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Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0501 - Hochzeitsnacht mit einem Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Polizeiärzte hatten längst die Kugeln aus seinem Körper geholt. Wenn sie ihn, Beska, erst einmal gefaßt hatten, würden sie schnell herausfinden, welches Kaliber er zu benutzen pflegte.
    Nein, er konnte den Burschen vor ihm nicht laufenlassen. Im Gegenteil, er mußte noch schneller verschwinden, als er ursprünglich geplant hatte.
    »He, hast du einen Wagen?« fragte er Dale, ließ aber Boyce nicht aus den Augen.
    »Einen Rambler, er steht in der Garage.«
    »Kann man die Garage erreichen, ohne das Haus zu verlassen?«
    »Ja, durch die Küche.«.
    Beska zog die Lippen von den Zähnen. »In Ordnung! — Hast du eine Waffe, Schnüffler?«
    »Nein«, log Allan Boyce.
    »Sieh nach, ob sich eine Waffenerlaubnis unter seinen Papieren befindet.«
    Boyce hörte, daß Dale mit dem Inhalt seiner Brieftasche raschelte. »Ja«, meldete er, »er hat ’ne Erlaubnis für den Drexler-Colt mit der Nummer 466 899!«
    »Die Nummer interessiert mich einen Dreck. Geh zu ihm und nimm ihm die Kanone ab.«
    Dale wehrte sich. »Ich bleibe hier!« schrie er. »Ich rühre nichts und niemanden an.«
    »Du wirst parieren!« fauchte Beska. »Ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, ob es nicht am richtigsten wäre, wenn ich es euch beiden besorge, dann verschwinde und mich um nichts mehr kümmere.«
    »Nein!« heulte Dale auf. »Ich mache alles, was du willst!« Er kam hinter dem Schreibtisch hervor und steuerte Boyce an. Boyce hob die rechte Hand zum Jackenausschnitt.
    »Runter mit der Pfote«, befahl Beska Boyce gehorchte nicht. Er mußte jetzt alles riskieren. Dale kam von links auf ihn zu. Er streckte die Hand aus und befahl mit überkippender Stimme: »Her mit dem Schießeisen.«
    Allan Boyce trug die Waffe nicht unter der linken Achsel, sondern in einer Halfter an der linken Hüfte. Er zog mit der linken Hand, während er die rechte gleichzeitig sinken ließ, als wolle er Beskas Befehl gehorchen.
    Beska feuerte ungefähr in dem Sekundenbruchteil, in dem Boyce den Griff des Colts in seinen Fingern spürte. Trotzdem traf die erste Kugel nicht den Detektiv, sondern Dale, der sich vorgebeugt hatte, um Boyce abzutasten. Aus der Bewegung heraus fiel er gegen Boyce. So verfehlte auch die zweite Kugel den Detektiv.
    Nun feuerte Allan Boyce. Wie in einer häßlichen Großaufnahme sah er zugleich das zuckende Mündungsfeuer der Pistole in Beskas Pranke. Er stürzte. Im Fallen zog er wieder und wieder durch. Er spürte den Rückschlag des schweren Colts wie Fausthiebe. Dann brach Dunkelheit wie eine niederstürzende Felswand über ihn herein.
    Als er die Augen wieder öffnete, lag er auf dem Rücken vor dem Tisch zwischen zwei Sesseln. Er wollte aufstehen, doch es gelang ihm nicht, die Beine anzuziehen. Mit unsagbarer Mühe drehte er den Kopf. Graue Schleier wogten vor seinen Augen, aber er konnte sehen.
    Immer noch füllte Beskas Riesengestalt die Türöffnung, aber Boyce sah nicht sein Gesicht und die Vorderseite seines Körpers, sondern den Hinterkopf und den Rücken. Es schien Boyce, als würde die Gestalt immer kleiner, bis sie ganz seinem Blick entschwand.
    Noch einmal unternahm er einen Versuch, sich aufzurichten. Er schaffte es, sich umzudrehen. Die Anstrengung erschöpfte ihn so, daß er erneut zusammensank.
    Als es ihm zum zweitenmal gelang, den Kopf zu heben, sah er in einem Abstand, der ihm gering erschien, ein Telefon vor sich. Er mußte es vom Tisch gefegt haben, als er dagegenprallte. Der Hörer lag neben dem Apparat. Boyce streckte eine Hand aus. Seine Finger besaßen jedoch nicht die Kraft, den Hörer zu fassen. Er kroch vorwärts. Unter großer Anstrengung gelang es ihm, die drei Zahlen des Notrufs zu wählen. Er wollte den Kopf aufrechthalten, doch die Kräfte verließen ihn. Unmittelbar neben dem Hörer sank er wiederum zusammen. Verzweifelt kämpfte er gegen eine neue Ohnmacht an.
    Er hörte die Stimme des Polizeibeamten in der Streifenzentrale. »Radiostreifendienst.«
    Er bewegte die Lippen, aber kein Laut drang aus seiner Kehle. »Radiostreifendienst!« wiederholte der Polizeibeamte. »Sprechen Sie! Hallo! Sprechen Sie!«
    Ein Flüstern nur brachte Boyce zustande: »Rosedale, Camey Street 46.«
    »Bitte, wiederholen Sie! Ich habe nur Rosedale verstanden.«
    »FBI«, flüsterte Boyce. »Cotton.« Die Dunkelheit überschwemmte ihn. Vergeblich rief der Polizist: »Hallo!« Boyce hörte ihn nicht mehr. .
    ***
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch läutete. Ich meldete mich. »Police Station Waterfield«, meldete sich eine

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