicht.«
    »Etwas macht Ihnen zu schaffen. Wie ist die Einzelbesprechung gelaufen?«
    »Ganz gut, aber etwas eigenartig.« Als er sein Treffen mit Jane Geary beschrieb, warf Desjani ihm einen weiteren fragenden Blick zu. »Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Als ich das erste Mal mit ihr gesprochen habe, ließ sie keinen Zweifel daran, dass sie sich nur zur Flotte gemeldet hatte, weil es von ihr erwartet wurde. Weil sie eine Geary ist. Jetzt ist der Krieg vorbei, sie hat ihre Pflicht erfüllt. Nichts hält sie noch in der Flotte.«
    »Irgendetwas tut das aber.«
    »Ich habe ihr gesagt, dass sie frei ist und dass sie sich ihrem Leben widmen kann.«
    Desjani lächelte ironisch. »Das Leben verläuft üblicherweise nicht so, wie wir es planen. Was auch immer Jane Geary sich mal vorgenommen hat, sie hat ihr Leben als Flottenoffizier verbracht. Vielleicht wird ihr allmählich klar, dass dies hier ihr Leben geworden ist. Vielleicht weiß sie nicht mehr, was sie sonst tun soll. Und vielleicht …«
    »Ja? Was?«, hakte er nach.
    »Sie haben mir von Ihrer Familie erzählt, wie man dort über Black Jack denkt.« Sie biss sich auf die Unterlippe, ehe sie weiterredete. »Es könnte doch sein, dass ein Teil von ihr das Wissen ausgemacht hat, eben nicht Black Jack zu sein, weil sie ihn so hassen und sich sagen konnte, dass er niemand war, dem sie nacheifern sollte. Aber jetzt hat sie den wahren

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