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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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als es geschah, saß ich ’ne volle Meile entfernt und angelte.«
    Phil schob sich ein wenig nach vorn. »Ihnen wurden 23 000 Dollar ausgezahlt. Genau die gleiche Summe erhielt Andrew Pommer, aber wenige Wochen später ließ er sich zwanzigtausend Dollar auszahlen. Dieses Geld verschwand spurlos. Nennen Sie uns die Banken, bei denen Sie Konten unterhalten, und geben Sie uns die Erlaubnis, diese Konten zu überprüfen.«
    Nach einer kleinen Weile setzte er hinzu: »Selbstverständlich können Sie sich weigern. In diesem Fall würden wir eine gerichtliche Anordnung beantragen. Da die Untersuchung inzwischen mit einem klaren Mord zusammenhängt, wird jeder Richter die Anordnung aussprechen. Sie gewinnen nichts durch Ihre Weigerung.«
    Harwood machte eine Kopfbewegung zu mir. »Er hat mich schon einmal nach meiner Bank gefragt, und ich habe ihm geantwortet.«
    »Trade-Bank«, bestätigte ich. »Die Filiale in der 3. Avenue.«
    »Geben Sie uns die Erlaubnis, Ihr Konto zu überprüfen.«
    »Ja, in drei Teufels Namen!« schrie er. »Ich sage Ihnen sogar freiwillig, daß Sie bei mir ebenso über fehlende zwanzigtausend Dollar stolpern werden wie bei Pommer.«
    Zehn Sekunden lang hing Schweigen zwischen uns. Dann fragte Phil ruhig: »Was geschah mit dem Geld? Wo befindet es sich?«
    Harwood ging zur Wand und fegte mit einer Handbewegung ein kleines Bild beiseite. Wir erblickten die Stahltür eines bescheidenen Wandtresors. Der Mann stellte die Nummern des Zahlenschlosses ein und öffnete die Tür. »Hier liegen eure zwanzigtausend Dollar. Vielleicht sind es auch nur achtzehn- oder neunzehntausend. Von Zeit zu Zeit habe ich mal ’reingefaßt und mir ein paar Lappen ’rausgeholt.«
    Phil trat an den Tresor heran. Er nahm zwei, drei Geldscheine und hielt sie gegen das Licht. »Keine Blüten,« stellte er lakonisch fest. »Im Safe bringt Geld keine Zinsen. Warum bringen Sie es nicht zur Bank, Mr. Harwood?«
    »Ich habe es abgeholt, um ein Geschäft damit in Gang zu bringen. Die Sache zerschlug sich. Ich hielt das Geld berei', falls doch noch etwas daraus würde. Schließlich war ich einfach zu träge, um die Bucks zur Bank zurückzubringen. Genügt Ihnen die Erklärung?«
    Phil legte die geprüften Geldscheine in den Tresor zurück und hob beide Hände, um zu zeigen, daß keine Noten daran kleben geblieben waren. »Sie müssen selbst wissen, ob Sie sich in Gefahr befinden, Mr. Harwood. Denken Sie immer daran: Andrew Pommer wurde erschossen, und er besaß nichts mehr von den 23 000 Dollar der Versicherung.«
    Phil und ich wandten uns dem Ausgang zu. James Harwood folgte uns. Auf unseren Abschiedsgruß reagierte er nur mit einem Kopfnicken. Unmittelbar hinter uns drückte er die Tür ins Schloß. Phil und ich sahen zwei, drei Sekunden lang die Tür an.
    »Ich wünschte, ich könnte jetzt sein Gesicht sehen«, sagte Phil.
    ***
    In Allan Boyces Zimmer im Clearing Hotel läutete das Telefon. Er nahm ab. »Eine Verbindung für Sie, Mr. Boyce«, sagte das Mädchen in der Zentrale. »Sind Sie zu sprechen?«
    »Aber bitte sehr.«
    Eine Männerstimme rief: »Hallo!« Boyce meldete sich mit seinem Namen. Der Anrufer sagte: »Gut, daß ich Sie erreiche, Mr. Boyce. Ich bin Jack Dale.«
    Für einige Sekunden verschlug es Boyce die Sprache. Der andere schien es zu spüren. »Sie wundern sich über meinen Anruf? Hören Sie, Boyce. Ich habe Ihnen eine Menge zu erklären. Kommen Sie zu mir ’raus. Ich wohne in Rosedale, Camey Street 46. Sie kennen die Adresse.«
    Allan Boyce war sicher, die Stimme des Anrufers noch nie gehört zu haben. »Woher wissen Sie, daß ich in New York bin?«
    »Fragen Sie nicht. Sie sind dem falschen Mann ins Garn gegangen. Harwood hat. Ihnen einen Haufen Lügen über mich erzählt. Wenn Sie jemals Licht in das Dunkel um die 23 000-Dollar-Unfälle bringen wollen, so kommen Sie sofort her. Ich verlasse New York in zwei Stunden. Mein Leben ist bedroht. Ich will nicht Andrew Pommers Schicksal erleiden.«
    Boyce hatte an diesem Morgen noch keinen Blick in die Zeitungen geworfen. »Was ist mit Andrew Pommer?«
    »Abgeknallt!« sagte der Anrufer. »Niedergeschossen wie ein toller Hund! Werden Sie kommen, Boyce?«
    »ln Ordnung, ich komme.«
    Er hörte das Knacken in der Leitung. Dale hatte aufgehängt. Langsam ließ Boyce den Hörer auf die Gabel gleiten. In Gedanken versunken starrte er den Telefonapparat an. Mit spontanem Entschluß griff er zu und hob den Hörer wieder ans Ohr. Das Girl in der Telefonzentrale meldete

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