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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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auf. »Vorher müssen wir noch eine andere Sache regeln. Gehen wir!« Er vergaß nicht, die Brille wieder aufzusetzen, bevor er sich umdrehte.
    ***
    Die Explosion krachte wie der Donner eines einschlagenden Blitzes. Diana Dewick fuhr schreiend aus dem Schlaf. Ihr Mann sprang mit einem Fluch aus dem Bett. Sie hatten den Eindruck, als bebe das Haus noch unter ihren Füßen. Von unten zog beißender Rauch durch das offene Fenster. »Sie sprengen uns in die Luft, Vince!« schrie die Frau. In der nächsten Sekunde fiel ihr die Tochter ein. »Pat!« rief sie, sprang auf und rannte zur Tür. Ihr Mann fing sie ab. »Bleib hier, ich hole das Kind!«
    Patricia kam ihm auf dem Korridor entgegen. Sie war verschlafen und nicht besonders erschreckt. »Ist draußen lein Gewitter, Onkel Vince?« fragte sie und rieb sich die Augen.
    Er hob sie auf den Arm und trug sie ins Schlafzimmer. Diana wartete an der Tür und nahm ihm das Kind ab.
    »Ich gehe hinunter«, sagte Vincent Dewick. »Ich sehe nach, was passiert ist.«
    Sie schüttelte die rote Haarmähne. »Bleib hier, Vince. Geh nicht hinaus. Vielleicht haben sie die Explosion nur gezündet, um dich ins Freie zu locken. Sie werden wieder auf dich schießen.« Von draußen erscholl eine Stimme: »Hallo, Mrs. Dewick! Mr. Dewick. Ist Ihnen etwas zugestoßen?«
    »Das ist Calway«, stellte Dewick fest. »Wenn er draußen ist, besteht für mich keine Gefahr.« Calway war der Bewohner des Nachbarhauses.
    Die Eingangstür hing schief in den Angeln. Der Explosionsdruck hatte die Füllung zerschmettert. Calway stand, in einen Bademantel gehüllt, auf der Straße. Er fuchtelte aufgeregt mit den Armen. »Soll meine Frau die Polizei anrufen, Vincent?«
    »Mache ich selbst«, antwortete Dewick grimmig. »Ich habe ’nen speziellen Freund beim FBI. Leider scheint der Bursche auch nicht tüchtiger zu sein als jeder Cop an der Ecke.«
    ***
    Dewicks Anruf schreckte mich zwischen vier und fünf Uhr morgens aus dem Schlaf. »Tut mir leid, Mr. Cotton, Sie stören zu müssen, aber vielleicht interessiert es Sie, zu hören, daß mein Freund versucht, mein Haus einschließlich meiner Familie in die Luft zu jagen.« Ironisch setzte er hinzu: »Offenbar ist er von seinen Schießkünsten selbst nicht mehr überzeugt und versucht es mit Handgranaten.«
    »Rufen Sie die City Police an und lassen Sie sich einige Cops schicken, die dafür sorgen, daß die Neugierigen nicht alle Spuren zertrampeln. Ich komme sofort.«
    Ich rief Phil an, der den Jaguar mitgenommen hatte, und bat ihn, mich abzuholen. Dann telefonierte ich mit Raddington, unserem Spezialisten für Sprengkörper. Ich nannte ihm die Anschrift der Dewicks, und er versprach, sich sofort auf die Strümpfe zu machen. Fünf Minuten später, während ich noch in die Hosen stieg, tippte unten auf der Straße die Hupe des Jaguar an. Ich sauste hinunter.
    Als wir die Sanford Avenue erreichten, stand Raddingtons Dienstwagen bereits zwischen den Streifenwagen der Cops. Der Sprengstoffspezialist, ein untersetzter Kahlkopf mit dem Gesicht einer gutmütigen Bulldogge, stocherte in den Trümmern der Haustür herum, beleuchtete mit dem Lichtstrahl einer starken Taschenlampe die Umgebung der Tür und zupfte von Zeit zu Zeit einen Splitter mit einer Pinzette vom Holz ab. Diese Splitter brachte er in einer weißen Pappschachtel unter.
    »Wer immer diesen Knall verursacht hat«, sagte er und richtete sich auf, »ist ein Mann, der sich Illusionen macht.«
    »Drück dich deutlicher aus!«
    »Er macht sich die Illusion, mit ein oder zwei Dynamitstäben dieses Haus in die Luft sprengen zu können«, antwortete Raddington grinsend.
    »Du meinst, dieser Anschlag sei nicht ernst gemeint gewesen?«
    »Keine Ahnung! Jedenfalls hatte er nie eine Erfolgschance. Mindestens die vierfache Ladung wäre erforderlich gewesen, um die Villa ernstlich in Gefahr zu bringen.«
    In der Halle des Hauses stießen wir auf Dewick und seine Familie. Patricia begann bei meinem Anblick zu weinen. »Schick den bösen Mann fort, Mammy!« jammerte sie. Diana gelang es nur mühsam, das Kind zu beruhigen. Als Pat endlich zu weinen aufhörte, wunderte sich ihre Mutter. »Sie hat nicht einmal geweint, als die Explosion sie aus dem Schlaf schreckte, aber bei Ihrem Anblick, Mr. Cotton…« Vielsagend vollendete sie den Satz nicht mehr.
    Vincent Dewick war vollständig angezogen. »Waren Sie noch nicht im Bett, Mr. Dewick?«
    »Doch, ich habe mich inzwischen angezogen. Ich habe keine Lust, meinem Gegner die

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