Jenseits der Sehnsucht (German Edition)
pflegte, ‚Trouble‘ – Ärger – sei dein zweiter Vorname. Also blieb das T an dir hängen. Meiner Meinung nach völlig zu Recht.«
»Du ahnst noch gar nicht, was Ärger heißt.«
Sunny biss ihn leicht in die Lippen. »Ich hoffe, das werde ich noch lernen.«
Jacob gab ihr einen flüchtigen Kuss und schlüpfte aus dem Bett. Die seidigen Laken vor die Brust gepresst, richtete Sunny sich entrüstet auf.
»Wohin willst du? Ich bin noch nicht fertig mit dir.«
»Ich hab was vergessen.« Nein, er hatte es nicht vergessen, er hatte auf den richtigen Moment gewartet. Er stellte die Beleuchtung so ein, dass die Lampen wie ein Dutzend Kerzenflammen flackerten. Augenblicke später kehrte er zum Bett zurück, eine Schachtel in der Hand. »Es ist ein Geschenk.«
»Warum?«
»Weil ich dir noch nie eines gemacht habe.« Er legte ihr die Schachtel in die Hände. »Was ist? Machst du es auf, oder willst du es nur anstarren?«
»Ich wollte den Moment genießen.« Die Zunge zwischen die Zähne geklemmt, machte sie sich daran, den kleinen Karton zu öffnen. Zum Vorschein kam eine Teekanne, bauchig, aus minderwertigem Porzellan und mit kitschigen Margeriten. »Du meine Güte!«
»Ich wollte, dass du etwas aus deiner Zeit hast.« Er kam sich dumm und verlegen vor. Niemals würde er zugeben, dass er monatelang in Antiquitätenläden gestöbert hatte. »Als ich die hier sah, war es wie … nun, wie Schicksal. Sunny, fang jetzt bloß nicht an zu heulen.«
»Ich muss aber.« Sie schnüffelte und sah mit tränenfeuchten Augen zu ihm auf. »Sie hat überlebt. Die ganze lange Zeit.«
»Alles Gute überlebt.«
»Jacob.« Hilflos zuckte sie die Schultern, dann presste sie die Kanne an sich. »Du hättest mir kein schöneres Geschenk machen können.«
»Doch, es gibt noch etwas.« Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und nahm ihr die Teekanne ab, um sie beiseite zu stellen. »Wie würde es dir gefallen, zu Weihnachten deine Eltern zu besuchen?«
Einen langen Moment blieb Sunny sprachlos. Dann: »Bist du sicher?«
»Ich habe es fast geschafft, Sunbeam.« Zärtlich wischte er ihr die Träne von der Wange. »Hab nur noch ein bisschen länger Vertrauen zu mir.«
Überwältigt schlang sie die Arme um seinen Hals. »Du brauchst dich nicht zu hetzen. Wir haben alle Zeit der Welt.«
– ENDE –
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