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Jenseits des Spiegels

Jenseits des Spiegels

Titel: Jenseits des Spiegels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Markstoller
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Wildtaurudel ist vor ein paar Wochen eine junge Frau zur Einzelgängerin geworden, seitdem haben sie dort nichts mehr von ihr gehört, aber das war auch schon das einzige. Keine Vermissten, keine Toten, kein Katzengeruch.“
    Das war ja soweit keine schlechte Nachricht, aber … „Das bedeutet, dass sich das Verschwinden der Lykaner alleine auf den Bereich um Sternheim beschränkt.“
    Julica nickte grimmig. „Was so viel bedeutet, wie, dass die Stadt weiterhin den Mittelpunkt bildet.“
    „Womit wir wieder bei Anwar wären“, fügte Veith hinzu.
    Pal knurrte.
    „Lasst uns aufbrechen“, befahl Tyge.
     
    °°°
     
    Der Mittag war bereits angebrochen, als wir den Treffpunkt auf der Sonnenlichtung erreichten. Ohne weitere Unterbrechungen waren wir bis hier durchgelaufen – meine armen Pfoten –, und mit jedem Schritt in der letzten halben Stunde, war eine gewisse Unruhe bei uns entstanden. Nur eine ganz kurze Pause hatten wir vor ein paar Minuten eingelegt, in der die Lykaner sich verwandelt hatten. Bewaffnet mit Lendenschurz – Gott sei es gedankt – erreichten wir schon wenig später unser Ziel. Ich wusste nicht so genau, was ich mir vorgestellt hatte, aber mit Sicherheit nicht diese angespannte und feindselige Atmosphäre, die hier zwischen den wolkenkratzergroßen Bäumen herrschte.
    Diese Lichtung wirkte irgendwie unheimlich, düster, überall lauerten Schatten, und die Sonnen schafften es trotz ihrer doppelten Kraft kaum einen warmen Strahlen bis auf die moosige Wiese zu bringen.
    Es waren knapp ein duzend Rudel anwesend. Genaugenommen elf, das Wolfsbaumrudel mitgezählt. Wie ich das auf einen Blick so schnell herausfand? Ganz einfach. Die Rudel standen oder saßen alle in kleinen Grüppchen zusammen, von den anderen so weit entfernt wie es nur ging, ohne die Lichtung verlassen zu müssen. Zwischen ihnen verliefen unsichtbare Trennlinien. Und die Aggressivität die in der Luft lag, machte sie so dicht, dass man sie mit Messern schneiden konnte. Das waren keine guten Voraussetzungen, für ein friedliches Gespräch unter Freunden – oder wenigstens Gleichgesinnten.
    Manche waren Wölfe, sogar ein paar afrikanische Wildhunde, und zwei Dingos entdeckte ich, aber die meisten waren in menschlicher Gestalt. Mehr oder weniger bis gar nicht bekleidet – oh bitte, nicht schon wieder.
    Einen von ihnen erkannte ich auf Anhieb. Den kleinen Mann aus dem Steinbachrudel, den Alpha. Auch die Frau, diese Sinssi – ja, den Namen hatte ich mir gemerkt – war dabei. Die anderen waren mir völlig fremd, und sie alle starrten sich an, als wollten sie sich gegenseitig auffressen. „Na das wird sicherlich witzig“, murmelte ich vor mich hin, während ich meinen Blick schweifen ließ.
    Pal berührte mich am Elenbogen, und beugte sich zu meinem Ohr hinunter. „Zeig ihnen bloß nicht dass du nervös bis. Sie können das riechen.“
    „Und das findest du jetzt beruhigen?“
    Darauf lächelte er nur sein halbes Lächeln.
    Im Konvoi setzten wir uns in Bewegung. Die Wölfe auf der Lichtung hatten uns schon längst bemerkt. Von jeder Gruppe trennte sich eine Person, die direkt auf uns zukamen, und das erste was mir auffiel, war das von ihnen allen eine Aura der Macht ausging. Scheiße, das waren alles Alphas! Super, da konnte der Spaß ja beginnen.
    Auch Julica trennte sich von uns. Der Rest blieb ein paar Schritte hinter ihr, mich eingeschlossen. Ich hatte auch gar keine Ambitionen, näher an sie heranzutreten. Hier hinten stand ich schon ganz gut.
    „Julica.“ Eine Frau mit sehr dunkler Haut, und kurzen, schwarzen Haaren baute sich direkt vor Julica auf. Schlank, durchtrainiert, komplett unbekleidet. „Erst lässt deine Mamá uns hier alle zusammenkommen, und dann hält sie es nicht mal für nötig selber aufzutauchen, sondern schickt ihren Welpen.“
    Julica fletschte die Zähne – jupp, das ging auch als Mensch, oder Mortatia, wie man hierzulande sagte. „Ich bin schon lange kein Welpe mehr, also unterschätz mich nicht, Cui.“
    Die schwarze Frau – Cui? – zeigte sich nicht beeindruckt.
    Eine kräftige Brise zog auf, und wehte mir das Haar in ins Gesicht. Ungeduldig wischte ich es mir zur Seite, um mir auch ja nichts zu entgehen lassen. Nicht das ich sensationslüstern gewesen wäre, nur hielt ich bei so vielen potenziellen Gefahren die Augen nur gerne sehr weit offen. Man konnte schließlich nie wissen, wann es angebracht war, sich eilig in dem nächsten Baum in Sicherheit zu bringen.
    „Und doch ist es nicht

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