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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sich.
    Diesmal war der Kuss alles andere als zart. Ihre Gegenwehr hörte auf, als Kieran diesen Kuss noch vertiefte. Das Feuer seiner Leidenschaft ging auf sie über und versengte sie schier.
    Als Megan sich an ihn schmiegte, war er sich ihres weichen Körpers sehr bewusst. Nachdem ihr anfänglicher Widerstand geschwunden war, wurden auch ihre einladenden Lippen weicher.
    Das Wasser schwappte über den Zuberrand und durchnässte sein Hemd, doch für Kieran gab es jetzt nur die Frau in seinen Armen, die seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.
    Eine Welle der Erregung durchflutete Megan. Gern hätte sie sich Kieran hingegeben, aber sie fürchtete sich davor. Es gab so vieles, was sie über Männer und Frauen nicht wusste.
    Der Kuss dauerte an, und sie merkte, dass sie langsam seinem Zauber erlag. Doch gerade als Kieran sie noch dichter heranzog, klopfte es an der Tür.
    „Mylady, soll ich Euch jetzt beim Ankleiden helfen?“ hörte man die Stimme einer Dienerin.
    Kieran hob den Kopf und fluchte leise. Megan fühlte sich so merkwürdig. Ihr Herz pochte, und sie seufzte tief.
    Ist es Bedauern, fragte sich Kieran. Oder Erleichterung?
    „Um Gottes willen.“ Megan kam wieder zu sich. Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Was hatte sie sich nur gedacht? Wieso war sie so leicht zu erobern gewesen? „Man darf Euch hier nicht finden.“
    „Und weshalb nicht? Ich bin hier der Hausherr und darf gehen, wohin es mir beliebt.“
    „Kieran, man wird tuscheln und Gerüchte ausstreuen. Das könnte ich nicht ertragen.“
    Er sah ihre feuerroten Wangen. „Nur keine Angst.“ Noch ein letztes Mal ließ er seine Lippen über ihre gleiten und ging dann zu der Tür auf der anderen Seite des Raums. „Hinter dieser Tür befinden sich meine Gemächer.“
    „Ihr schlaft neben meinen Zimmern?“
    „Jawohl, Mylady. Deshalb verlangte ich ja diese Räume für Euch. Falls Ihr einmal erwacht und Gesellschaft benötigt, braucht Ihr nur zu klopfen.“ Er bedachte sie mit einem so begehrlichen Blick, dass sie sofort aufbrauste und nach dem Seifentuch griff.
    Kieran bemerkte es, erkannte ihre Absicht und warf lachend den Kopf zurück. Den Bruchteil einer Sekunde, bevor er seine Tür hinter sich schloss, flog der Lappen durch die Luft und verspritzte Wasser sowie Seifenschaum in alle Richtungen.
    Megan betrachtete erbost das durchnässte Schafsfell, auf dem der Zuber stand, und die Pfütze auf dem Fußboden. Dafür würde Kieran büßen!
    Sie unterdrückte ihre Wut, als die Dienerinnen eintraten, um ihr aus dem Zuber zu helfen. O ja, das würde ihn teuer zu stehen kommen, schwor sie sich.
    „Ist das etwa dieselbe junge Dame, die wir vorhin kennen lernten?“ rief Sir Cecil aus, als Megan hereingeleitet wurde.
    Zu ihrer Bestürzung fiel ihr auf, dass der ganze Raum voller Männer war, die zwar feine Kniehosen und Umhänge trugen, aber in den Scheiden der Gürtel steckten Säbel und Dolche. Als Megan die Blicke der Anwesenden auf sich spürte, errötete sie. Befände sie sich auf einem Schlachtfeld, hätte sie gewusst, wie sie sich zu verhalten hatte, doch hier in diesem Raum fühlte sie sich unbeholfen und eingeschüchtert.
    Kieran, der neben dem Kamin stand, betrachtete sie, während sie heranschritt. Dass er angesichts der bewundernden Blicke der Männer den Stiel seines Kelches sichtlich fester hielt, merkte er nicht.
    Nie hätte er sich vorgestellt, dass sie so königlich aussehen konnte. Ihr rotes, an Saum und Mieder mit Silber- und Goldfäden durchwirktes Gewand war hochgeschlossen, und nach der neuesten Mode lag eine Spitzenkrause um ihren Hals. Der Rock über der weit ausladenden Krinoline fiel in weichen Falten bis auf die Spitzen ihrer roten Pantoffeln hinab. Und obgleich sie so sittsam gekleidet war, erinnerte sich Kieran nur allzu gut an den makellosen Körper, den sie vor allen Blicken verbarg.
    „Ihr seht wundervoll aus“, stellte James fest und ergriff ihre Hand.
    Megan lächelte ihm nur scheu zu und entzog ihm ihre Hand, nachdem er sie viel zu lange festgehalten hatte. „Das verdanke ich Lady Katherines Großmut.“
    „Wie könnte ich mich auch anders einer Frau gegenüber verhalten, die meinen beiden Söhnen bei der Flucht geholfen hat? Ich stehe für immer in Eurer Schuld, meine Liebe.“
    Es entging Lady Katherine nicht, wie ihr ältester Sohn die junge Schottin anschaute. Er hielt zwar absichtlich Abstand zu ihr, doch der Ausdruck seiner Augen verriet ihn.
    „Meine Liebe“, fuhr Lady Katherine fort, „diese Herren sind

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