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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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niemals zu deiner Königin gemacht.«

Kapitel 23
    »Was geht dir durch den Kopf?«, fragte Harper S. Ferry, als Judson Van Hale sein Büro betrat. Der ehemalige Ranger vom Sphinx-Forstdienst hatte die Stirn in Falten gelegt, und die Baumkatze, die auf seiner Schulter kauerte, wirkte ebenfalls ungewöhnlich düster gestimmt. »Du siehst heute ziemlich verstimmt aus.«
    Van Hale warf ihm ein kurzes Lächeln zu, doch Belustigung war nicht darin zu erkennen. »Was ist mit den Erkundigungen, die du über den Hintergrund von diesem Ronald Allen einholen wolltest?«
    »Ronald Wer?«
    »Einer der Ex-Sklaven-Immigranten, die vor ungefähr zwei Monaten hier eingetroffen sind. Dschingis war der Ansicht, sein geistiger - ›Geschmack‹, wie er das nennt - sei ein wenig ungewöhnlich. Ich hatte dich darauf aufmerksam gemacht, und du wolltest den Mann etwas genauer überprüfen.«
    »Jou, jetzt erinnere ich mich wieder. Hmm. Eigentlich eine gute Frage! Ich habe das ganz vergessen. Schauen wir doch mal, was das Archiv dazu zu sagen hat.« Harper gab einige Dinge in seinen Computer ein. »Buchstabierst du mir den Namen noch einmal? Den Nachnamen, meine ich.«
    »Allen. A-L-L-E-N, nicht A-L-L-A-N.« Judson zog ein Memopad aus der Tasche und rief den Eintrag auf, den er sich schon markiert hatte. »Hier. So sieht er aus.«
    Harper warf einen Blick auf den Bildschirm in Van Hales Hand und sah einen hochgewachsenen Mann in einem braunen Overall. Seinem Aussehen nach gehörte er wahrscheinlich einer der Linien an, die Manpower ›zur allgemeinen Verwendung‹ vorsah, gekennzeichnet mit entweder D oder E. Das war Manpowers elegante Ausdrucksweise, um zu erklären, dass sie sich bei dieser Linie nicht sonderlich um gentechnische Modifikationen bemüht hatten.
    Auf Harpers Computerbildschirm öffnete sich ein Fenster. Nachdem er es einige Sekunden lang betrachtet hatte, sog er zischend die Luft ein.
    Judson spürte, wie sich Dschingis auf seiner Schulter anspannte. Die Baumkatze empfing die emotionale Aura, die Harper verströmte, nachdem er die Daten auf dem Bildschirm gelesen hatte. »Was ist denn?«, fragte er.
    »Verdammt sollen diese ganzen Business-as-usual-Buchhalter sein«, entgegnete Harper. »Das hätte man markieren und mir sofort vorlegen müssen!«
    Er schwenkte den Bildschirm herum, sodass auch Judson ihn betrachten konnte. Darauf stand:
     
    Hintergrund-Recherche
    Allen, Ronald
    MANPOWER-SKLAVEN-IDENTITÄTS-KENNUNG
    MANPOWER-SKLAVEN-IDENTITÄTS-KENNUNG:
    D-l7d-29547-2/5
    SCAN-FEHLER
    NUMMER BEREITS REGISTRIERT
    DATUM DER REGISTRIERUNG: 3. MÄRZ 1920
    REGISTRIERUNGS-IDENTITÄT: ZEIGER, TIMOTHY
    ERNEUT ZUM SCAN EINBESTELLEN
    »Oh, verdammt!«, sagte Judson. »Wo ist dieser Zeiger? Und was ist mit Allen passiert?«
    Harper S. Ferry machte sich schon wieder an der Tastatur zu schaffen. Kurz darauf sagte er: »Zeiger sollte sich dankenswerterweise leicht aufspüren lassen. Er wohnt in Beacon« - Beacon, ›Leuchtfeuer‹, war der Name, den die Ex-Sklaven schon kurz nach ihrem Aufstand der Hauptstadt von Torch gegeben hatten - »und es kommt noch besser: Er arbeitet für den Pharma-Kontrollausschuss. Dazu kommt, dass er ebenfalls im Büro arbeitet, nicht im Außendienst, also sollte er ganz in der Nähe sein.« Er deutete auf eines der Fenster. »Naja, ein paar Straßen weiter eben. In fünf Minuten können wir da sein.«
    »Und Allen?«
    Erneut gab Harper ein paar Wörter ein. »Na wunderbar! Der ist ebenfalls für die Pharmaindustrie tätig, aber als Hilfsarbeiter. Der kann überall sein, auf dem ganzen Planeten.«
    »Für welche Firma arbeitet er denn?«
    »Havlicek Pharmaceutics. Eine der erewhonischen Firmen.«
    »Na, das ist doch schon 'mal was. Die führen ihre Personalakten sehr sauber, ganz anders als die meisten hier neu entstandenen Firmen - und dass ich gerade eben derart abfällig über unsere beherzten einheimischen Unternehmer gesprochen habe, das hast du nicht gehört.«
    Harper lachte in sich hinein und zog sein Com. »Ich schaue mal, ob ich Allens derzeitigen Aufenthaltsort herausfinden kann, während ich gleichzeitig die Scan-Aufzeichnungen abrufe. In der Zwischenzeit gehst du 'rüber zum PKA und schaust, was mit diesem Zeiger ist.«
    Judson steuerte auf die Tür zu.
    Nach einer halben Stunde kehrte er wieder zurück, begleitet von einem untersetzten Mann mittleren Alters, dem allmählich die Haare ausgingen. »Das ist Timothy Zeiger. Tim, darf ich Ihnen Harper S. Ferry vorstellen? Harper, seine Nummer

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