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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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ich offen sprechen darf, Euer Majestät, diese Idee, Lanzenträger unter Euren Kommandanten dienen zu lassen, ist Selbstmord.«
    »Schön«, erwiderte Logan.
    Der Mann war professionell genug, um sich seine Überraschung über Logans plötzliche Zustimmung nicht anmerken zu lassen. »Es gibt einige andere Kleinigkeiten, viel weniger schwerwiegend, wie ich Euch versichern darf. Aber jetzt, da wir uns im Prinzip einig sind, könnte ich mich vielleicht mit den Beratern Eurer Majestät treffen, um etwas zu arrangieren -«

    »Warum sollte das notwendig sein?«, hakte Logan nach.
    Der Diplomat hielt verlegen inne. »Ähm, um die Details unseres Bündnisses auszuarbeiten?« Er stellte diese Frage, als versuche er, Logan nicht wie einen Idioten zu behandeln.
    »Bündnis?«, fragte Logan.
    Der Diplomat öffnete den Mund, aber es drang kein Wort über seine Lippen.
    »Nein«, sagte Logan. »Dies ist kein Bündnis. Dies ist Krieg. Ihr habt meine Bedingungen abgelehnt. Im Sommer, nachdem Garuwashis Sa’ceurai Wirtu geplündert und all Eure Offiziere erschlagen haben, werde ich dieselben Bedingungen abermals vorschlagen - mit einer kleinen Änderung: Die Lanzenträger werden auf Dauer unter cenarischem Kommando verbleiben. Und wenn Ihr dann Nein sagt, werde ich Euch alle töten. Wachen?«
    Wieder packten die Männer den kleinen Diplomaten.
    »Euer Majestät, wartet!«
    Logan hob einen Finger, und die Wachen hielten inne. »Die einzigen Worte, die ich von Euch hören muss, lauten: ›Euer Majestät, wir nehmen Euren Vorschlag an.‹ Wenn Ihr noch etwas anderes zu sagen habt, könnt Ihr es Unterlord Dynos Rotans sagen, der Euch begleitet hat - seltsamerweise in Dienstbotenkleidern, obwohl er im Rang über Euch steht und dafür bekannt ist, das Ohr seines Bruders zu haben. Erklärt ihm, er hätte den Mumm haben sollen, selbst mit mir zu sprechen. Es ist eine Beleidigung, dass er dachte, er könne, falls etwas wirklich schiefgeht, selbst eingreifen. Ich habe die lae’knaughtischen Speichellecker satt. Sagt ihm, es sei ihm verboten, an meinen Hof zu kommen. Ich werde Euch eine halbe Stunde geben. Ihr kommt entweder mit den Worten, die ich Euch genannt habe, durch diese Tür, oder Ihr verschwindet von hier.« Logan nickte, und die Wachen stießen den Diplomaten zur Tür hinaus.

    Als die Türen geschlossen waren, bemerkte Garuwashi: »Das hat Euch ja anscheinend Spaß gemacht.«
    »Ganz im Gegenteil. Ich bin kurz davor, mich zu übergeben.«
    »Wirklich? Denn Ihr habt gerade versucht, wegen einer nutzlosen Bedingung einen Krieg heraufzubeschwören.«
    »Ich kannte ein Kind, ein kleines Kind, nichts Besonderes. Irgendjemand hat es einmal gequält, und es hat sich auf seinen Peiniger gestürzt, als habe es den Verstand verloren.«
    »Hat das Kind gesiegt?«
    »Es ist vernichtend geschlagen worden. Aber niemand hat es je wieder gequält, weil es jeder Schikane entgegentrat, als hinge sein Leben von einem Sieg ab. Bei ihm gab es im Kampf keine Regeln. Es kümmerte sich nicht darum, wie schwer es verletzt wurde. Es wollte gewinnen. Ich war immer größer und stärker als andere Kinder, aber ich kämpfte fair und hörte auf, wenn jemand seine Niederlage einräumte. Ich musste viel mehr kämpfen als dieser andere Junge.«
    »Also gründet Ihr Euren Umgang mit den Lae’knaught auf eine Metapher aus Eurer Kindheit?«, fragte Garuwashi.
    »Was der Grund ist, warum mir übel ist.« Aber es gab keine andere Möglichkeit. Ohne die Lae’knaught konnte er seine Frau nicht zurückbekommen.
    Lantano Garuwashi räusperte sich. »Da wir gerade von Dingen sprechen, die uns Übelkeit verursachen: Ich habe die Nachricht erhalten, dass einige Mitglieder des Hohen Rats vorschlagen, dass der Regent einen Gesandten ausschicken möge, um festzustellen, ob ich Ceuras verlorener König bin.«
    »Ihr sagt das, als sei es etwas Schlechtes.« Cenaria hatte Feinde im Norden, im Osten und innerhalb des eigenen Landes, und das Letzte, was Logan brauchte, waren Probleme im Süden.
    »Sie werden höchstwahrscheinlich eine Armee mit dem Gesandten
schicken.« Garuwashi senkte die Stimme. »Er wird verlangen, Ceur’caelestos zu sehen.«
    »Und?«, fragte Logan.
    »Kylar hat es Euch nicht erzählt?«
    »Was hat er mir nicht erzählt?«
    »Es tut mir leid, dass Ihr einen solchen Mann zum Tode verurteilen musstet, Euer Majestät. Es gibt nicht viele Männer, die die Ehre eines anderen schützen, wenn sie ihm nichts schulden.« Garuwashi räusperte sich, und Logan hatte

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