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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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bekommen. Aber du bist dünner als früher. Isst du zu wenig?«
    Sie versteifte sich und wählte ihre Worte mit Bedacht. »Es ist nicht gerade einfach. Nachts kann ich nicht durchschlafen. Ein Kind macht viel Arbeit, auch mit Rachelles Hilfe. Und ... ich habe Sorgen. Ich habe wenig Appetit.«
    Sein Blick verdunkelte sich. »Du stillst Edana selbst.«
    Sie errötete in Gedanken daran, wie er an ihren Brüsten gesaugt hatte. »Selbstverständlich.«
    Edward stand auf, dann trat er ans Fenster und schob die Hände tief in die Taschen. »Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen, das weißt du.«
    Sofie wünschte, sein Gesicht zu sehen. »Was willst du damit sagen, Edward?«
    Er wandte sich brüsk um. »Edana ist meine Tochter. Das gibt mir gewisse Rechte. Ich komme für ihren Unterhalt auf und natürlich auch für deinen.«

    Sofie sehnte sich nach seiner Liebe. »Gibt dir das auch das Recht meinen Körper zu benutzen?«
    Er zuckte zusammen. »Schatz, du hast mich ebenso benutzt wie ich dich!«
    Sofie verschränkte die Arme vor der Brust, denn sie wusste keine Entgegnung.
    Edward sah sie mit gefurchter Stirn an. »Ich glaube nicht dass ich je eine glutvollere Frau gehabt habe.«
    Sofie presste die Lippen aufeinander. Was konnte sie ihm sagen? Dass ihre Glut aus ihrer Liebe zu ihm geboren war? Dass sie sich vermutlich auch noch nach ihm verzehren würde, wenn sie alt und grau war?
    Edwards Blick wanderte über ihre wogenden Brüste. »Nein. Ich habe nie eine glutvollere Frau gehabt.«
    »Hör auf.«
    »Du hattest gute Lehrer, Sofie.«
    »Du warst mein Lehrer.«
    Er lachte bitter. »Das ist lange her. Damals warst du eine unberührte Jungfrau, keine Verführerin.«
    »Hör auf. Bitte.«
    »Warum? Weil die Wahrheit hässlich ist? Weil sie sich nicht mit deiner wohlanständigen Fassade vereinbaren lässt?« Seine Augen blitzten zornig. »Weiß Henry, wie feurig du bist? Weiß er es?«
    »Sei still!« schrie Sofie.
    »Nein!« schrie Edward zurück. Sofie erstarrte. »Nein!« schrie er wieder. Und plötzlich fegte er mit einer heftigen Armbewegung die Kommode frei. Schalen und Vasen zerschmetterten klirrend auf dem Boden.
    Sofie krallte sich an der Bettdecke fest, zitterte vor Angst.
    Edward trat auf sie zu, nur mühsam seine Wut bezähmend, und blieb mit geballten Fäusten vor ihr stehen. »Triffst du ihn heute abend?« bellte er.
    Sie sah ihn an, zu verängstigt, um antworten zu können.
    »Antworte mir!« brüllte er.
    »Nein«, flüsterte Sofie tonlos. »Das heißt, ich weiß nicht.«
    »Du weißt es nicht!« Seine Faust donnerte auf die Lampe aus blauweißem chinesischem Porzellan nieder, die krachend auf dem Boden zertrümmerte.
    Sofie kroch ans Kopfende des Bettes.
    »Wirst du ihn heiraten?« donnerte er.
    Sofie blieb ihm die Antwort schuldig. Tränen strömten ihr übers Gesicht.
    Edward fluchte, stürmte zur Kommode, riss eine Schublade heraus und schleuderte sie zu Boden. Dann hielt er ein mit blauem Samt bezogenes Kästchen in der Hand und warf es aufs Bett. »Mach auf!«
    Sofie wagte nicht, es anzufassen.
    »Mach es auf, verdammt noch mal!« brüllte er.
    Schluchzend nahm sie die Schatulle zur Hand und öffnete sie. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Auf blauem Samt lagen kostbare Diamantohrgehänge, darunter das passende Kollier und ein Ring mit einem wertvollen Diamant. Ein Verlobungsring.
    »Das kann ich dir geben«, stieß Edward hervor.
    Sofie hob verstört den Blick; sie hielt das offene Etui hilflos in der Hand, wusste nicht, was sie damit anfangen sollte, was sie sagen sollte.
    »Genügt dir das nicht?« herrschte er sie an. »Ist es nicht das, was du willst? Ist es nicht das, was jede Frau will?«
    schrie Edward. »Oder willst du immer noch Henry Marten heiraten?«
    Sein Gesicht war dunkelrot vor Zorn.
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich Henry heiraten will«, flüsterte Sofie.
    Edward war zu wütend, um ihre Worte zu hören. Er drehte sich um und riss ein kleines Gemälde vom Wandhaken, hinter dem sich ein Safe verbarg. Seine Finger nestelten am Zahlenschloss. Die Eisentür sprang auf. Edward drehte sich zu ihr um und hielt die geballte Faust hoch. »Willst du Henry immer noch heiraten?« fragte er wutschnaubend.
    Und dann schleuderte er ihr das, was er in der Hand hielt, ins Gesicht.
    Sofie schrie erschrocken auf, als sie von kleinen, spitzen Steinen getroffen wurde. Und dann erst wurde ihr bewusst, dass er Diamanten nach ihr geworfen hatte, Diamanten verschiedener Größen, geschliffen und poliert, die

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