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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seinem Falle vor sehr langer Zeit - als Bürger Commander im Dienste des Amtes für Systemsicherheit in der Volksrepublik Haven gestanden hatte, bemühte sich nach Kräften, nicht gequält das Gesicht zu verziehen. Sonderlicher Erfolg war ihm dabei nicht beschieden. Zum einen, weil Laukkonen körperlich sehr kräftig war und sich bei seinem Schlag kein bisschen zurückgehalten hatte. Zum anderen, weil Bottereau sich schon seit geraumer Zeit bemühte, möglichst unauffällig zu bleiben. Und drittens, weil er Laukkonen Geld schuldete ... und er war nicht hier, um diese Schulden zu begleichen. Das war einer der Gründe, weswegen er dafür gesorgt hatte, sich mit dem Hehler und Waffenhändler in einer öffentlichen Bar zu treffen, nicht in einem ruhigen, diskreten kleinen Büro irgendwo anders. Nun steuerte er den anderen Mann zu einem kleinen Separee - diese Sorte Separee, in denen man auch von den Kellnern in Ruhe gelassen wurde, weil diese genau wussten, dass in den Geschäftsbesprechungen häufig ein zusätzliches Maß an ... Privatsphäre verlangt wurde.
    Ebenso wie das Personal in dieser Bar waren auch Laukkonens Leibwächter es gewohnt, ihre Nasen so wenig wie möglich in die geschäftlichen Angelegenheiten ihres Arbeitgebers zu stecken, und so zogen sie sich diskret ein Stück weit zurück, sodass sie notfalls immer noch schützend eingreifen konnten, aber doch so weit, um nicht unfreiwillig irgendetwas mitanzuhören, was sie nicht im Geringsten zu interessieren hatte.
    »Nicht ganz so gut, Santeri, um Ihre Frage zu beantworten.«, Bottereau warf ihm ein kleines Lächeln zu, nachdem sie sich gesetzt hatten. »Jetzt, wo die Leute wieder aufeinander schießen, werden die Einkünfte allmählich dünner.«
    »Das tut mir leid.« Laukkonen klang immer noch sehr herzlich, doch der Blick aus seinen braunen Augen wurde unverkennbar härter.
    »Ja, also, das ist einer der Gründe, weswegen ich Sie sprechen wollte«, sagte Bottereau.
    »Ja?«, forderte Laukkonen ihn so freundlich zum Weitersprechen auf, dass Bottereau ein echter Schauer über den Rücken lief.
    »Ich weiß, dass ich Ihnen die letzte Lieferung noch nicht bezahlt habe.« Der Ex-Havie hatte schon beim Betreten der Bar beschlossen, Offenheit und Ehrlichkeit seien die einzige Möglichkeit, sich der Situation zu stellen. »Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihnen klar ist, warum ich mich nicht schon früher bei Ihnen gemeldet habe, eben deshalb, weil ich die Schulden zurzeit nicht begleichen kann.«
    »Der Verdacht war mir tatsächlich schon gekommen«, räumte Laukkonen ein. Nur seine Lippen lächelten noch. »Aber ich bin mir sicher, Sie würden niemals in Erwägung ziehen, einen alten Freund zu bescheißen.«
    »Selbstverständlich nicht«, gab Bottereau zurück und meinte es gänzlich ehrlich.
    »Das beruhigt mich«, sagte Laukkonen unvermindert herzlich. »Andererseits muss ich mich doch fragen, warum Sie mich sehen wollten, wenn es nicht darum geht, mir mein Geld zu geben.«
    »Hauptsächlich, weil ich vermeiden wollte, dass es zu ... Missverständnissen kommt«, beantwortete Bottereau die Frage.
    »Zu was für ›Missverständnissen‹?«
    »Die Sache ist die: Im Augenblick kann ich Sie nicht bezahlen, und um ehrlich zu sein: wegen der Art und Weise, wie sowohl die Mantys als auch Theisman - und auch Erewhon, wo wir schon einmal dabei sind - ihre Geleitzüge in dieser Gegend hier absichern, wird es für die Jacinthe allmählich zu heiß. Sie ist nur ein Leichter Kreuzer, und wir erleben schon jetzt die ersten Geleitzüge, die durch Schwere Kreuzer gesichert werden - bei Theisman sogar hin und wieder sogar ein paar Schlachtkreuzer.« Bottereau schüttelte den Kopf. »Ich werde Ihnen das Geld nicht beschaffen können, wenn ich mich denen geradewegs in die Arme werfe, und was hier im Moment unabhängig durch das All fährt, ist alles unterste Kategorie. Damit kann ich die Rechnungen auch nicht bezahlen.«
    »Und das ist für mich weswegen interessant?« Laukkonens Gesichtsausdruck war nicht gerade ermutigend.
    »Weil sich mir in einem anderen System eine ... Gelegenheit bietet. Da geht es um richtig viel Geld, Santeri! Genug, dass ich mich endlich zur Ruhe setzen kann, und selbstverständlich alles bezahlen, was ich Ihnen noch schulde.«
    »Aber sicher.«
    Laukkonens Lächeln war sehr schmal, doch Bottereau schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß. In meinem Berufszweig hofft jeder auf das ganz große Geld.«
    Nun war es an ihm zu lächeln, doch darin lag nicht

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