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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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gegrüßt, Euer Majestät«, begann der Diplomat. Er redete einige Zeit weiter und listete Logans Titel und schließlich seine eigenen auf und dann die Titel seines Herrn, des Oberlords Julus Rotans. Logan musterte den Mann leidenschaftslos. Es wäre Selbstmord gewesen, ohne die Lae’knaught gegen Khalidor zu ziehen. Bis zum Frühling würde Logan eine Armee von fünfzehntausend Mann haben, wenn er Glück hatte. Garuwashis Sa’ceurai brachten noch einmal sechstausend Mann dazu. Gemeinsam hatten sie weniger als tausend Reiter. Cenarias Edelleute waren die Einzigen im Reich, die die Zeit und das Geld hatten, um Reiter zu werden, und die meisten von ihnen hatten sich die Mühe gar nicht erst gemacht. Von jenen, die reiten konnten, waren viele während des nutzlosen Widerstands gegen Garoth Ursuul ums Leben gekommen. Gleichermaßen hatte Lantano Garuwashi größtenteils Bauern, weniger bedeutende Sa’ceurai und die Herrenlosen angezogen. Seine Armee war die beste in Ceura, aber bei weitem nicht die reichste. Herzogin Kirenas Spione sagten, die Khalidori hätten mindestens zwanzigtausend Soldaten und tausend Hexer.
    Garuwashis Männer führten das Kommando über die Ausbildung sämtlicher Streitkräfte Logans, und sie würden sie noch mindestens drei Monate lang weiter ausbilden, vier, falls der Winter hart war, was an Ausbildungszeit für eine Bauernarmee eine Ewigkeit war, aber Logan gefiel die Idee nicht, in Khalidors eigenem Land stärkeren Truppen und Hexern gegenüberzutreten. Wie immer es funktionieren mochte, was sie die Rüstung des
Unglaubens nannten, es schien die Lae’knaught tatsächlich weniger empfänglich für Magie zu machen, und wenn sie die Meister neutralisieren konnten, würde das die normalen khalidorischen Soldaten demoralisieren, die daran gewöhnt waren, dass ihre Hexer den Widerstand zerschmetterten, bevor sie auch nur ihre Schwerter heben mussten. Das Ganze lief auf eine einzige brutale Tatsache hinaus: Wenn Logan Jenine zurückhaben wollte, brauchte er die Lae’knaught.
    »… Nach ausführlicher Erörterung Eurer Vorschläge«, sagte der Diplomat nun, »ist das Hohe Kommando zu einer Entscheidung gekommen.«
    Logan stand abrupt auf. »Werft ihn hinaus«, befahl er seinen Wachen. Sofort ergriffen sie den Diplomaten an beiden Armen.
    »Ihr habt mich nicht einmal aussprechen lassen!«, brüllte der Mann, als sie ihn rückwärtsschleiften und seine Füße dabei kaum den Boden berührten.
    »Oh«, sagte Logan und kratzte sich am Kinn, als sei ihm dieser Umstand gerade erst bewusst geworden. »Also schön, fahrt fort. Aber beeilt Euch. Ihr langweilt mich.« Die Wahrheit war, dass er ihre Antwort gekannt hatte, sobald der Mann von »Vorschlägen« gesprochen hatte, im Plural.
    »Wir sind mit allen Punkten in den ersten und zweiten Artikeln einverstanden, nur im dritten gibt es einige geringfügige Einzelheiten, von denen Ihr vielleicht nicht wisst, dass sie einige sehr wichtige lae’knaughtische Ehrenprinzipien verletzen. Ich bin mir sicher, dass das vollkommen unbeabsichtigt geschehen ist, aber Ihr bittet uns, gegen unsere teuersten Glaubensvorstellungen zu verstoßen.«
    »Oh«, sagte Logan. »Lasst ihn los. Es tut mir leid, Herr, ich wollte Euch nicht beleidigen. Welche Punkte waren denn speziell schwierig für Euch?«

    »Wie gesagt, ähm, wir stimmen darin überein, dass Khalidor unser beiderseitiger Feind ist und dass die Zeit zu handeln jetzt gekommen ist. Wir stimmen darin überein, dass -«
    Logan machte eine gereizte Handbewegung. »Ihr langweilt mich.«
    »Wir haben lediglich einige logistische Probleme mit der Verteilung unserer Streitkräfte.«
    »Tatsächlich?«, sagte Logan. Er hatte erwartet, dass sie damit Probleme haben würden. Lordgeneral Agon hatte eine geringe Meinung von der Loyalität der Lae’knaught, daher hatte er um einen Paragraphen gebeten, der klarstellte, dass die lae’knaughtischen Streitkräfte aufgeteilt und unter cenarischen und ceuranischen Kommandanten dienen würden. Es war in militärischer Hinsicht ein Kompromiss. Die cenarischen Kommandanten würden die Lanzenträger nicht ebenso effizient einsetzen können, wie die lae’knaughtischen Kommandanten es vermochten. Die Cenarier hatten solche Streitkräfte bisher noch nicht befehligt, daher kannten sie ihre Stärken und Schwächen nicht. Andererseits wäre dadurch ein Verrat viel schwieriger zu organisieren, vor allem, da Herzogin Kirena noch mehr Spione unter den Lae’knaught aktivieren wollte.
    »Wenn

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