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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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›Archivierung‹.
    Es stimmte zwar, dass Sklaven, die für eine bestimmte Aufgabe vorgesehen waren, diese meist auch durchaus zufriedenstellend erledigten. Aber es war viel wahrscheinlicher, dass das auf die Ausbildung der betreffenden Sklaven zurückzuführen war, und - vermutlich das Wichtigste von allem - auf die Erwartung, die ein solcher Sklave an sich selbst stellte. Mit der Gentechnik-Zauberei von Manpower hatte es vermutlich am wenigsten zu tun.
    Nachdem das nun gesagt war ... Hugh hatte selbst die Erfahrung gemacht, dass J-11er tatsächlich zu anal-retentivem Verhalten neigten. Das zeigte sich vor allem an ihrem geradezu reflexartigen Geiz. Man kann eher versuchen, einem nackten Mann in die Tasche zu greifen, als von einem J-11er Geld zu bekommen, war eine durchaus zutreffende Witzelei unter Gen-Sklavenhändlern und Ex-Sklaven gleichermaßen.
    »Was das andere betrifft«, fuhr Jeremy fort und vollführte eine graziöse Handbewegung, »bin ich einfach von Natur aus großherzig. Aber das ist ja allgemein bekannt.«
    »Das würde ich nun nicht gerade sagen.«
    Jeremy zuckte mit den Schultern. »Diese Zigeuner sind nicht die Ersten, die jemals einen Vertrag mit dem Teufel unterzeichnet haben, um am Leben zu bleiben. Viele Sklaven und Ex-Sklaven haben genau das Gleiche getan. Aber es war doch eindeutig genug, dass sie nicht weiter gehen würden, als unbedingt notwendig wäre, und ... dass sie so viele Sklaven adoptiert haben, spricht ganz zweifellos für sie.«
    Er blickte Hugh scharf an. »Und das wusstest du natürlich ganz genau, deswegen kannst du auch einfach damit aufhören so zu tun, als würdest du nicht versuchen, mich zu manipulieren.«
    »Ich denke, man könnte eher sagen, ich würde versuchen, die allgemeine Lage zu manipulieren. Ich habe einfach nur improvisiert, sozusagen. Ich war mir nicht ganz sicher, inwieweit sich Parmley Station für unsere Zwecke nutzen ließe, aber ich hatte das Gefühl, irgendetwas sei schon daran.«
    Er lächelte, und es wirkte ein wenig kläglich. »Vergiss nicht, dass ich mit einer derart enthusiastischen Reaktion nicht gerechnet habe, als wir wieder hier eintrafen. Cachat und Zilwicki haben sich verhalten wie zwei Baumkatzen, die einen ganzen Eimer voller Sellerie entdeckt haben, ganz für sich allein.«
    Auch in Jeremys Lächeln lag eindeutig ein wenig Wehmut. »Ich habe schon manches Mal bedauert, dass wir diese verdammten Spione so einfach bei uns herumspazieren lassen. Ich weiß wirklich nicht, wer von den beiden schlimmer ist. Manchmal denke ich, es sei Cachat, dann wieder Zilwicki - und in meinen finstersten Momenten will es mir scheinen, als würden mir beide etwas vormachen, damit ich bloß nicht merke, dass es in Wirklichkeit Prinzessin Ruth ist, die hier Amok läuft.«
    »Ich bin ein wenig erstaunt darüber, dass die Wintons sich einverstanden erklärt haben, sie hier bleiben zu lassen.«
    »So sonderbar ist das gar nicht, wenn man den Begriff ›Dienst an der Öffentlichkeit ein wenig weitläufiger auszulegen bereit ist. Bei der manticoranischen Dynastie gab es schon immer diese Tradition, auch ihre Jüngsten nicht einfach nur faul herumliegen zu lassen.«
    Hugh schüttelte den Kopf. »Es liegt ja wohl in der Natur der Dinge, dass ›Spionage‹ wohl kaum als ›Dienst an der Öffentlichkeit anzusehen ist. Und wenn man es zynisch betrachtet, hat es doch vor allem den Zweck, dass junge Angehörige des Königshauses ihren Patriotismus unter Beweis stellen, oder?«
    Einen Moment lang dachte Jeremy über diese Frage ernstlich nach. »Eigentlich nicht, nein. Zumindest nicht bei dieser Dynastie. Gewiss, bei den meisten könnte es durchaus genau so sein. Aber ich denke, die Hauptsorge der Wintons ist es, ihrem eigenen ... ach, nennen wir es in Ermangelung eines besseren Begriffes einfach: ›Charakter‹ treu zu bleiben. Das ganz große Problem, junge Angehörige des Königshauses einfach ohne Beschäftigung zu lassen, besteht ja nun darin, dass sie eines Tages nicht nur die Angehörigen des Königshauses sein werden, sondern das Königshaus selbst, und dann dauert es nicht mehr lange, bis die gesamte Dynastie sich nur noch im Nichtstun ergeht.«
    Wieder blickte er Arai scharf an. »Ich kann dir sagen, dass unsere eigene Dynastiegründerin schon mehrmals deutlich ausgedrückt hat, keines ihrer Kinder werde jemals ein Müßiggänger werden.«
    »Na, gut«, sagte Hugh sofort. »Aber dafür muss sie besagte Kinder erst einmal haben.«
    Er bemerkte erst zu spät, wie

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