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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich.«
    Edward schenkte ihr ein letztes Lächeln und verließ das Atelier, ohne Suzanne noch eines Blickes zu würdigen.
    Sofie blieb allein mit ihrer Mutter zurück.
    Suzanne vermochte nur mit größter Mühe, die Beherrschung zu wahren. Als sie sich Edward Delanzas Porträt zuwandte, loderte ihr Zorn wieder auf. Seit Tagen hatte sie geahnt, dass etwas nicht in Ordnung war. Jetzt zählte nur noch eine einzige Frage: War es zu spät? »Was ist zwischen dir und Delanza vorgefallen?« fragte sie schroff.
    »Mutter, ich weiß, dass du Edward ablehnst. Aber ich versichere dir, es ist nichts Unschickliches geschehen. «
    Suzanne kniff die Augen zusammen. »Aha. Er ist also bereits >Edward< ... interessant. Belüge mich nicht. Ich sehe dir an, dass du lügst, Sofie. Was hat er dir angetan?«
    Sofie war erbleicht und schwieg.

    »Bist du noch unberührt?«
    Sofie bewegte keinen Muskel. Die Sekunden tickten dahin ohne dass Sofie antwortete. Ihr Schweigen durchbohrte Suzanne das Herz. Hatte dieser ruhelose Frauenheld ihre Tochter geschändet? Suzanne erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie sich als fünfzehnjährige Unschuld Jake hingegeben hatte. Doch Sofie war nicht wie sie, und an diesen Gedanken klammerte sich Suzanne.
    Sofies nächste Worte schlugen ein wie eine Bombe, waren wie ein Peitschenhieb in Suzannes Gesicht, machten all ihre Hoffnungen zunichte. »Ich bin kein Kind mehr. Du hast kein Recht, mir solche Fragen zu stellen.«
    »Grundgütiger«, stammelte Suzanne fassungslos über den rebellischen Trotz ihrer Tochter. Bedeutete dies, dass sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte? War das wirklich ihre Tochter? »Ich versuche doch nur, dich zu beschützen.
    Ich wollte dich immer nur beschützen.«
    »Vielleicht will ich nicht mehr beschützt werden, Mutter. Vielleicht ... « Sofie zitterte an allen Gliedern. »Vielleicht will ich einfach leben und meine eigenen Erfahrungen machen, selbst wenn sie falsch sind.« Mit diesen Worten machte sie kehrt und ging.
    »Sofie!« schrie Suzanne und rannte hinter ihr her. »Das meinst du nicht so! «
    An der Tür blieb Sofie stehen und warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Doch, genauso meine ich es. Ich habe es nämlich satt, ein verrückter Krüppel zu sein, Mutter.«
    Suzanne schnappte nach Luft und sah ihrer Tochter entgeistert nach.
    In ihrem Zimmer drückte Sofie das Kissen an die Brust, wiegte sich hin und her und weigerte sich zu weinen. Es war nicht schlimm, dass Suzanne ihre Malerei nicht mochte. Sie verstand sie nicht, das wusste Sofie längst. Das Schlimme an ihrer Auseinandersetzung war, dass Suzanne recht hatte.
    Edward war charakterlos. Ihre Mutter, die nahe daran war, tätlich auf -ihn loszugehen, hatte nur versucht, ihre Tochter vor Schmach und Schande zu bewahren. Aber auch Sofie war sich ihrer Sache sicher. Sie war es leid, beschützt zu werden, sie wollte endlich leben.
    Wollte sie wirklich als lüsterne, schamlose Frau leben? Würde sie als Geliebte eines leichtlebigen Herzensbrechers glücklich sein?
    Sofie hob den Kopf, als Lisa das Zimmer mit sorgenvoll traurigen Augen betrat. »Sofie? Fühlst du dich nicht wohl?
    «
    Sofie schüttelte den Kopf.
    »Ach, Liebste«, sagte Lisa, setzte sich neben sie und nahm ihr das Kissen weg. »Sofie, was ist eigentlich los?« Sie nahm ihre beiden Hände.
    »Ich weiß nicht!« rief Sofie verzweifelt. »Ich bin so verwirrt, Lisa. Ich bin furchtbar durcheinander.«
    Lisa studierte das Gesicht ihrer Schwester. »Hast du dich mit Edward Delanza getroffen?«
    Sofie drängte ihre Tränen zurück und nickte.
    »Ach, Sofie. Du weißt doch genau, dass es ein Fehler ist! «
    Sofie drückte Lisas Hände. »Mutter hat recht, das gebe ich zu. Ich weiß, dass Edward mich verführen will, Lisa.«
    Lisas Augen weiteten sich. »Ist er dir zu nahe getreten?«
    »Nicht wirklich. Noch nicht.«
    »Sofie. Du darfst ihn nicht mehr sehen.«
    Sofie sah Lisa traurig an. »Du hast leicht reden.«
    »Hast du dich etwa in ihn verliebt?« entfuhr es Lisa entgeistert.
    »Natürlich hab' ich mich in ihn verliebt«, antwortete Sofie zaghaft. »Wie könnte es anders sein?«
    Lisa stand seufzend auf. »Du musst Mutters Rat befolgen. Du darfst ihn nicht wiedersehen. Wenn du ihm Freiheiten gestattest, wirst du es dein ganzes Leben bereuen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, seufzte Sofie. »Aber ich kann mich nicht von ihm fernhalten.«
    »Du musst!«
    »Lisa, er ist nicht nur ein ehrloser Frauenheld, der es darauf abgesehen hat, mich zu

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