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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Jahrhunderte hingearbeitet hatte, so unmittelbar bevorstand, wie Bardasano gerade eben angedeutet hatte.
    »Tatsächlich?«
    Er stellte diese Frage beinahe beiläufig, obwohl sein Puls sich deutlich beschleunigt hatte, und er erkannte in den aufmerksamen Augen seines Gegenübers ein beifälliges Funkeln. Hatte sie ihn bewusst auf die Probe gestellt? Hatte sie wissen wollen, wie er auf diese Enthüllung reagieren würde?
    »Tatsächlich«, bestätigte sie. »Ich persönlich bin sogar der Ansicht, dass ›Prometheus‹ noch näher gerückt ist, als selbst Albrecht im Augenblick bewusst zu sein scheint.« Unwillkürlich weiteten sich McBrydes Augen, und wieder zuckte seine Vorgesetzte die Achseln. »Ich rede hier nicht davon, ich wolle irgendetwas tun, um seine Aufmerksamkeit zu erregen, Jack! Ich sage bloß, ich habe den Eindruck, als würde das Ganze sich beschleunigen - und dabei haben sich seit unserer letzten vorläufigen Planung einige Dinge ergeben, die wir im Vorfeld nicht einmal hätten erahnen können. Sie wissen ja, dass wir zumindest einen gewissen Spielraum für derartige Dinge berücksichtigt haben.«
    »Jawohl, Ma'am«, stimmte er ihr zu.
    »Aus Ihrem Blickwinkel«, fuhr sie fort, »ist vermutlich das Wichtigste, dass es nun noch wichtiger für das Gamma Center geworden ist, seine diversen Projekte rechtzeitig zum Abschluss zu bringen. Ja, ich weiß!« Sie wedelte abwehrend mit der Hand, als McBryde den Mund öffnete, um etwas zu entgegnen. »Der Arbeit in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung kann man einfach keinen verbindlichen Zeitplan vorsetzen. Und selbst wenn es anders wäre, fällt das auch nicht in Ihren Aufgabenbereich hier im Center. Aber Sie müssen für mich ganz besonders darauf achten, dass diese Projekte in Gang gehalten bleiben. Es versteht sich von selbst, dass wir auf höchstmögliche Sicherheitsstufe gehen sollten, aber gleichzeitig müssen wir uns stets davor hüten, uns durch unsere Sicherheitsbedenken davon abhalten zu lassen, die verschiedenen Programme voranzutreiben.«
    »Ich weiß, was Sie meinen.« Er nickte verständnisvoll.
    »Ich weiß, dass Sie das ohnehin schon immer versucht haben«, gab Bardasano zurück. »Ich könnte mir vorstellen, es hat überhaupt nicht geschadet, dass Sie Ihre Ideen mit Zachariah besprechen konnten, und ich autorisiere Sie hiermit ausdrücklich, in genau dieser Art und Weise weiterhin zu verfahren. Ich weiß, dass die Programme im Gamma Center nur einen Teil dessen darstellen, was alles in seinen Verantwortungsbereich fällt, und dass er in die praktische Durchführung überhaupt nicht involviert ist. Aber versuchen Sie bitte trotzdem, ihn auf dem Laufenden zu halten. Nutzen Sie ihn als Verbindungsmann zu den Leitern der Forschungsabteilungen - so haben diese eine Möglichkeit, ganz inoffiziell Ihr Problem jemandem vorzutragen, von dem Sie wissen, dass er sich für Sie einsetzen wird, wann immer er mit dem großen, bösen Oger zu tun hat, der für die ganzen sicherheitsbedingten Einschränkungen verantwortlich ist, die Ihnen das Leben schwer machen.«
    »Jawohl, Ma'am.« McBryde grinste schief. »Ich bin mir sicher, Zack wird hocherfreut sein, sich noch mehr Gejammer anhören zu dürfen, aber er wird es natürlich trotzdem tun, wenn ich ihn darum bitte.«
    »Schon praktisch, solche Geschwister. Manchmal wünschte ich, ich hätte auch eins oder zwei.« Vielleicht hatte Bardasano tatsächlich ein bisschen wehmütig geklungen, aber McBryde wäre nicht bereit gewesen, auf diese Möglichkeit größere Summen zu wetten.
    »In der Zwischenzeit«, fuhr sie fort, und sofort klang ihre Stimme wieder deutlich ernsthafter, »haben wir ein Problem, mit dem Sie sich ein wenig näher befassen müssen.«
    »Ein Problem, Ma'am?«
    »Herlander Simes«, sagte sie, und er verzog das Gesicht. Sie sah sein Mienenspiel und nickte.
    »Ich weiß, dass er in letzter Zeit unter immensem Druck stand, Ma'am«, setzte er an, »aber bislang hat er sein Projekt fest im Griff, und ...«
    »Jack, ich will doch seine bisherigen Leistungen überhaupt nicht kritisieren. Und ich übe auch keinerlei Kritik an Ihrer Art und Weise, mit ihm umzugehen. Aber er steckt tief in dem Programm, den Blitzantrieb weiterzuentwickeln, und das ist einer unserer entscheidendsten Forschungsbereiche. Dazu kommt, dass er in zumindest zwei weiteren Projekten wenigstens zeitweise involviert ist. Unter den gegebenen Umständen wäre es vermutlich angemessen, ihn etwas genauer im Auge zu

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