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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ihrem Geburtstag sterben zu lassen.«
    Erneut verzog Bardasano das Gesicht - dieses Mal in offenkundigem Verständnis und durchaus zustimmend.
    »Der ALP müht sich stets nach Kräften, seine Entscheidungen so weit zu institutionalisieren und so unpersönlich wie möglich zu treffen, um jede Form von Günstlingswirtschaft ebenso zu verhindern wie das Einreichen irgendwelcher Gesuche, weil es sich um einen ›besonderen Fall‹ handele«, gab sie zurück. »Das bedeutet, die Entscheidungsfindung ist weitestgehend ... automatisiert, insbesondere, wenn die Entscheidung eigentlich ohnehin schon feststeht. Aber ich könnte mir vorstellen, dass Sie recht haben. In einem solchen Falle wäre es vielleicht nicht unangebracht gewesen, etwas mehr Feingefühl an den Tag zu legen.«
    »Angesichts der Auswirkungen, die diese Entscheidung auf Simes hatte, haben Sie völlig recht«, sagte McBryde. »Seine Frau hat es ebenfalls schwer getroffen, aber ich glaube, bei ihm war es noch schlimmer. Oder zumindest scheint mir, als habe es noch deutlich mehr negative Auswirkungen auf seine Leistungsfähigkeit.«
    »Sie hat ihn verlassen?« Bardasanos Tonfall legte nahe, dass diese vermeintliche Frage tatsächlich eine Tatsachenbeschreibung war, und McBryde nickte.
    »Ich denke, hier haben viele Faktoren eine Rolle gespielt«, erklärte er. »Zum Teil lag es wohl auch daran, dass sie eher geneigt war, dem Ausschuss recht zu geben, was die Frage nach der Lebensqualität betraf. Zumindest hat er das so gesehen. Also warf er ihr vor, sie hätte das Mädchen ›im Stich gelassen‹ - und in gewisser Weise auch ihn selbst, weil sie ihn nicht dabei unterstützt hat, den Ausschuss zu einem Umdenken zu bewegen. Gleichzeitig jedoch habe ich den Eindruck, sie sei nicht einmal ansatzweise so sehr mit der Entscheidung einverstanden gewesen, wie es nach außen wirkte. Ich glaube, innerlich versuchte sie auch vor sich selbst zu leugnen, wie sehr die Entscheidung des Ausschusses sie verletzte. Aber sie konnte dagegen nichts unternehmen. Wahrscheinlich hat sie sich das selbst gegenüber deutlich rascher eingestanden als er, also hat sich ihr Zorn gegen ihn gerichtet, nicht gegen den Ausschuss. In ihren Augen hat er lediglich für alle Beteiligten das Leid nur hinausgezögert - vor allem das Leiden, dass das Mädchen ertragen musste. Dabei hätte er doch genauso gut wie sie wissen müssen, dass er sich hier letztendlich nur auf einen hoffnungslosen Kreuzzug einließ.« Er schüttelte den Kopf. »In einer solchen Situation gibt es erschreckend viel Spielraum für Schmerzen, Ma'am.«
    »Ich denke, das verstehe ich«, gab Bardasano zurück. »Ich weiß, dass Emotionen häufig Dinge bewirken und uns dazu bringen, etwas zu tun, obwohl unser Intellekt es schon längst besser weiß. Das war offensichtlich eine dieser Gelegenheiten.«
    »Jawohl, Ma'am. Das war es.«
    »Leidet die Arbeit seiner Frau ebenfalls darunter?«
    »Anscheinend nicht. Laut ihrem Projektleiter widmet sie sich nur mit noch mehr Energie ihrer Arbeit. Er sagt, er halte das für eine Art Fluchtmechanismus.«
    »Unglück als Motivator.« Bardasano lächelte kaum merklich. »Irgendwie habe ich das Gefühl, das ließe sich nicht unbedingt verallgemeinern.«
    »Nein, Ma'am.«
    »Also gut, Jack - kommen wir zum Fazit! Denken Sie, Simes' ... Grundeinstellung werde sich negativ auf seine Arbeit auswirken?«
    »Ich denke, es hat sich bereits negativ ausgewirkt«, erwiderte McBryde. »Der Mann macht seinen Job immer noch gut. Trotz allem ist er immer noch besser als wahrscheinlich jeder andere, der für diese spezielle Position geeignet wäre - vor allem angesichts der Tatsache, dass jeder, durch den wir ihn ersetzen könnten, praktisch bei Null anfangen müsste. Sein Ersatz müsste also schleunigst auf den aktuellen Stand gebracht werden - und dabei gehen wir schon davon aus, dass wir irgendjemanden finden würden, der ein ähnliches Naturtalent wäre wie Simes.«
    »Das ist eine kurzfristige Analyse«, bemerkte Bardasano. »Wie sehen Sie die Lage langfristig betrachtet?«
    »Langfristig gesehen, Ma'am, sollten wir uns schon einmal auf die Suche nach seinem Ersatz begeben.« Es gelang McBryde nicht ganz, sich sein Bedauern nicht anmerken zu lassen. »Ich glaube nicht, dass irgendjemand das ertragen könnte, was Simes gerade durchmacht - und sich dazu auch noch selbst aufbürdet -, ohne letztlich heftigst abzustürzen. Ich halte es für möglich, sogar wahrscheinlich, dass er sich irgendwann mit den

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