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Jenseits Der Unschuld

Jenseits Der Unschuld

Titel: Jenseits Der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Geldscheine aushändigen konnte, trat Edward dazwischen. »Verzeihen Sie«, meinte «er trocken. »Zweihundert Dollar sind absolut unakzeptabel.«

    »Edward!« keuchte Sofie.
    Jacques legte den Kopf schief. »Sind Sie der Agent von Mademoiselle O'Neil?«
    »Wie Sie sehen. Hundert Dollar für jedes der kleinen Porträts und tausend für mein Konterfei.«
    Sofie schnappte hörbar nach Luft.
    »Fünfzig für jedes der kleinen Porträts, dreihundert für das Ihre«, konterte Jacques, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Fünfundsiebzig für jedes kleine Bild, fünfhundert für meines.«
    »Abgemacht.« Beide Männer schmunzelten zufrieden, doch Sofie brachte den Mund nicht mehr zu. Jacques Durand-Ruel händigte ihr sechshundertfünfzig Dollar in bar aus. »Wenn ich Ihre Arbeiten erfolgreich verkaufe, komme ich wieder«, versprach er.
    Sofie war immer noch sprachlos.
    »Ich lasse die Bilder morgen Nachmittag abholen.« Jacques verbeugte sich. »Au revoir«, verabschiedete er sich und ging.
    »Sofie?« fragte Edward in ihre Benommenheit.
    Sofie breitete die Arme aus und drehte sich im Kreis, ihr kaputter Knöchel war völlig vergessen. Sie drehte und drehte sich, bis sie schwindlig taumelte und von Edwards Armen aufgefangen wurde.
    »Glücklich?« fragte er sanft.
    Sofie hielt sich am Revers seines Jacketts fest. »Überglücklich. Edward, das verdanke ich nur Ihnen! Dies ist der schönste Tag in meinem Leben! «
    Seine Hände glitten ihren Rücken nach unten zu ihren Hüften, der Druck seiner Handflächen festigte sich unmerklich. »Sie verdanken mir gar nichts, liebste Sofie«, sagte er. »Das haben Sie ganz allein zuwege gebracht.
    Sie sind außergewöhnlich begabt.«
    Sofie warf den Kopf in den Nacken und lachte beglückt über ihren Erfolg.
    Auch Edward lachte, sein melodischer Bariton mischte sich in ihren silberhellen Sopran. Und plötzlich hatte sie keinen Boden mehr unter den Füßen. Edward hatte sie hochgehoben und wirbelte sie im Kreis herum. Sofie jauchzte ausgelassen wie ein Kind. Als er sie schließlich wieder auf den Boden stellte, schlang Sofie ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. In diesem kurzen, flüchtigen Moment durchströmte sie eine Woge der Liebe mit einer Macht die ihr den Atem raubte. Und sie sträubte sich nicht dagegen. Sie kapitulierte vor der Macht ihrer Empfindungen und fand sie herrlich.
    »Ich freue mich sehr für Sie, Sofie«, flüsterte er an ihrem Ohr. »Und es macht mich glücklich, Sie zu sehen«, fügte er hinzu.
    Sofie hob ihr Gesicht und sah ihm tief in die Augen. Sie musste es ihn wissen lassen. »Sie haben mich unendlich glücklich gemacht, Edward«, hörte sie sich sagen.
    Er sah sie lange und ernsthaft an.
    Sofie spürte das Beben, das seinen Körper durchfuhr und die Hitze, die sie durchströmte. »Vielen Dank«, hauchte sie. Ihre Vereinigung war unausweichlich. Das wusste sie in dieser Sekunde ohne jeden Zweifel.
    »Nichts zu danken«, sagte er seltsam bedächtig" den Blick in ihre Augen gesenkt.
    Sofie hätte ihren triumphierenden Jubel am liebsten hinaus gejauchzt; sie fühlte sich unverletzlich und verwegen und wusste, dass er sie in diesem Augenblick ebenso begehrte wie sie ihn. Sie legte ihre flache Hand an seine Wange, ein süßes Sehnen der Liebe schnürte ihr die Brust zu. Edward stand reglos da, den Blick immer noch unverwandt in ihre Augen gesenkt. Sofies Finger berührten seine raue Wange, sie sehnte sich danach, ihn überall zu liebkosen und zu streicheln.
    Ohne den Blick von ihr zu wenden, ergriff Edward ihre Hand, schob Sofie sanft von sich und trat einen Schritt zurück. Seine Miene war undurchdringlich. Sofie wurde sich bewusst dass sie sich unschickliche Freiheiten gestattet hatte, und errötete verlegen. Hielt er sie jetzt für lüstern, weil sie sich nach einer verbotenen Affäre mit ihm sehnte? Sie musste sich entschuldigen, ohne die passenden Worte zu finden. Wie sollte man sich dafür entschuldigen, einen Menschen zu lieben? Welch absurder Gedanke.
    Edward hatte sich noch weiter von ihr entfernt und die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Sofie!«
    Unter dem harten Klang der Stimme ihrer Mutter zuckte sie erschrocken zusammen und fuhr zur Tür herum.
    Suzanne stand auf der Schwelle, die Augen zornverdunkelt. »Soeben erfahre ich, dass er hier ist! « schrie sie spitz.
    Ihre Mutter hatte sie vor Edward gewarnt und Sofie hatte ihr versprochen, sich von ihm fernzuhalten. »Guten Tag, Mutter.«
    Suzanne erbebte, ihr funkelnder Blick richtete

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