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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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und es waren gute Tränen, und dann küsste er sie, und sein ganzer Körper löste sich in diesem Punkt auf, an dem ihre Lippen sich trafen, und Elenes Lippen waren weich, voll, warm, einladend, feucht, nachgiebig, eifrig. Es war wunderschön. Es war unglaublich. Es war das beste Gefühl seines ganzen Lebens, bis zu dem Moment, in dem er sich übergab.

67
    Der Sex war vollkommen einseitig. Wieder einmal. Noch vor einem Monat war Jenine Jungfrau gewesen, daher hatte Dorian sich gesagt, dass es an einem Mangel an Übung liege, dass ihre Verlegenheit eine Verlegenheit des Wie war. Aber Jenine war koordiniert, und Dorian war ausgehungert, so dass diese Rechtfertigung
langsam überstrapaziert schien. Sie wandte den Blick ab, während er auf ihr lag, außerstande, der Intensität in seinen Augen Gleiches entgegenzusetzen. Er begrub den Kopf in ihrem Haar und versuchte, den Mangel an Erregung ihres Körpers zu ignorieren. Er kam allein zum Höhepunkt.
    Er hielt sie umfangen, atmete ihren Duft ein und versuchte, sich nicht einsam zu fühlen.
    Sie wies ihn niemals ab, selbst wenn er ein zweites oder drittes Mal innerhalb eines Tages zu ihr kam, und das machte es noch schlimmer. Sie heuchelte keinen Höhepunkt, zumindest jetzt noch nicht. Aber selbst wenn sie zum Höhepunkt kam - anschließend war die Kluft zwischen ihnen trotzdem nicht überbrückt. In allem, was sie nicht aussprach, sah er eine Frau, die verzweifelt versuchte, ihn zu lieben, und die der Liebe jede Chance gab zu wachsen.
    Selbst jetzt, während er sie in den Armen hielt, erwiderte sie seine Umarmung. Er hatte alles bis auf Vir benutzt, um sie dazu zu bringen, ihn zu lieben, wie er sie liebte. Er musste ein Königreich verteidigen und verwalten, musste Männer ausbilden, Intrigen aufdecken, Reformen einleiten und sich in der Magie üben, aber jeden Tag stahl er sich Stunden, einfach um mit ihr zusammen zu sein, mit ihr zu reden, zuzuhören, zu tanzen, Gedichte zu rezitieren, gemeinsam im Garten zu arbeiten, Geschichten zu erzählen, den Liedern von Barden zu lauschen, zu lachen und um sie nach all dem zu lieben. Die Hölle daran war, dass es zu funktionieren schien. Jenine schien sich bei ihm immer wohler zu fühlen, schien sich immer mehr über seine Gegenwart und seinen Humor zu freuen, schien immer verliebter zu sein - überall außer im Schlafgemach.
    Lag das daran, dass sie sechzehn war und die Liebe für sie neu, oder war ihrer beider Liebe ebenso eine Lüge wie Logans Tod?
Oder war alles in Ordnung und sein eigener Geist vergiftet? Was, wenn sie ihn tatsächlich liebte und er einfach den Verstand verlor?
    »Woran denkst du?«, fragte Jenine.
    Dorian stützte sich auf die Ellbogen und küsste ihre Brust, um sich Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. »Daran, wie sehr ich dich liebe« wäre eine Halbwahrheit gewesen. »Daran, wie sehr ich dich liebe, und dass du mich nicht liebst« wäre zu brutal gewesen. Aber Liebe brauchte Wahrheit, um zu wachsen. Er rieb sich den schmerzenden Kopf. »Ich habe daran gedacht, wie sehr du dich bemühst und wie sehr ich das zu schätzen weiß.«
    Sie brach in Tränen aus, und es lag Wahrheit darin, wie sie sich verzweifelt an ihn klammerte.
     
    Logan saß auf seinem neuen Thron. Er hatte den Handwerkern für dessen Anfertigung drei Wochen Zeit gegeben, und die Männer hatten diese Frist nur mit Mühe einhalten können. Er hatte einen simplen Thron gewollt, aus kräftigem Holz und ohne Schmuck, aber Herzogin Kirena hatte ihm klargemacht, dass der cenarische Thron nicht aussehen durfte wie ein Esszimmerstuhl, also hatte er schließlich nachgegeben. Sein Thron war aus Sandelholz und leuchtete beinahe, so stark war er poliert; außerdem war er elegant geformt und mit einigen dicken Rubinen an den Außenseiten und an der Vorderseite der Armlehnen versehen. Durch irgendeine Magie war er für Logans gewaltige Gestalt sehr bequem. Logan hatte beinahe Mitleid mit den Herrschern, die ihm nachfolgen würden. Auf seinem Thron würden sie sich fühlen wie Zwerge.
    Er zog eine Augenbraue hoch und sah Lantano Garuwashi an, der auf einer schlichten Holzmatte auf dem Boden neben Logans rechter Hand kniete. Es sah unbequem aus, aber Garuwashi
wirkte entspannt. Er nickte, und Logan machte eine knappe Handbewegung.
    Die Lae’knaught in Wirtu, ihrem beinahe dauerhaften Lager, das funktional als ihre Hauptstadt diente, hatten einen neuen Gesandten geschickt. Der Mann war pünktlich eingetroffen, wenn auch keine Stunde zu früh.
    »Seid mir

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