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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Innersten wünschte er sich, jetzt möge ein Drache auftauchen: richtig schön erschreckend, mit Krallen und Klauen und Schuppen, nur um ganz sicherzugehen. Aber er sollte nicht übermäßig intelligent sein, und ganz gewiss nicht in der Lage, seine Gedanken zu lesen. Wenn Brice sich selbst gegenüber ganz ehrlich war, dann hatten seine ›Gedanken‹ mit alledem hier nicht allzu viel zu tun. »Abgesehen davon«, fuhr Ruth fort, »werden Sie jemanden an Bord von Gannys Schiff brauchen, der sich richtig gut mit Computern und Kommunikationsanlagen auskennt. Anton, auch Sie können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Wenn alles den Bach 'runtergeht, besteht wahrscheinlich Ihre einzige Chance darin, dass irgendjemand an Bord des Fluchtschiffes fast genauso gut wie Sie selbst in der Lage ist, mit den mesanischen Sicherheitssystemen Gott-weiß-was anzustellen. Weil Sie wahrscheinlich keine Zeit dafür haben werden, wenn das Fluchtschiff aus allen Rohren feuert. Und wahrscheinlich hätten Sie kaum mehr als eine Blechdose und ein paar Drähte, mit denen Sie arbeiten könnten, selbst wenn Sie die Zeit dafür tatsächlich irgendwie fänden.«
    Jetzt warf sie Onkel Andrew das gleiche Lächeln zu. »Ist nicht böse gemeint.«
    »Habe ich auch nicht so aufgefasst«, sagte er und erwiderte das Lächeln. »Mit allem, was mit Mechanik oder Elektronik zu tun hat, kann ich wirklich Wunderwerke vollbringen, und ich bin auch, was Computer-Hardware betrifft, nicht ganz unbedarft. Aber das war's auch schon.«
    Wieder schaute Ruth zu Cachat und Zilwicki hinüber. Ihr Gesichtsausdruck wirkte nachgerade triumphierend. »Also bitte. Das wär's.«
    »Ich bin dafür«, sagte Ganny nachdrücklich. »Dafür könnte ich Ihnen alle möglichen Gründe nennen, aber der einzige Grund, der mir wirklich wichtig ist, ist, dass Sie es heimgezahlt bekommen, meine Jungs so hinters Licht zu führen.« Sie warf Brice und seinen Freunden einen Blick zu, der sich am besten mit ›angeekelt‹ beschreiben ließe. »Sie nutzen einfach aus, dass ihre Vorderhirne gelähmt sind! Ed, mach den Mund zu! Du auch, James!«
    Zu Brice sagte sie nichts. Er kam sich sehr ›geschmeidig‹ vor, auch wenn er sicherheitshalber noch einmal in einem Wörterbuch nachschlagen wollte, um sicherzugehen, dass dieses Wort in diesem Zusammenhang auch wirklich das bedeutete, was er vermutete. Jetzt, da Prinzessin Ruth mitkommen würde, hatte er das Gefühl, er werde mit seinem üblichen Vokabular nicht ganz auskommen. Man musste besonders lange oder komplizierte Wörter benutzen. Dann konnte man ganz entspannt darauf vertrauen, dass die eigenen dämlichen Cousins nicht mitbekamen, wann man irgendetwas Falsches sagte.
    Ganz egal. Das, was ihnen hier bevorstand - und was er innerlich schon jetzt ›Das große Abenteuer‹ nannte - würde wahrscheinlich noch besser laufen, wenn eine schlaue Prinzessin mitkam. Selbst wenn ein derart fantastisches Wesen in den Klassikern nie vorkam.

Kapitel 22
    »Ich bin froh, dass du dich entschieden hast, hier nicht knallhart vorzugehen, Jeremy«, sagte Hugh Arai, während er sich behutsam in einen der Sessel im Büro des Kriegsministers sinken ließ.
    Mit einem sardonischen Lächeln beobachtete Jeremy den Bewegungsablauf. »So vorsichtig brauchst du nun auch wieder nicht zu sein«, sagte er. »Wenn du das blöde Ding kaputtmachst, wird es mir vielleicht gelingen, den Staatsrechnungshof dazu zu bewegen, angemesseneres Mobiliar für mich zu beschaffen. Na ja, wahrscheinlich ist es nicht gerade.« Er selbst nahm wieder hinter seinem Schreibtisch Platz. »Es tut mir leid, es sagen zu müssen, aber diese anal-retentiven Spinner vom Rechnungshof sind der beste Beweis dafür, dass die Gentechnik-Pläne von Manpower tatsächlich ganz wie gewünscht aufgehen. Die meisten von denen gehören zu Linie J-11.«
    Hugh, der sich immer noch nicht sicher war, dass dieser Stuhl wirklich sein Gewicht tragen werde, blickte auf und lächelte Jeremy zu. J-11 war ein Sklaven-›Modell‹, das angeblich dafür optimiert war, Aufgaben der Buchhaltung und der Archivierung von Unterlagen zu übernehmen. Wie alle solche ›Bestimmungen‹ von Manpower war es größtenteils Unsinn. Die Genetiker von Manpower bemühten sich tatsächlich, derartige Fähigkeiten und Talente zu ›züchten‹, doch Gene waren nun einmal deutlich flexibler, als sie sich einzugestehen bereit waren - ganz besonders ihren Kunden gegenüber. Es gab kein Gen für ›Buchhaltung‹, und auch keines für

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