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Jenseits des Meeres

Titel: Jenseits des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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dem Zuber, bevor sie warmes Wasser aus Kesseln nachgoss. Neue Dampfwolken stiegen auf.
    Megan schloss die Augen und merkte, dass sich ihre Anspannung löste.
    „Würdet Ihr jetzt bitte Euer Gewand auswählen, Mylady?“
    „Nein.“ Mit zurückgelegtem Kopf und geschlossenen Augen deutete Megan zur Tür. „Lasst mich noch eine Weile allein. Aus dieser Behaglichkeit kann ich mich noch nicht lösen.“
    Die Zofe lächelte verständnisvoll und bedeutete den anderen Dienerinnen zu gehen. „Sehr wohl, Mylady. Ihr braucht nur zu rufen oder den Klingelzug zu betätigen, wenn Ihr etwas benötigt.“
    „Vielen Dank.“
    Nachdem alle gegangen waren, glitt Megan tiefer in das warme Wasser und lauschte auf das Knistern der Flammen. So musste es eines Tages im Himmel sein. Wenn alle Schlachten geschlagen und gewonnen waren, würde das der Lohn für die Getreuen sein ...
    Jemand klopfte an der Tür.
    „Jetzt noch nicht. Ich will noch einen Moment das Bad genießen.“
    Die Tür wurde geöffnet.
    Ungehalten über die Störung, wollte sie schon die Dienerin fortschicken.
    „Nehmt Euch so viel Zeit, wie Ihr wollt, Mylady.“ Kierans Stimme klang warm und liebevoll. „Ich möchte sogar noch viele Momente einen solchen Anblick genießen. “
    „Kieran!“ Erschrocken wollte Megan unverzüglich aufstehen, merkte dann indes ihren Fehler und glitt tiefer ins Wasser. Erst jetzt blickte sie zu ihm auf und betrachtete ihn fasziniert. „Hätte ich Eure Stimme nicht erkannt, würde ich Euch für einen Fremden halten. “
    Für einen ungemein gut aussehenden Fremden mit äußerst schlechten Manieren, fügte sie im Stillen hinzu. Schließlich drang ein Gentleman nicht einfach unaufgefordert in die Gemächer einer Dame ein.
    Fort war der schwarze Bart. Kierans jetzt glatt rasiertes Gesicht zeigte männlich kantige Züge. Das strähnige lange Haar gab es ebenfalls nicht mehr, es war nun so kurz geschnitten, dass es eben über dem Kragen endete. Kierans Augen wirkten jetzt noch bezwingender als zuvor. Sein Aussehen ängstigte und erregte Megan gleichermaßen. Er war in der Tat ein überaus schöner Mann - und ein gefährlicher dazu.
    „Ihr müsst wieder hinausgehen. Ich bin nicht bekleidet.“
    „Das habe ich' bereits bemerkt, Megan.“ Er trat noch näher. „Doch wenn Euer Schöpfer gewollt hätte, dass Euer wundervoller Körper verhüllt ist, wäret Ihr in Kleidern geboren worden.“
    Megan fühlte sich jetzt unbehaglich. Sie merkte, dass ihre Wangen vor Scham brannten. „Ihr dürft nicht im Gemach einer Lady sein, während sie badet. Das ist unschicklich.“
    „Stimmt. Und ich bin ein Mann, der Regeln bricht.“ Er kniete sich neben den Zuber und strich ihr eine Locke aus dem Gesicht. Megan schlug seine Hand fort. „Wie könnt Ihr es wagen, mich zu berühren, wenn ich ..." Sie schluckte und veränderte ihre Tonlage. „Verlasst mein Gemach auf der Stelle“, befahl sie, „oder ich wäre gezwungen ...“
    „Wozu, Megan?“ Er lächelte.
    Ihr wurde siedend heiß. Sie konnte nicht mehr klar denken.
    Mit den Lippen strich er über ihr Gesicht und zeichnete eine nasse Augenbraue nach.
    Megans Kehle war wie zugeschnürt. Sie wollte ihn unmissverständlich in seine Schranken weisen, doch sie vermochte nur zu flüstern: „Ihr müsst gehen, Kieran. Die Dienstboten ...“
    „Die kommen erst, wenn Ihr sie ruft.“ Er nahm ein Tuch und rieb damit über ihre Schulter.
    Diese Berührung lähmte Megan. Reglos blieb sie sitzen, während er mit dem Lappen langsam und verführerisch über ihren Arm strich.
    Ihr Anblick raubte Kieran den Atem. Das Haar fiel in schimmernden Wellen herab. Feuchtigkeit perlte auf ihrem wunderschönen Gesicht. Ihr hübscher schlanker Hals forderte geradezu zum Küssen auf, und Kieran vermochte die unmittelbar unter der Wasseroberfläche schimmernde Form ihrer Brüste auszumachen.
    „O Megan.“ Er merkte deutlich, wie sein Mund trocken wurde. „Ihr seid ja so schön. “ Er nahm ihren Kopf zwischen die Hände und verflocht seine Finger mit ihrem feuchten Haar. Er sah, wie sie die Wimpern senkte und errötete. Dann hob sie den Blick, und Kieran hatte das Gefühl, sich in diesen Augen zu verlieren, die so unschuldig und dennoch so verlockend wirkten.
    Er neigte den Kopf, bis seine Lippen ihre berührten. Beide zuckten zusammen.
    Megan meinte, ihr Herz würde stehen bleiben, dann schlug es so heftig, dass sie glaubte, Kieran müsste es hören.
    „Und Ihr schmeckt genauso süß, wie Ihr ausseht.“ Kieran zog sie an

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