Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jeremy X

Jeremy X

Titel: Jeremy X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Lieutenant Keller tatsächlich erstaunlich jung, doch die Zeiten, da die Harvest Joy ins Gefecht auszog, waren nun lange vorbei. Zachary und Keller sorgten dafür, dass ihre Leute weiterhin gut ausgebildet wurden und in Übung blieben - die Harvest Joy war schließlich immer noch ein Schiff Ihrer Majestät, so alt es mittlerweile auch geworden war, und die Möglichkeit, das Schiff könne doch wieder in den aktiven Dienst zurückberufen werden, bestand nach wie vor, so unwahrscheinlich es auch sein mochte. Doch die Harvest Joy hatte ein Viertel ihrer Armierung eingebüßt, als sie für die Nutzung durch die Astrophysics Investigation Agency umgebaut worden war.
    Im Augenblick befand sich Keller auf der Brücke, und sämtliche Waffensysteme waren auf Vordermann gebracht worden. Seine ganze Aufmerksamkeit - ebenso wie die eines jeden anderen hier - galt dem Astrogationsplot, und Zachary zweifelte nicht daran, dass seine zusätzlichen Bemühungen zugunsten des Vermessungsteams Kellers eigene Art und Weise gewesen war, sich wenigstens ein bisschen die Hände schmutzig zu machen. Raketen und Energiebewaffnung mochten vielleicht nicht sonderlich hilfreich sein, wenn es darum ging, ein Wurmloch zu erkunden, aber wenigstens konnte Keller wahrheitsgemäß berichten, er habe seinen Beitrag dazu geleistet.
    »Ja, wenn alle bereit sind, sollten wir wohl loslegen«, sagte Zachary völlig ruhig und blickte zu Lieutenant Karen Evans, ihrem Astrogator, hinüber.
    »Transit-Vektoren eingegeben?« Natürlich wusste Zachary schon, wie die Antwort auf diese Frage lauten würde, doch gewisse Regeln galt es eben einzuhalten, und diese Regeln existierten auch aus gutem Grund.
    »Jawohl, Ma'am.« Falls Evans sich darüber ärgerte, eine Frage gestellt zu bekommen, die sie dem I.O. bereits beantwortet hatte, dann ließ sie sich das in ihrer Entgegnung keineswegs anmerken.
    »Sehr gut.« Zachary wandte sich ihrem Rudergänger zu. »Zehn Gravos, Senior Chief.«
    »Mit zehn Gravos auf den programmierten Kurs, aye, aye, Ma'am«, bestätigte Senior Chief Coxswain Hartneady, und Zachary blickte auf das Com-Display neben ihrem linken Knie, als die Harvest Joy langsam auf den Terminus zukroch.
    »Halten Sie sich bereit, das Focksegel zum Transit zu setzen, Mr. Hammarberg«, sagte sie zu dem Mann, dessen Gesicht auf ihrem Com zu sehen war.
    »Aye, aye, Ma'am«, erwiderte Lieutenant-Commander Jonas Hammarberg förmlich. »Bereit zum Setzen des Focksegels.«
    »Schwelle in zwoundzwanzig Sekunden«, meldete Evans.
    »Bereithalten, Senior Chief«, murmelte Zachary.
    »Aye, Ma'am«, erwiderte Hartneady, ohne den Blick von seinen eigenen Displays abzuwenden, als die Harvest Joy nach und nach in den Terminus eintauchte. Das Vermessungsschiff hielt sich exakt an den Kurs, den Evans programmiert hatte. Wenn alles so liefe wie geplant, würde die Harvest Joy genau das auch weiterhin tun. Sollten sich die Dinge jedoch anders entwickeln, dann war es durchaus möglich, dass James Hartneady schon innerhalb der nächsten Sekunden plötzlich sehr, sehr beschäftigt sein würde.
    »Schwelle!«, sagte Evans scharf.
    »Focksegel zum Transit setzen«, befahl Zachary.
    »Setzen Focksegel, aye«, erwiderte Hammarberg augenblicklich.
    Der Impellerkeil der Harvest Joy wurde abrupt auf halbe Kraft gesetzt, als die vorderen Beta-Emitter sich deaktivierten. Im gleichen Augenblick wurden die vorderen Alpha-Emitter rekonfiguriert und generierten damit nicht mehr ihren eigenen Anteil am Normalraum-Impellerkeil des Kreuzers. Stattdessen projizierten sie ein kreisförmiges Warshawski-Segel aus fokussierter Gravitation. Das Segel stand lotrecht zur Längsachse der Harvest Joy und hatte einen Durchmesser von mehr als dreihundert Kilometern.
    »Halten Sie sich bereit, das Großsegel zu setzen«, sagte Zachary und schaute zu, wie die flackernden Zahlen aus dem Display des Maschinenleitstandes in einer Ecke ihres eigenen Manövrier-Plots erschienen, während der Kreuzer alleine unter dem Schub seiner Heckimpeller weiterkroch.
    »Bereit, das Großsegel zu setzen, aye«, erwiderte Hammarberg, und sie wusste, dass er auf seinem eigenen Displays beobachtete, wie die gleichen blinkenden Zahlen stetig anstiegen, während das Focksegel tiefer in den Terminus eintauchte. Die Zahlen stiegen nicht annähernd so rasch an, wie das möglich gewesen wäre, schließlich hatten sie eine regelrecht absurd niedrige Geschwindigkeit gewählt, mit der nur eine Verrückte den ersten Transit durch einen

Weitere Kostenlose Bücher