Jeremy X
stimmt.«
Ohne dazu eigens aufgefordert worden zu sein, streckte Zeiger die Zunge heraus. Ferry erhob sich und beugte sich über seinen Schreibtisch. Da auf der Zungenspitze stand es, deutlich zu lesen: D-l7d-2547-2/ 5.
Harper warf einen Blick auf den Baumkater. »Was sagt Dschingis denn?«
»Er ist der Ansicht, Tim sei sauber. Natürlich ist er ein wenig besorgt, aber das war ja zu erwarten. Vor allem ist er einfach neugierig.«
»Und ob ich das bin«, ergriff Zeiger das Wort. »Was soll das alles hier?«
Harper antwortete ihm nicht sofort. Er nahm wieder Platz und betrachtete konzentriert seinen Bildschirm. »Sie haben sich hier gut eingelebt, nicht wahr? Vor achtzehn Monaten haben Sie geheiratet - noch nicht einmal ein halbes Jahr nach Ihrer Ankunft hier, ich gratuliere! -, ein Kind ...«
»Und ein zweites ist auf dem Weg«, fiel ihm Zeiger ins Wort.
Harper sprach weiter. »Sie gehören zur Religionsgemeinschaft Ben Bezazel, sind Mitglied im Hipparchus Club, spielen im Torqueball-Team des Clubs als Center, und zusammen mit Ihrer Frau sind Sie auch noch in einer Laienspielgruppe.«
»Jou. Na und? Ich frage Sie noch einmal - was soll das alles hier?«
Harper lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte zu Van Hale auf. »Was denkst du, Judson?«
»Das Gleiche wie du.« Mit dem Daumen wies er auf Zeiger. »Alles sieht gut aus. Was ist mit Ronald Allen?«
Ferry verzog das Gesicht. »Je genauer ich mir den ansehe, desto sonderbarer kommt er mir vor. Seit er hier angekommen ist, hat er zu nichts und niemandem irgendwelche engeren Verbindungen aufgenommen. Und er hat keine feste Adresse.«
»Um fair zu bleiben, sollte man schon anmerken, dass das bei fast jedem Hilfsarbeiter so ist.«
»Stimmt schon. Trotzdem ...«
Zeiger stand offensichtlich kurz davor, zu explodieren. Abwehrend hob Harper die Hand und sagte: »Worum es hier geht, Tim, das ist, dass noch jemand anderes mit ihrem Genmarker registriert wurde. Und das ist, soweit bekannt, noch nie passiert. Zumindest habe ich noch nie gehört, dass Manpower jemals eine Kennung doppelt vergeben hätte.«
»Hätte sowieso nicht viel Sinn«, merkte Judson an und schüttelte den Kopf. »Nehmen wir doch einmal für einen Moment an, es gehe hier um eine verdeckte Operation. Das Risiko, bei einer Kennungsverdoppelung entdeckt zu werden, erschiene mir viel zu groß. Zumindest hier auf Torch. Wir haben nie damit hinter dem Berg gehalten, dass sich bei uns jeder Ex-Sklave registrieren muss, sobald er hier eintrifft.«
Zeigers Gesichtsausdruck war sonderbar. Was auch immer ihm für Emotionen durch den Kopf gingen, sie reichten aus, um Dschingis' Interesse zu wecken. Der Baumkater blickte ihn aufmerksam an.
»Öhm ... vielleicht doch nicht«, sagte Timothy.
»Was meinen Sie damit?«
»So unvorstellbar ist das vielleicht doch nicht. Ich bin durch einen echten Glückstreffer freigekommen. Ein havenitisches Kriegsschiff hat einen Sklavenhändler-Konvoi abgefangen - das war vor ungefähr fünfunddreißig Jahren ...«
»Ein Konvoi?« Judson war ein wenig erstaunt.
Ferry nickte. »So beispiellos ist das nicht. Normalerweise operieren Sklavenhändler-Schiffe zwar einzeln, aber es gibt durchaus Ausnahmen. Also, was ist passiert, Tim?«
»Na ja, die Haveniten haben ihre Falle ein bisschen zu früh zuschnappen lassen. Ein Großteil des Konvois konnte noch in den Hyperraum transistieren, bevor man sie aufbringen konnte. Das Schiff, auf dem ich mich befand, war das letzte des Konvois, und die Haveniten haben es zerstört, nur wenige Minuten, bevor das vorausfahrende Sklavenhändler-Schiff transistieren konnte.«
Harper schürzte die Lippen. »Also ... die haben gesehen, dass Ihr Schiff explodiert ist, meinen Sie das?«
»Jou. Und laut den Haveniten, die mich gerettet haben, muss das ein ziemlich spektakulärer Anblick gewesen sein. Die waren erstaunt, überhaupt noch irgendwelche Überlebenden vorzufinden. Außer mir gab es da nur noch ein Mädchen und zwei Besatzungsmitglieder des Sklavenhändler-Schiffes, die sie gerade gepackt und in ein Rettungsboot gezerrt hatten. Ich konnte gerade noch hineinkriechen, bevor die Luke zuging. Die waren so wütend darüber, dass sie mich ein bisschen verprügelt haben - aber nicht zu sehr, schließlich wollten die vor allem entkommen. Ich denke, wir sind gerade noch rechtzeitig fortgekommen.«
Einen winzigen Moment zuckte unbändige Wut über das fleischige Gesicht des Mannes. »Kaum eine Stunde, nachdem die Haveniten uns an Bord
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