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Jenseits Der Schatten

Titel: Jenseits Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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eingeritzt. Als Junge hatte er die Geschichten über Oren Razin geliebt, einen von Jorsins Mitstreitern. Feir war der einzige ihm bekannte Mensch, der auch nur daran denken konnte, zwei Kriegshämmer zu schwingen, wie Oren es getan hatte. Später hatte er es größtenteils aufgegeben. Es war erheblich einfacher, jemanden zu finden, der einen mit zwei Schwertern ausbildete. »Es ist als Fälschung nicht viel wert, wenn Ihr Euren Namen darauf setzt. Er steht natürlich da, aber Ihr müsst wissen, wie Ihr ihn enthüllen könnt.«
    »Ihr solltet stolz sein, Feir. Ihr habt etwas Wunderschönes geschaffen.«
    »Ohne das Drachenherz habe ich überhaupt nichts geschaffen.«

81
    »Was bekümmert dich, mein Geliebter? Du spielst jetzt schon seit zwei Tagen mit diesem Stein herum«, sagte Kaede.
    Solon zog sie auf seinen Schoß und legte eine Hand um ihre Brust. »Nur wenn du mir nicht erlaubst, mit besseren Dingen herumzuspielen.«
    »Du Biest!«, sagte sie, zog sich jedoch nicht zurück. »Ich meine es ernst.«
    Die ersten Tage ihrer Ehe waren Glückseligkeit gewesen, bis auf den Stein. Kaedes Reue darüber, dass sie ihm befohlen hatte, die Takedas selbst zu unterwerfen, hatte dazu geführt, dass sie alle Hochzeitsvorbereitungen selbst getroffen hatte. Noch in der Nacht, in der Solon erschienen war, hatten sie geheiratet. Kaede hatte sich geweigert, bis zum späten Frühjahr zu warten, wenn die Edelleute von den entfernten Inseln an der Zeremonie hätten teilnehmen können. Sie sagte, wenn sie gekränkt seien, würde sie drohen, ihren Sturmreiter zu einem »Besuch« auf ihre Inseln zu schicken.
    Aber der Tag verfügte nur über eine begrenzte Anzahl von Stunden, die man im Liebesspiel verbringen konnte - obwohl Solon und Kaede ihr Bestes taten -, und daher blieb Solon noch Zeit, den Stein zu betrachten.
    »Ich habe dir ein wenig von meinem Freund Dorian erzählt«, sagte Solon. »Und von seiner Prophezeiung, was mich betrifft.«
    »Etwas in der Art, dass du deinen Bruder tötest und ein Königreich fällt, richtig?«
    Solon strich sich das weiße und schwarze Haar zurück. »Es gibt nichts Aufreizenderes als einen Mann in Trance, der dir im Singsang deine Zukunft beschreibt: ›Stürme spaltend, Stürme reitend, durch dein Wort - oder Schweigen - liegt ein Bruderkönig tot. Zweier Ängste spottend, Hoffnung und Tod sich kreuzend, vom Schwertmann königlicher Dritter, liegt Wahrheit in deines Drachens Herz - Zerstört der Norden, zerstört du, wiedererstanden durch ein Wort von dir.‹«
    Kaede wirkte verwirrt. »Nun, den Teil mit dem Sturmreiten hast du erledigt.«
    »Und bevor du fragst, nein, ich habe mir diesen Namen nicht selbst gegeben. Ich hatte früher keine Ahnung, was den Rest betraf, bis auf die Sache mit dem Bruderkönig. Wenn ich nach Hause käme, hätte ich die Edelleute zusammengerufen, um meinen Bruder Sijuron aufzuhalten, so dass meine Worte ihn getötet hätten. Wie die Dinge lagen, habe ich einem Mann namens Regnus Gyre gedient, einem Mann, der König gewesen wäre und der mir wie ein Bruder war. Ich habe ihm nicht erzählt, dass ich ein Magier bin, und als er es erfuhr, verbannte er mich aus seiner Gesellschaft und wurde erschlagen. Der letzte Teil hat für mich niemals einen Sinn ergeben, ich habe nur einen einzigen König im ersten Teil der Prophezeiung gesehen, meinen Bruder, daher dachte ich, Dorian habe im Wahn gesprochen.«
    »Aber irgendetwas hat sich verändert.«
    »Dieser Rubin, Kaede. Ich habe noch nie von ihm gehört. Mein Vater hat nie darüber gesprochen. Nichts steht in den kaiserlichen Unterlagen darüber verzeichnet, bis auf den Umstand, dass er mindestens zweihundert Jahre in der Schatzkammer gelegen hat. Er ist aufgeführt als das Herz des Drachen. Ich denke,
ein dritter König, der königliche Dritte, der Schwertmann, verlässt sich darauf, dass ich ihm diesen Rubin bringe.«
    »Was ist, wenn du der dritte König bist? Was, wenn du der Schwertmann bist? Du hast gesagt, es sei ein Schwert gewesen, das dein Haar weiß gefärbt hat. Vielleicht naht hier eine Bedrohung, und du brauchst den Rubin, um ihr standzuhalten. Solon, du darfst nicht fortgehen. Nicht auf das Wort irgendeines Wahnsinnigen hin.« Obwohl sie noch immer auf seinem Schoß saß, war sie starr, und Furcht und Zorn stiegen in ihr auf.
    Zweier Ängste spottend. Die Worte waren plötzlich wie Kristall. Diese verdammten Prophezeiungen ließen sich immer auf zumindest zwei Arten deuten, und für gewöhnlich waren beide

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