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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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andere Mensch in der Lage waren, Äußerlichkeiten zu ignorieren und sich auf den Charakter und die Persönlichkeit der Personen zu konzentrieren, denen sie begegneten.
    Der erste Eindruck, den die meisten haben mussten, die Berry Zilwicki begegneten, war eindeutig, dass sie ein recht unscheinbares Mädchen war. Im Ganzen nicht unattraktiv, aber doch nur in dem Sinne, dass jede Frau und jeder Mann in diesem jugendlichen Alter in gewissem Maße attraktiv ist - vorausgesetzt natürlich, die entsprechende Person ist körperlich gesund und nicht in irgendeiner Weise missgestaltet.
    Doch ihr Äußeres hatte Hugh kaum wahrgenommen. Stattdessen hatte er sich von Anfang an ganz auf ihre Persönlichkeit konzentriert. Auch das war natürlich immer noch etwas oberflächlich, schließlich hatten ›Persönlichkeit‹ und ›Charakter‹ zwar ihre Überschneidungen, waren aber doch zwei verschiedene Dinge. Doch ...
    Würde die Menschheit Persönlichkeitswettbewerbe in der gleichen Art und Weise durchführen, wie sie Schönheitswettbewerbe ausrichtete, käme Berry Zilwicki zweifellos zumindest ins Finale. Wahrscheinlich würde sie letztendlich nicht gewinnen, weil sie dafür einfach nicht auffallend genug war. Aber die Finalrunde würde sie auf jeden Fall erreichen - und da Hugh sich von ›Auffälligkeiten‹ noch nie sonderlich angezogen gefühlt hatte, war das für ihn wirklich herzlich egal.
    Dieser verdammte Jeremy.
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, musste er diese Worte gemurmelt haben. Berry wandte sich ihm zu und schenkte ihm dieses freundliche Lächeln, das für sie so typisch war. »Was war das, Hugh? Ich habe das nicht ganz verstanden.«
    Hugh war sprachlos. Und das war eigentümlich, schließlich war er sonst, wenn es erforderlich war, ein äußerst gewandter Lügner. Irgendetwas an diesen hellen, klaren, blaugrünen Augen machte es ihm verflixt schwer, irgendetwas vor Berry zu verbergen oder sie gar zu belügen. Das käme Hugh vor, als würde man in einen klaren, sauberen Gebirgsbach spucken.
    »Er hat mich verflucht«, sagte Jeremy, der in der Nähe der Königin saß - und beachtlich weit von Hugh entfernt. Doch Jeremy hatte nicht nur phänomenal gute Augen, sondern auch ein ebensolches Gehör. Der Kriegsminister bemühte sich redlich, nicht höhnisch zu grinsen - und scheiterte.
    Berry warf ihm einen Blick zu. »Ach du meine Güte. Mit so etwas sollten Sie wirklich aufhören, Jeremy. Vom kaltblütigsten Killer in der Galaxis einen Rippenstoß zu bekommen, ist wirklich nicht die beste Methode, einen Mann dazu zu bewegen, endlich seine Bedenken beiseitezuschieben und eine Königin um ein Rendezvous zu bitten.«
    Sie wandte sich wieder Hugh zu, und ihr Lächeln wurde noch breiter und noch herzlicher. »Oder, Hugh?«
    Hugh räusperte sich lautstark. »Eigentlich, Berry ... kann man das in meinem speziellen Fall vielleicht nicht gerade behaupten. Aber prinzipiell gebe ich Ihnen Recht.«
    »Na prima!« Ihr Strahlen war jetzt schon fast blendend hell. »Und wohin wollen Sie mich ausführen? Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, es gibt da eine sehr nette Eisdiele, keine zehn Minuten entfernt von diesem Bürogebäude, das immer noch so tut, als wäre es ein Palast. Im hinteren Teil gibt es ein paar separate Tische, in denen wir sogar eine Chance haben, ein ungestörtes Privatgespräch zu führen.«
    Sie blickte zu den beiden äußerst robust wirkenden Frauen hinüber, die nicht allzu weit von ihr entfernt standen. Ihre Miene wurde merklich kühler. »Vorausgesetzt natürlich, wir schaffen es, Lara und Yana davon abzuhalten, sich uns auf den Schoß zu setzen.«
    Die Frau zur Linken - Hugh glaubte, es sei Lara, aber sicher war er sich nicht - grinste über das ganze Gesicht. »Auf deinen Schoß setze ich mich vielleicht tatsächlich. Aber diesem Höhlenmenschen da nähere ich mich auf keinen Fall bis auf Armeslänge!«
    »Aber eigentlich ist er doch ganz süß, Lara«, sagte die andere Frau. »Sogar glatt rasiert! Er muss eine richtig schön scharfe Steinaxt haben.«
    Hugh holte tief Luft. Das war wirklich keine gute Idee.
    »Klar«, brummte er.
    Das Lager von Havlicek Pharmaceutics war größer als bei den meisten derartigen Erkundungsoperationen. Wahrscheinlich bedeutete das, dass sie dort genügend Potenzial vorgefunden hatten, um ernstlich in Erwägung zu ziehen, dort Produktionsanlagen zu errichten. Dass sie für das Hauptquartier ein robustes Gebäude aufgestellt hatten, nicht nur eines der ansonsten üblichen

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