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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einem fast schon finsteren Blick. »Er ist mein Onkel!«
    »Beruhig dich!«, bellte Ganny El. »Niemand hat gesagt, ihr müsstet die Ehe vollziehen, du Dumpfbacke! Du brauchst noch nicht 'mal in einer Kabine mit ihm zu schlafen.« Butrys Augen schienen ins Leere zu starren. »Wo ich jetzt so darüber nachdenke ...«
    »Gute Idee«, sagte Cachat sofort. Er betrachtete Sarah und Andrew, zwar rasch, aber unverkennbar aufmerksam; immer wieder zuckte sein Blick hin und her. »Angesichts ihres Altersunterschiedes wäre es nur zu verständlich, wenn sie sich mittlerweile auseinandergelebt hätten. Wenn also irgendwelche Mesa-Zollbeamten meinen, das Ganze genauer begutachten zu müssen, dann werden sie eine sehr gutaussehende junge Frau sehen, die sich mit ihrem Ehemann ganz offensichtlich nicht mehr sonderlich gut versteht. Selbst Zollbeamten haben ihre Fantasien.«
    »Oh, das ist ja noch widerlicher!«, jammerte Sarah. »Jetzt machen Sie mich auch noch zu einer Hure für irgendwelche Fremden!«
    »Ich habe gesagt, du sollst dich beruhigen!« Butrys Gesichtsausdruck wurde noch strenger. »Niemand verlangt von dir, irgendetwas zu tun, was darüber hinausgeht, hin und wieder verführerisch mit den Wimpern zu klimpern! Und wenn man bedenkt, wie oft du das sonst so tust, kannst du mir nicht erzählen, du würdest dich dabei überanstrengen!«
    Armstrong bedachte sie mit einem finsteren Blick, aber sie sagte nichts. Doch nun schüttelte Zilwicki den Kopf.
    »Es ist wirklich traurig, so ein plumpes Wiederaufleben des Sexismus' miterleben zu müssen.«
    Cachat und Butry starrten ihn an. »Hä?«, fragte sie.
    »Nicht alle Zollbeamten sind männlichen Geschlechts, wissen Sie? Und selbst wenn, müssen sie ja nicht zwangsläufig heterosexuell sein. Wenn Sie sich wirklich auf dieses kleine Ablenkungsmanöver einlassen wollen - was wirklich keine schlechte Idee ist, das gebe ich gerne zu -, dann brauchen Sie auch noch ein männliches Gegenstück zu Sarah. Und das ...«, er schaute zu Andrew Artlett hinüber und vollführte mit den Händen eine beinahe entschuldigende Geste, »... ist Andrew ja wohl kaum.«
    Onkel Andrew grinste. »Ich bin hässlich. Nicht, dass mir das allzu oft Schwierigkeiten bereiten würde.«
    Zilwicki lächelte. »Nicht einen Moment lang würde ich anzweifeln, Sie seien ein echter Casanova. Aber wir wollen irgendwelchen Mesa-Beamten ja ohnehin nicht zu nahe kommen. Wir wollen nur dafür sorgen, dass deren Rautenhirn etwas zu tun bekommt.«
    Gannys Miene wurde zunehmend unglücklich. »Das ist mir egal. Ich möchte, dass Andrew mitkommt, wenn wir das hier überhaupt durchziehen wollen. Er ist ... na ja, er ist tüchtig. Selbst wenn er völlig verrückt ist.«
    Eine neue Stimme mischte sich in die Diskussion ein. »Problem gelöst.«
    Alle drehten sich zu der jungen Frau um, die im hinteren Teil des Raumes auf einem Stuhl hockte. Natürlich war sie Brice sofort aufgefallen, als er hereingekommen war. Zum einen, weil sie eine ihm unbekannte junge Frau war, und zum anderen war sie auch noch attraktiv. Doch seine ganze Aufmerksamkeit hatte schon bald ausschließlich der Königin gegolten, und so hatte er diese andere junge Frau beinahe vergessen.
    Und das war sonderbar, denn diese junge Frau mit dem hellblonden Haar, die dorthinten saß, sah doch um einiges besser aus als die Königin. Gut, auch sie hätte man nicht gerade als ›echte Schönheit‹ bezeichnet, aber hinsichtlich sämtlicher Kriterien, die man an weibliche Schönheit anlegte, steckte sie Berry locker in die Tasche.
    Wie hieß sie noch? Brice versuchte, sich daran zu erinnern, schließlich waren alle Anwesenden einander kurz vorgestellt worden. Ruth, glaubte er.
    »Problem gelöst«, sagte sie und stand auf. »Ich komme auch mit - vielleicht kann ich bei der Operation ›Verwirr-dumme-Männer-oder-Lesben‹ mithelfen, auch wenn ich nicht so viel zu bieten habe wie Sarah. Aber zugleich kann ich auch noch die Rolle von Michael Alsobrooks Frau übernehmen.« Sie deutete auf Brice. »So wie er aussieht, können wir ihn problemlos als unseren Sohn ausgeben. Michael und ich könnten ja durchaus älter sein, als wir aussehen. Wozu gibt es schließlich Prolong? Damit bleibt nur noch die Frage, was für eine Rolle James übernimmt. Und das könnte sogar durchaus von Vorteil sein, selbst wenn es nötig sein sollte, irgendetwas darüber zu sagen. Aber wahrscheinlich wird es überhaupt nicht erforderlich sein, wenn man bedenkt, wie sehr das menschliche Genom

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