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Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman

Titel: Jenseits des leuchtenden Horizonts - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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mussten nur noch darauf warten, Sie in flagranti erwischen zu können.« Er sah seinen Vater an. »Entschuldige, dass wir dir Kummer machen, Dad, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Du hättest uns nie im Leben geglaubt, dass Lauren dich belügt und betrügt. Das hier ist der Beweis, dass sie es auf reiche Männer abgesehen hat und nur daran interessiert ist, sie auszunehmen.«
    »Das stimmt nicht«, widersprach Lauren heftig.
    »Doch, das stimmt«, sagte Bradley.
    Gareth hob die Hand, um seinen Sohn zum Schweigen zu bringen. Er wollte nichts mehr hören.
    Das gab Lauren ein Fünkchen Hoffnung. Er wollte sich das alles nicht mehr anhören, weil er es für Lügen über sie hielt. Sie tat, als ob sie schluchzte, in der Hoffnung, wie sonst auch auf diese Weise sein Mitleid zu erregen.
    »Keine Krokodilstränen, Lauren, bitte«, sagte Erin völlig unbeeindruckt. »Darauf fällt mein Vater nicht mehr herein.«
    »Sie weinen doch nur, weil Sie aufgeflogen sind«, fügte Bradley hinzu. »An dem Tag, an dem sich Dad mit Albert Howell zum Essen traf, habe ich gehört, wie Sie sich mit Ihrem Liebhaber verabredet haben. Sie wussten nicht, dass Dad auch dort sein würde, also wären Sie beinahe damals schon aufgeflogen. Sie können froh sein, dass er den vagen Ausreden, die Sie stets angebracht haben, nie richtig nachgegangen ist.«
    Gareth erinnerte sich noch an den Tag. »Du hast behauptet, du seist wegen mir da«, sagte er zu Lauren und mochte kaum glauben, dass sie so mühelos und geschickt lügen konnte. Er musste ein kompletter Narr gewesen sein, dass er ihr geglaubt hatte.
    Lauren tupfte sich die Krokodilstränen ab. »Ich war tatsächlich deinetwegen da. Diesem Bradley darfst du doch kein Wort glauben«, spie sie hasserfüllt aus. »Der ist so zurückgeblieben, dass er nicht mal weiß, was für einen Tag wir heute haben.«
    Gareth verlor die Fassung. »Halt dein gemeines Mundwerk,du dummes Flittchen«, brüllte er sie an. »Sprich niemals, niemals wieder so über meinen Sohn. Hast du mich verstanden?«
    Lauren schreckte zusammen, bisher hatte sie nur Gareth’ sanfte Seite gekannt.
    Auch Erin und Bradley hatten ihren Vater nie so reden hören, und so waren auch sie erschrocken. Erin machte sich Sorgen, dass Laurens Betrug zu einem Zusammenbruch ihres Vaters führen konnte.
    »Bradley ist hochintelligent, sehr viel intelligenter als ich, wenn du es wissen willst«, sagte Gareth und machte zwei Schritte auf Lauren zu, während sie weiter zurückwich. »Ich habe deine ganzen Lügen geglaubt. Ich will dich verlogenes Weib nie wiedersehen.«
    »Aber Gareth …«, jammerte Lauren.
    »Nie mehr, hast du mich verstanden? Komm ja nie mehr in mein Haus. Und lass dich bloß nicht mehr in der Galerie blicken. Tust du das doch, werde ich dich eigenhändig hinausbefördern.« Er drehte sich auf der Stelle um und verließ gefolgt von Bradley das Zimmer.
    Plötzlich wusste Erin ohne jeden Zweifel, dass mit ihrem Vater alles wieder in Ordnung käme. Mit einem Fünkchen Mitleid schaute sie auf Lauren. Sie sah das zerzauste Haar, den verschmierten rosa Lippenstift, den nackten, in ein verknittertes Betttuch gewickelten Körper.
    »Wenn Sie sich nur ansehen könnten«, sagte sie mit Hohn in der Stimme. »Sie sehen aus wie eine Straßenhure. Meinen Vater verletzen, das war nun wirklich das Letzte, was ich wollte, aber er musste Ihr wahres Ich endlich selbst einmal sehen. Ich bin bloß dankbar dafür, dass alles rausgekommen ist, ehe Sie Teil unserer Familie wurden.«
    »Raus hier«, kreischte Lauren und brach in Tränen aus. Dieses Mal waren sie echt. Sie hob einen Schuh auf, um ihn nach Erin zu werfen.
    »Mit Vergnügen!« Erin drehte sich um und schlug die Tür hinter sich zu. Sie hörte noch den Knall, als der Schuh die andere Seite der Tür traf.
    Auf dem ganzen Heimweg im Auto sagte Gareth kein einziges Wort. Niemand sagte ein Wort. Als sie wieder im Haus waren, schenkte Gareth sich einen starken Drink ein. Erin und Bradley warteten, bis er ausgetrunken hatte. Sie wussten, er brauchte die Stärkung, um über den Schock hinwegzukommen, den er gerade erlitten hatte.
    »Dad«, sagte Erin sanft. »Es gab keine andere Möglichkeit, als dich so mit der Wahrheit zu konfrontieren. Wir wollten dir nicht absichtlich wehtun. Du hättest nie geglaubt, dass Lauren …«
    Wieder hob Gareth die Hand. »Erwähne nie wieder den Namen dieser Frau«, sagte er heftiger als beabsichtigt.
    Erin und Bradley sahen einander besorgt an. Eine ganze Weile

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