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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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Streichholz, das er zwischen Tür und Rahmen geklemmt hatte, lag auf dem Teppich. jemand war in sein Zimmer eingedrungen.
    In Afrika hatte Edward stets ein Messer und eine Pistole bei sich getragen. In New York fühlte er sich sicher, zumindest bei Tage. Lautlos öffnete er die Tür, ohne jedoch einzutreten. Er sah das Bett und die zwei Nachtkonsolen.
    Edward trat einen Schritt vor und stieß die Tür einen Spaltbreit auf. Nun sah er den Brokatsessel neben dem Fenster mit den gestreiften Draperien, die Kommode und den Schrank auf der anderen Seite. Wenn sich jemand in seinem Zimmer versteckte, so stand er entweder hinter der Tür oder presste sich auf der anderen Seite flach gegen die Wand.
    Gewaltsam stieß er die Tür auf und stürmte ins Zimmer in der Erwartung, der Eindringling würde, von der schweren Eichentür getroffen, vor Schmerz aufschreien.
    Doch er wurde von hinten angegriffen und herumgerissen. Ein mächtiger Fausthieb traf ihn am Kinn, ein zweiter in die Magengrube. Edward taumelte rückwärts gegen die Kommode. Ein Gegenstand fiel klirrend zu Boden und zerbrach.
    Der nächste Fausthieb raubte ihm beinahe das Bewusstsein, gleißende Funken tanzten ihm vor Augen.
    »Verteidige dich, du lausiger Dreckskerl! Dann macht es mir mehr Spaß, dich zusammenzuschlagen!«
    Edward wurde hochgerissen. Halb betäubt bekam er seinen Angreifer an den Handgelenken zu fassen, doch der Kerl war ebenso groß wie er und stark wie ein Bulle. Die beiden Männer rangen miteinander, bis Edward den Gegner endlich von sich stoßen konnte.
    Er ging in Angriffsstellung. Allmählich klärte sich sein Gesichtsfeld, und er erkannte in dem Eindringling den Mann, der ihn damals in der Hotelhalle angerempelt hatte. Ihm blieb keine Zeit, sich zu wundem. Der andere hatte sich hochgerappelt und ging sofort auf ihn los. Diesmal war Edward schneller und versetzte ihm einen kräftigen Faustschlag in den brettharten Bauch, der ihn allerdings wenig zu beeindrucken schien.
    »Ich breche dir alle Knochen, du Schwein!« stieß der Fremde zwischen den Zähnen hervor.
    Den nächsten Schlag konnte Edward abwehren. Blitzschnell warf er sich auf den Gegner und stieß ihn gegen die Wand. Es begann ein erbitterter Ringkampf, in dem keiner der Unterlegene war. Schließlich packte Edward den anderen am Kragen und würgte ihn. Ihre Gesichter waren einander ganz nahe. »Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    knurrte Edward zähnefletschend.
    Sie standen einander keuchend gegenüber. »Ich bin Sofies Vater!« schrie der Kerl wutschnaubend. »Endlich erwische ich Sie. Ich werde Ihnen alle Knochen brechen, und dann heiraten Sie meine Tochter.«
    Edward blickte fassungslos in die funkelnden Augen seines Gegners. »Gütiger Himmel«, entfuhr es ihm. Jake O'Neil war nicht tot. Sein Verdacht hatte sich bestätigt.
    »Kämpfen Sie!« brüllte Jake O'Neil und befreite sich aus Edwards Griff. Seine Faust schoss vor. Edwards Kopf wurde nach hinten gerissen. Er taumelte durchs Zimmer.
    Jake hechtete hinter ihm her.
    Edward schlug schwer auf dem Boden auf. Der Wahnsinnige stürzte sich auf ihn, schien die Absicht zu haben, ihn umzubringen. Edward rollte sich blitzschnell zur Seite, kam behände wie eine Dschungelkatze auf die Füße und ging wieder in Angriffsstellung.
    »Wieso soll ich gegen Sie kämpfen?« keuchte er.
    Auch Jake kam langsam auf die Beine. Die beiden Männer standen einander lauernd gegenüber wie zwei Boxer im Ring. »Weil ich Vergeltung für Sofie will.«
    Edward kam zur Sache. »Ich liebe Ihre Tochter.«
    Jake lachte höhnisch.
    »Ich habe sie zweimal gebeten, mich zu heiraten - dreimal, wenn ich heute Morgen mitzähle.«
    »Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Edward behielt seine Angriffsstellung bei, falls O'Neil sich wieder auf ihn stürzen sollte. »Anscheinend wissen Sie, dass sie die Mutter meines Kindes ist.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Wissen Sie auch, dass ich erst vor einem Monat erfahren habe, dass sie ein Kind hat? Wissen Sie, dass ich ihr schon im Sommer vor einem Jahr einen Heiratsantrag machte, als ich ihr die Unschuld nahm? Dass ich ihr einen zweiten Antrag machte, als wir uns vor einem Monat in Paris wiedersahen? Wissen Sie, dass sie ihn nicht nur abgelehnt hat sondern fortgelaufen ist - mit meiner Tochter?« Edward konnte seinen Zorn, seine Bitterkeit nicht mehr zurückhalten. Er ließ die Fäuste sinken. »Sie sollten Sofie übers Knie legen und ihr den Hintern versohlen, O'Neil. Sie hat mir meine Rechte als Vater verweigert - mir mein Kind

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