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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beispielsweise große Brüste - glänzten hier durch Abwesenheit.
    Also warum hatte es ihn so erwischt? Was hatte es mit dem offenen und freundlichen Gesicht der jungen Königin auf sich, dass sie ihm irgendwie atemberaubend erschien? Lag es an ihrer ›na,-ganz-gewiss-gesund,-aber das-ist-es-auch-schon‹-Figur, dass seine Hormone in einer Art und Weise reagierten, die alles in den Schatten stellte, was sie jemals zustande gebracht hatten, auch wenn er die üppige Figur seiner Cousine Jennifer betrachtete?
    Ein Teil der Erklärung war gewiss ganz einfach: Berry Zilwicki war die erste ihm unbekannte junge Frau, der Brice Miller jemals begegnet war, wenn man von flüchtig erhaschten Blicken auf die eine oder andere Sklavin bei deren Transport absah - oder von der einen oder anderen Sklavenhändlerin, die derartige Transporte beaufsichtigte. Auch in diesem Gewerbe arbeiteten hin und wieder Frauen. So aufzuwachsen wie Brice, also als Teil einer kleinen Gruppe, eines Clans, der vom gesamten Rest der menschlichen Spezies äußerst isoliert lebte, hatte viele Nachteile. Einer bestand darin, dass alle Jungs, wenn sie erst einmal die Pubertät erreicht hatten, bereits sämtliche Mädchen in ihrer Umgebung kannten. Und für die Mädchen galt natürlich genau das Gleiche. Es gab nichts Geheimnisvolles, nichts bislang Ungekanntes. Klar, dass einige der Mädchen - für Brice war das zweifellos Jennifer Fowley - sich plötzlich in einer Art und Weise entwickelten, dass sie beim anderen Geschlecht neue und recht primitive Reaktionen hervorriefen (und manchmal auch beim gleichen Geschlecht - was diese Dinge betraf, war Gannys Clan ganz und gar nicht prüde oder engstirnig), half durchaus schon ein bisschen. Trotzdem: Während Cousine Jennifers Fähigkeit, Brice zu ungeahnten Fantasien anzuspornen, wirklich etwas Neues war, galt das eben nicht für besagte Cousine selbst. An seinem Ellenbogen hatte Brice immer noch eine Narbe, die ihn daran erinnerte, dass sie ihn mit irgendeinem Werkzeug geschlagen hatte - weil er ihr eines ihrer Spielzeuge weggenommen hatte. Und auch wegen dieses Vorfalls hegte sie Brice gegenüber immer noch einen gewissen Groll.
    Damals waren sie beide sieben Jahre alt gewesen.
    Die Königin von Torch hingegen war wirklich etwas Neues. Brice wusste überhaupt nichts über sie, von einigen blanken Fakten einmal abgesehen: Sie war mehrere Jahre älter als er - im Augenblick war das völlig bedeutungslos -, und sie befehligte Legionen bewaffneter, gefährlicher Soldaten. Auch das war im Augenblick völlig bedeutungslos. Doch mehr wusste Brice nicht. Alles andere war ihm fremd. Und das, zusammen mit ihrem freundlichen Verhalten, öffnete sämtliche Schleusen für die sexuellen Fantasien eines Vierzehnjährigen, und das in einer Art und Weise, die Brice nie zuvor erlebt hatte - und gegen die er sich kaum zu wehren wusste.
    Doch da war noch mehr. Allmählich dämmerte Brice Miller, dass das mit dem Sex viel komplizierter war, als er vermutet hatte. Er stand sogar kurz vor der Erkenntnis der Großen Wahrheit, dass die meisten Männer selbst dann ziemlich glücklich waren, wenn ihre bessere Hälfte nicht übermäßig gut aussah. Also war Brice vielleicht doch nicht zu einem Leben in Keuschheit verdammt. Schließlich bröckelten seine bislang astronomischen Anforderungen hier von Minute zu Minute weiter zusammen.
    »... denn los mit dir, Brice? Und mit euch beiden auch, Ed und James! Die Frage ist doch nun wirklich nicht so schwierig!«
    Die unverkennbar echte Verärgerung in Ganny Els Tonfall durchdrang endlich den Hormonnebel.
    Brice zuckte zusammen. Was für eine Frage?!
    Dankenswerterweise übernahm James die Rolle des Dummen, und so blieb dies Brice erspart. »Ohm ... was für eine Frage, Ganny? Ich hab sie gar nicht gehört.«
    »Bist du plötzlich taub geworden?« Butry deutete auf einen der Männer, die nicht allzu weit von der Königin entfernt standen. Er war etwas kleiner als die anderen hier, und mit seinem unfassbar massigen, breiten Körperbau wirkte er beinahe ein wenig unförmig. »Mr. Zilwicki möchte wissen, ob ihr bereit wäret, ein paar Monate ...«
    Zilwicki räusperte sich. »Es könnte ebenso gut ein ganzes Jahr werden, Ms. Butry.«
    »Wenn Sie erst in meinem Alter sind, werden Sie auch sagen, dass ›zwölf‹ in die Kategorie ›ein paar‹ fallen, junger Mann. Aber um nun auf die Frage zurückzukommen, James - und das gilt auch für euch, Ed und Brice -, Mr. Zilwicki hat einen Job für euch.«

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