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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sie blickte Zilwicki äußerst scharf an. »›Ein bisschen‹ gefährlich, sagt er. Lasst mich euch 'was sagen, ihr jungen Hüpfer: Das ist eine dieser Situationen, in denen der Ausdruck ›ein bisschen gefährlich‹ deutlich mehr Ähnlichkeit hat mit ›ein bisschen schwanger‹, als mit ... ach, sagen wir, als wenn ein gewissenhafter Spielplatzwärter ›ein bisschen gefährlich‹ sagt, bloß weil ein Kind geradewegs auf die Wippe zusteuert.«
    Das vertrieb den Hormonnebel recht effektiv. Zum ersten Mal, seit er die Königin gesehen hatte, richtete Brice seinen Blick auf jemand anderen in diesem Raum.
    Zilwicki. Das war der Vater der Königin, oder vielleicht ihr Stiefvater. Und mit Vornamen hieß er ›Anthony‹, oder? Brice war sich nicht ganz sicher.
    Das Glück schlug erneut zu. Thandi Palane runzelte die Stirn - dieses Stirnrunzeln trug dazu bei, dass der Hormonnebel sich noch rascher lichtete - und sagte: »Sind Sie sich da sicher, Anton?«
    »Die sind noch schrecklich jung«, setzte die Königin skeptisch hinzu.
    Das war ein Schwall kaltes Wasser! Sie hatte ›schrecklich jung‹ gesagt, so wie ein fürsorglicher Erwachsener über Kinder sprach. Und - bedauerlicherweise - nicht, wie ...
    Na ja. Wie sich Brice eben so vorstellte, dass eine weltkluge ältere Frau über junge Männer sprach, zu denen sie sich auf unerklärliche Weise hingezogen fühlte. Zugegebenermaßen war sich Brice auch dabei nicht ganz sicher. Schließlich war ihm etwas Derartiges bislang noch nie widerfahren.
    Einer der anderen Männer in diesem Raum ergriff das Wort. Er war deutlich weniger bemerkenswert als Zilwicki. Nur ein Mann durchschnittlicher Größe mit einem sehr kantigen Gesicht.
    »Genau darum geht es ja, Euer Maj ... äh, Berry. Wenn man die noch dazunimmt, so jung, wie sie sind, und wenn weder beim Schiff noch bei irgendjemandem an Bord irgendwelche Beziehungen zu Torch oder dem Ballroom bestehen - oder zu Manticore, Beowulf oder Haven -, dann werden die da so unsichtbar sein, wie das nur möglich ist.«
    »Und wo genau ist das?«, wollte Ganny wissen. »Es ist mir nicht entgangen, dass Sie das bislang noch mit keinem Wort erwähnt haben.«
    Der Mann mit dem kantigen Gesicht blickte kurz zu Zilwicki hinüber. »Mesa, um genau zu sein.«
    »Ach, na prima. Und wenn wir schon mal dabei sind, warum machen wir uns dann nicht gleich auch noch auf, sämtliche Dämonen des gesamten Universums zu vergewaltigen?« Friede Butry warf ihm einen finsteren Blick zu. »Was hätten Sie denn gerne als Zugabe von uns, Cachat? Vielleicht eine Vorhautbeschneidung beim Teufel persönlich - ohne Betäubung?«
    Und wieder hatte Brice Glück. Auch den Namen dieses Mannes hatte er bislang vergessen gehabt. Mit Vornamen hieß er Victor, und er stammte aus der Republik Haven.
    Ca-chat. Lautlos übte Brice mehrmals, diesen Namen richtig auszusprechen. Das musste man französiert tun, so wie die Haveniten das oft taten. KAH-SCHAH, sodass es sich auf ›Pascha‹ reimte, bloß dass die zweite Silbe betont wurde, nicht die erste.
    Endlich kam Brice dazu, sich zu wundern, dass ein Havenit dem Innersten Kreis Queen Berrys angehörte. Vor allem, da Zilwicki - allmählich kehrten weitere Erinnerungen zurück, während der Hormonnebel sich weiter und weiter verzog - aus dem Sternenkönigreich von Manticore stammte. In der ein wenig ungeordneten und stets vor allem auf der praktischen Anwendung bezogenen Ausbildung der Clan-Jüngsten wurde nicht sonderlich viel Zeit auf die Feinheiten der Astropolitik eingegangen. Aber sie war auch nicht so lückenhaft, dass man den härtesten, erbittertsten und längsten Krieg in der Galaxis völlig ignoriert hätte.
    Haven. Manticore. Und jetzt ... Mesa.
    Plötzlich war Brice richtig aufgeregt. Aufgeregt genug, dass er einen Moment lang sogar vergaß, sich in der Gegenwart der aufregendsten Frau des ganzen Universums zu befinden.
    »Das machen wir!«, sagte er.
    »Jou!«, und »Jou!«, kamen die Echos von James und Ed.
    Gannys Schultern sackten ein wenig herab, doch der finstere Blick, mit dem sie Cachat bedachte, ließ nicht im Mindesten nach. »Sie haben geschummelt, Sie Mistkerl!«
    Cachat wirkte eher neugierig als beleidigt. »Wie soll ich denn ›geschummelt‹ haben?« Dann zuckte er mit den Schultern. »Aber wenn Sie sich dann besser fühlen ...«
    Nun blickte er Brice und seine beiden Freunde an. »Die Mission, auf die wir gehen, wird tatsächlich sehr gefährlich. Ich glaube aber nicht, dass ihr sonderlich in

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