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Jericho

Jericho

Titel: Jericho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur er beherrschte.
    Sie waren ihm absolut treu, und sie hielten die Augen für ihn auf, wenn er die Stadt verlassen mußte, so wie vor einigen Tagen, als das Treffen mit den drei Bossen stattgefunden hatte, denn Jericho besaß große Pläne.
    Sie wären fast gestört worden, doch es war ihm im letzten Augenblick gelungen, die Dinge zu richten.
    Von New York aus hatte ihn sein direkter Weg nach Arizofia geführt, wo am Airport von Phönix bereits ein Fahrer mit seinem schwarzen Rolls wartete, um ihn in das Tal zu chauffieren.
    Auf dem Weg dorthin hatte er die ersten Informationen bekommen, die nicht gut aussahen.
    Es hatte Streit gegeben.
    »Wer?«
    »Wieder die Frau.«
    »Ist gut. Ich werde sie mir vornehmen.«
    »Auch bestrafen, Meister?«
    »Jetzt ist Schluß.«
    Der Fahrer wußte, was das bedeutete. Wenn Jericho so sprach, kam es einem Todesurteil gleich. Es hatte auch keiner etwas dagegen. Wer sich außerhalb der Gemeinschaft bewegte, den stieß die Gemeinschaft brutal ins Abseits.
    »Wo ist sie?«
    »Wir haben sie in die Kammer gebracht.«
    »Das ist gut.« Jericho nickte. »Es freut mich, daß ich mich auf euch verlassen kann.«
    »So etwas ist selbstverständlich, Meister.«
    Sie brauchten nicht mehr lange zu fahren, um ihr großes Ziel zu erreichen.
    Vom normalen Highway waren es noch gut zehn Meilen, dann öffnete sich das Tal.
    Eine Stunde später stand Jericho in der Kammer. Es war ein Käfig aus Stahl, und er stand dort, wo der Herrscher seine Reden hielt, mitten auf dem Marktplatz in der prallen Sonne.
    Daß eine Verurteilung stattfinden sollte, hatte sich in Windeseile herumgesprochen. Die Menschen strömten zusammen. Männer brachten ihre Frauen mit, und diese wiederum ihre Kinder. Ein jeder wollte das Schauspiel sehen.
    Judith hieß die Frau, die bestraft werden sollte. Sie hatte den Männern zu schöne Augen gemacht, wie es hieß. Eifersüchtige Weiber hatten sie auflaufen lassen und würden sich jetzt daran weiden, wenn sie Todesqualen ausstand. So hatte man im Mittelalter regiert. Jericho hatte diese Methoden leider übernommen.
    Im Käfig herrschte eine furchtbare Hitze. Die junge Judith hatte nur bestimmte Mengen an Flüssigkeit und Nahrung bekommen, gerade so viel, daß sie überlebte.
    Als Jericho seinen Auftritt hatte, verstummten die Gespräche. Ihm machte die Hitze nichts aus, er trug weiterhin seine dunkle Kleidung, auch deshalb, um sich von den anderen abzuheben. Er war der Boß, der große Meister. Ihm hatte man zu gehorchen.
    Judith kauerte auf dem Boden. Sie war eine hübsche junge Frau gewesen, doch das lange Leiden hatte sie gezeichnet. Schmutz klebte an ihrem Körper. Das Haar war verfilzt, die Augen zeigten eine furchtbare Angst, der Blick hetzte von einer Seite zur anderen. Ihr Kleid war ebenfalls verschmutzt, an einigen Stellen sogar eingerissen, und die blaß gewordenen Lippen waren ebenfalls kaum zu erkennen. Jericho blieb stehen, schaute durch die Gitter und dachte daran, wie er Judith damals entjungfert hatte, denn das Recht stand ihm zu. Wenn er wollte, schuf er neue Kinder, bei Judith hatte es nicht geklappt. Nun war es zu spät. Nach seinen Gesetzen besaß sie kein Recht mehr, in Jericho zu leben.
    Er sagte nichts, sondern drehte den Kopf, weil er eine bestimmte Frau anschauen wollte. Es war eine rothaarige Person, die verbissen aussah.
    »Darf ich, Meister?«
    »Ja.«
    Sie kam näher. Ihr ausgestreckter Arm deutete auf Judith. »Sie ist es gewesen«, begann sie ihre Haßtirade.
    »Sie allein ist es gewesen. Sie hat meinem Mann schöne Augen gemacht. Sie wollte sogar mit ihm die Stadt verlassen, um in der Wüste ihre schmutzigen Bewegungen durchzuführen. Es war einfach nicht mehr zu ertragen.«
    »Und dein Mann?«
    Die Frau lachte. »Er wehrte sich, aber er kam gegen dieses geile Biest nicht an.«
    Nach diesen Worten nickten die anderen Zuschauer. Jericho lächelte kalt.
    Wahrscheinlich stimmte nicht einmal des Hälfte des Gesagten, nur war ihm das egal.
    Er umklammerte die Käfigstäbe mit beiden Händen. Die Sonne hatte das Metall aufgeheizt.
    Aus dem Käfig klang ihm das scharfe Atmen der bedauernswerten Frau entgegen. »Hast du noch etwas zu sagen, Judith?«
    »Nein, ich…«
    »Du bekennst dich schuldig?«
    Judith wußte, daß es keinen Sinn hatte, zu leugnen. Sie hob nur die Schultern.
    »Gut, dann verurteile ich dich. Du wirst aus unserer Gemeinschaft ausgestoßen, und du weißt sehr genau, was das bedeutet, Judith. Der Ausgestoßene hat kein Recht mehr, auf diesem

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