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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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die Galerie betrat, wurden Erin und Gareth ganz aufgeregt.
    »Albert haben die Bilder also gefallen«, sagte Erin vergnügt. Was Kunst anging, irrte Albert sich nie. Wenn er ein Werk für vielversprechend hielt, ließ es sich in der Regel mit beträchtlichem Gewinn verkaufen.
    »Ja. Er meinte, es sei das Beste, was er in letzter Zeit von einem noch unbekannten Künstler gesehen habe«, antwortete Bradley aufgekratzt.
    »Dann wollen wir sie uns mal ansehen«, sagte Gareth.
    Bradley nahm die Tücher von den Bildern und lehnte sie an die Wand, damit Gareth sie begutachten konnte. »Er hat recht, Bradley. Die sind gut. Was meinst du, Erin?«
    »Sie sind wundervoll«, erwiderte Erin.
    »Die kaufen wir auf jeden Fall«, fügte Gareth hinzu. »Wie viele Bilder hat der Künstler noch fertiggestellt?«
    »Das werde ich herausfinden, aber ich glaube, für eine Ausstellung reicht es«, antwortete Bradley. Er freute sich, dass sein Vater sich offenbar wieder für etwas begeistern konnte.
    »Wunderbar«, rief Erin entzückt. »Geh die Bilder gleich holen, Bradley. Die Ausstellung soll so bald wie möglich stattfinden. Ich bereite alles vor.«
    Die Ausstellung wurde zwei Wochen darauf eröffnet. Fünfzehn Gemälde des anonymen Künstlers wurden gezeigt, die meisten Landschaftsbilder, jedes auf seine Art einzigartig und ganz außergewöhnlich. Es war ein Samstagnachmittag und eisig kalt draußen, doch die von der Wettervorhersage angekündigten Schauer blieben aus.
    Die Zeitungen waren benachrichtigt worden und hatten einen Sonderbericht gebracht, auf die Ausstellung wurde zudem in mehreren Zeitschriften hingewiesen, die sich mit dem Thema Kunst befassten. Erin ließ Wein und Canapés servieren. Drei Zeitungsjournalisten waren erschienen.
    Es war schon eine ganze Weile her, seit in der Galerie Forsyth eine Ausstellung stattgefunden hatte, und deshalb war Erin nervös, vor allem, als sich das Ganze recht langsam anließ. Doch ehe sie sich darum zu sehr sorgen konnte, befanden sich über siebzig Besucher in der Galerie. Das waren weit weniger als auf früheren Ausstellungen, aber es wunderte Erin nicht. Sie hatten nämlich gehört, dass Lauren Bastion auf übelste Weise über die Galerie und ihre drei Betreiber hergezogen hatte.
    Nach und nach zeigten die Besucher mehr Interesse an den Bildern, Fragen wurden gestellt, ein Kauf in Erwägung gezogen. Erin und Gareth waren voller Hoffnung, doch vor allem Bradley war nervös, da er sich für den Erfolg des Künstlers verantwortlich fühlte.
    Gareth war in Höchstform. Er plauderte über die Bilder, warb für sie und pries sie an. Potenziellen Käufern erzählte er, der junge Künstler werde bald ein gefeierter Star in der Londoner Kunstszene sein.
    »Wann wird seine Identität preisgegeben?«, fragte ein Journalist vom Herald .
    »Den genauen Zeitpunkt kann ich Ihnen nicht angeben«, erwiderte Gareth. »Wir hoffen, dass es bald geschehen wird.«
    »Ist das Geheimhalten seiner Identität ein Werbegag?«, fragte jemand vom Enquirer .
    »Gewiss nicht«, versicherte Gareth dem Journalisten. »Die meisten Künstler sind für ihre Schrulligkeit bekannt. Manchmal ist es das, was ihre Werke so interessant macht. Ich gebe Ihnenmein Wort, dass ich versuchen werde, den Mann sehr bald in die Öffentlichkeit zu lotsen.«
    Ein Bild wurde verkauft, was Gareth’ Stimmung hob. Als es bei dem einen blieb, war er jedoch bald recht niedergeschlagen.
    Erin wusste nicht, was sie tun sollte. Sie mischte sich unter die Besucher und sprach über die Bilder, was schwierig war, weil sie nichts über den Künstler wusste. Die Besucher verließen nach und nach die Galerie. Zu ihrer großen Überraschung entdeckte Erin plötzlich zwei vertraute Gesichter in der Tür.
    »Jonathan! Marlee!«, rief sie und lief ihnen aufgeregt entgegen.
    Marlee schlang die Arme um sie, und Erin drückte sie unter Tränen. Marlee und ihr Teddy waren ganz nass vom Regen, doch das machte ihr nichts aus. »Ach, ich hab dich ja so vermisst«, sagte sie voller Freude.
    »Ich hab dich auch vermisst, Erin«, wisperte Marlee ihr ins Ohr. »Und auch Gula und Jono haben dich vermisst.«
    »Wirklich?«
    Jonathan stellte seinen nassen Schirm in eine Ecke.
    »Guck mal, Erin, mir ist ein Zahn ausgefallen«, sagte Marlee und deutete auf die Lücke in ihren Vorderzähnen.
    »Hat die Zahnfee dir einen Penny unters Kopfkissen gelegt?«, fragte Erin.
    Marlee nickte. »Ja«, sagte sie fröhlich.
    »Wie schön!«
    Erin lächelte und schaute Jonathan an. Er

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