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Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bedeutete damit, dass es auf diesem Planeten deutlich mehr Meteor- und Meteoriteneinschläge als auf fast allen anderen Planeten gab, die dauerhaft von Menschen besiedelt wurden, von vielleicht einer Hand voll anderer einmal abgesehen. Diese Meteorengefahr wirkte sich auf jede Facette der Kultur von Lugh aus, vom Aufbau der Systemverteidigungskräfte bis hin zu der Tatsache, dass eben jene Meteore in den dort produzierten Abenteuer-Vids mit äußerster Regelmäßigkeit auftauchten.
    Berry schüttelte den Kopf, während sie ihre Überschlagsrechnung verfeinerte. Eintausend Stunden bedeuteten dreiundachtzig Tage, vorausgesetzt, man setzte sich hin und schaute wirklich zwölf Stunden am Tag diese Serie.
    »Uah!«, sagte sie. »Wirklich alles?«
    »Er hat geschummelt«, warf Kare ein. »Er hat alle Folgen ausgelassen, in denen es um E.A. Hattlestad und Sonya Sipes geht.«
    »Das ist doch wirklich der dämlichste Nebenhandlungsstrang, den sich die Menschheit jemals ausgedacht hat«, grummelte Wix, »selbst wenn man berücksichtigt, dass das Ganze eine Liebesgeschichte sein soll.«
    Berry zog es vor, dieses Thema nicht weiterzuverfolgen. Sie selbst hatte sich eine recht beachtliche Anzahl Folgen der Fung-Ho-Serie angesehen - natürlich nicht alles, nicht einmal ansatzweise -, und ihr hatte die Liebesgeschichte mit Hattlestad und Sipes immer besonders gut gefallen. Zumindest das, was sie davon gesehen hatte. Sicher, schon die Ausgangssituation war ziemlich extrem: Es fing schon mit dem Größenunterschied zwischen Hattlestad - der praktisch ein Homunkulus war - und der Zweieinhalb-Meter-Riesin Sipes an. Aber wenn man ehrlich war, konnte man diese Kritik auf die gesamte Serie ausweiten. Was eigentlich nicht sonderlich erstaunlich war, denn Fung Ho basierte auf den Abenteuern des Baron Münchhausen. Natürlich kamen dann noch Asteroiden hinzu, nichtmenschliche Verführer und Verführerinnen (die meistens Erfolg vermelden durften, schließlich war Fung Ho ja Fung Ho) und Energiewaffen.
    »Trotzdem«, sagte sie. »Ich bin beeindruckt. Oder entsetzt, das weiß ich noch nicht genau.«
    Kare und Wix lachten stillvergnügt in sich hinein. »Um ehrlich zu sein, nachdem ich das alles hinter mir hatte und darüber nachdenken konnte, war ich wahrscheinlich auch eher entsetzt. Diese Serie macht wirklich süchtig, aber wenn man es objektiv betrachtet, ist das wohl so ziemlich das Absurdeste, was man überhaupt nur finden kann.«
    Kares Lächeln verschwand wieder. »Aber um wieder auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen, Eure Majestät, ich denke, es ist noch viel zu früh, sich ernstlich darum zu sorgen, was nun mit der Harvest Joy passiert ist. Gewiss, man kann sich auch Erklärungen zurechtlegen, in denen echte Katastrophen auftauchen. Aber wirklich wahrscheinlich ist das nicht.«
    »Na, okay«, gab Berry zurück. Dann neigte sie den Kopf ein wenig zur Seite. »Ich gehe davon aus, dass Sie, solange Sie nicht mehr wissen, nicht die Absicht haben, ein weiteres Vermessungsschiff durch das Wurmloch zu schicken.« Das war eine Feststellung, keine Frage. So freundlich ihre Worte auch geklungen hatten, sie waren ein sehr deutlicher Hinweis darauf, dass Berry - Queen Berry, wenn es ernst würde - derartige Torheiten keinesfalls dulden würde.
    Kare schüttelte den Kopf. »Oh, nein. Selbst wenn wir ein weiteres Vermessungsschiff zur Verfügung hätten, mit einem ähnlich erfahrenen Captain und einer ebensolchen Mannschaft ...«
    »Was definitiv nicht der Fall ist«, warf Wix nachdrücklich ein.
    »... würden wir es gewiss nicht tun. In einem solchen Fall gibt es ein eindeutiges Standardverfahren. Wenn man sämtliche Fachbegriffe einfach weglässt, läuft es auf Folgendes hinaus: neu vermessen, neu berechnen und alles neu konfigurieren. Vorher wird man das Wurmloch nicht einmal mit der Feuerzange anpacken.«
    Berry nickte. »Okay. Dann warten wir also ab. Vorerst, zumindest.«
    Im Eingang zu dem kleinen Saal, in dem sich Berry mit den beiden Wissenschaftlern getroffen hatte, erschien diese sehr muskulöse Frau namens Lara. Jordan und Wix waren sich nicht ganz sicher, welche Funktion diese Frau offiziell ausfüllte. Sie schien für die Königin Leibwächter, persönlicher Betreuer und Hofnarr gleichermaßen zu sein.
    »Die Delegation der Pharma-Firmen wartet jetzt schon fünfundzwanzig Minuten«, sagte sie. »Du bist zu spät, nicht sie.«
    Die Physiker, die den Umgangston am Hof von Manticore gewohnt waren, erstarrten beinahe. Selbst jetzt

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