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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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englische Soldaten. Außerdem hatten wir einen großen Vorsprung.“ Hugh Cleary warf den Kopf zurück und lachte. „Bei allen Göttern, Kieran, sie ist die betörendste Frau, die mir je begegnete.“ Kieran nickte. „Sehr richtig, Hugh. Die junge Dame steckt voller Überraschungen. “
    „Wie seid Ihr dann an die Kleidung des Mannes gekommen?“ fragte James Kettering spöttisch.
    Megan fühlte sich mit einem Mal sehr unbehaglich. „Unter den Besitztümern, die wir in den Satteltaschen vorfanden, waren eben auch die Kleidungsstücke, welche ich bei meiner Ankunft hier trug.“
    Megan hoffte, damit wäre das Verhör beendet, doch dann bemerkte sie die interessierten Blicke von Sir Cecil und dessen Sohn James.
    Sir Cecil wandte sich an Kieran. „Woher wisst Ihr, dass man Euch nicht mehr verfolgt?“
    „Ich habe nicht behauptet, über ein derartiges Wissen zu verfügen.“
    „Jedenfalls seid Ihr hier nicht sicher“, erklärte Sir Cecil. „Man wird die Suche nicht aufgeben, solange man Euch nicht gestellt hat.“
    „Dies hier ist meine Heimstatt“, erklärte Kieran leise, was sich umso gefährlicher anhörte. „Ich werde hier bleiben.
    Sir Cecil schien noch etwas äußern zu wollen, überlegte es sich jedoch anders und wechselte das Thema. „Ich nehme an, Ihr wart derjenige, dem es im Fleet-Gefängnis gelang, jenen Wärter zu überwältigen, Kieran?“
    „Angesichts Eurer Beziehung zum Hof kennt Ihr sicherlich die Einzelheiten unserer Flucht, Sir Cecil.“
    Im ersten Moment schien sich der ältere Mann über Kierans Ton zu ärgern, doch schließlich nickte er. „Ja, ich habe die Version gehört, wie man sie der Königin zutrug, doch die will ich vor Eurer Mutter nicht wiederholen. “ Seine Stimme klang jetzt irgendwie geheimnisvoll.
    Als er merkte, dass er die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich gelenkt hatte, schwieg er, während ein Diener seinen Kelch erneut füllte. „Ihr sollt wissen, Kieran, dass ich aus Freundschaft zu Eurer Mutter alles mir Mögliche getan habe, damit man Euch freilässt, und ich denke, ich hätte auch Erfolg gehabt, wärt Ihr nicht geflohen, ehe ich der Königin meine Bittschrift vorzulegen vermochte.“
    „Wir befanden uns ein Jahr in diesem Kerker, Sir Cecil - das war genug Zeit, um unsere Freilassung zu erwirken.“
    „Das meinte Eure Mutter auch, doch bis zu ihrem ersten Schreiben wusste ich ja nichts von Eurer Inhaftierung. Und die Königin leider auch nicht. Ich jedenfalls tat alles, was ich nur tun konnte.“ „Falls Colin und ich auf die Freilassung gewartet hätten, wären wir bereits tot. Durch die Hand des Wärters hätten wir ermordet werden sollen, und zwar auf Befehl eines Verräters.“
    Da er den verstörten Gesichtsausdruck seiner Mutter sah, ging Kieran zu ihr und zog sie näher an sich. „Wir wollen nicht mehr über dieses unerfreuliche Thema reden. Sir Cecil, erzählt uns doch von den Neuigkeiten in England. Wurden irgendwelche auf unserem armen Land liegenden Restriktionen aufgehoben?“
    Jedermann im Saal spürte die Spannung, die nun in der Luft lag.
    „Wie Ihr selbst wisst, Kieran, wünscht Ihre Majestät keine Schwierigkeiten mit Irland. Doch genau wie von ihren eigenen Untertanen, so verlangt Elizabeth auch von den Iren ihren Steueranteil sowie Loyalität.“
    „Elizabeth ist nicht unsere Königin, Sir Cecil. Obschon sie sich zum Oberhaupt aller Engländer, Schotten, Iren und Waliser erklärte, ist sie dennoch nur Englands Monarchin.“
    Der ältere Mann zuckte die Schultern. „Ich möchte mich jetzt nicht in eine politische Diskussion hineinziehen lassen, Kieran. In meinem Land betrachtet man das nämlich als Verrat. Doch ich will Euch daran erinnern, dass die Königin mehr als fair zu Euch war. Wiederholt hat sie Euch aufgefordert vorzutreten und Ländereien sowie Titel Eures Großvaters zurückzuverlangen.“
    „Gewiss. Elizabeth machte dieses Angebot unter der Voraussetzung, dass ich alle Ansprüche auf meinen Grundbesitz in Irland aufgäbe.“
    „Dieses arme Land ist doch nichts gegen das, was Euch in England erwartet!“ rief James leidenschaftlich.
    Kieran bedachte ihn mit einem grimmigen Blick, worauf der junge Mann sofort schwieg. Die vielen gemeinsamen Jahre im Dienste des Throns hatten ihn gelehrt, Kieran lieber nicht herauszufordern.
    „Ihr wart bei Hofe einer von Elizabeth’ Günstlingen, Kieran“, mischte sich nun James’ Vater ein. „Es enttäuschte sie außerordentlich, dass Ihr ihr Angebot ablehntet und nach Irland

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