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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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herunter.
    »Ja«, lachte Carter. »Und kein Mensch würde es hören hier draußen. Ein gutgezielter Schuß und…«
    »Nein, Tony«, flüsterte Clinch entsetzt. »Das kannst du nicht tun. Wir haben so lange zusammen Dinger gedreht, wir haben zusammen gesoffen und gepokert, du und ich, und jetzt…«
    »Shut up!« sagte Carter barsch. »Und wenn du weiterredest, fange ich noch zu heulen an. Du kannst dir dein Gerede sparen, ich erschieße dich nicht.«
    »Tony«, flüsterte Clinch.
    »Shut up!« sagte Carter noch einmal. »Du bist ein Riesenidiot, und es wäre verdammt nicht schade um dich, aber trotzdem mache ich es nicht. Ich habe nämlich keine Lust, wegen einer dummen Ratte, wie du es bist, eine Mordanklage an den Hals zu bekommen. Auch der Boß ist mir das nicht wert. Wenn ich daran denke, wie er dich behandelt hat…«
    »Das Schwein!« knirschte Clinch in Erinnerung an die erlittene Demütigung.
    »Eines Tages wird er mit mir vielleicht auch so etwas machen«, überlegte Carter laut. »Das ist der Grund, weshalb ich mir wegen ihm keinen Mord an den Hals hänge. Sonst nichts. Los, in die Bude!«
    »Tony, du bist…«
    »In die Bude«, forderte Carter noch einmal. »Wenn du noch hier herumstehst, wenn Henry zurückkommt, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als dir doch noch ein Stück Blei in den Schädel zu pusten.«
    Die Drohung wirkte. Eilig trippelte Clinch auf die in der Dunkelheit nur schemenhaften Umrisse des verfallenen Gebäudes zu. Wenige Schritte vor dem Eingang blieb er noch einmal stehen und drehte sich um.
    »Thanks, Tony!« rief er zurück.
    Carter gab keine Antwort.
    Clinch trippelte weiter.
    Er erreichte eine tief in den Angeln hängende Tür mit zerschlagenen Glasscheiben. Entschlossen drückte er sie auf. Mit häßlichem Knirschen löste sich eine Türangel aus der verrotteten alten Mauer.
    In diesem Augenblick krachte ein Schuß.
    Clinch stieß einen klagenden Laut aus.
    ***
    Es war am nächsten Morgen.
    Mr. High, unser Chef, blätterte beharrlich in einem aus zwei Seiten bestehenden Bericht.
    Es dauerte mindestens eine Minute, bis er das dünne Aktenstück auf die Seite schob, den Kopf hob und uns anschaute.
    »Übereifer?« fragte er nur.
    »Nein«, sagten Phil und ich wie aus einem Munde.
    »Eben«, nickte Mr. High. »Es ist ja durchaus richtig, daß Sie die Fahndung nach dem Continental veranlaßten. Sie hatten keine andere Wahl. Daß sich das hinterher als Panne herausstellte, konnte niemand voraussehen. Wer bearbeitet den Fall jetzt weiter?«
    »Kriminalabteilung bei der County Folice«, sagte ich knapp.
    »In Ordnung«, sagte Mr. High. »Haben Sie veranlaßt, daß man uns von dort aus auf dem laufenden hält?«
    »Ja.«
    »Ich werde diesen Wunsch noch einmal fernschriftlich bestätigen. Für uns ist wohl in diesem Moment in der Sache kaum eine Möglichkeit, den Fall zu übernehmen. Es sei denn, die County Police wünscht es.«
    »Sie wünscht es nicht«, brummte Phil. »Captain Pilgrim hat es uns deutlich genug zu verstehen gegeben.«
    »Es steht noch nicht fest, ob es sich um ein FBI-Delikt handelt oder nicht«, antwortete Mr. High ruhig. »Offen gestanden — es ist mir ganz lieb, daß ich euch nicht für diesen Fall abzustellen brauche. Ich habe hier etwas anderes.« Er griff wieder zu jenem Aktenstück, das aus ganzen zwei Seiten bestand. »Gestern abend fanden zwei Streifenbeamte drüben in Staten Island in einer Garage den 41jährigen Immobilienmakler John Keever bewußtlos auf. Die Beamten hatten während einer Fußstreife das Geräusch eines laufenden Motors gehört. Tatsächlich war dieser Keever von den Auspuffgasen vergiftet worden. Es sah auf den ersten Blick wie Selbstmord aus. Sergeant Hardlock — Sie kennen ihn — dachte aber auch an einen raffiniert eingefädelten Mord. Diese Möglichkeit schied aber bereits bei der ersten Untersuchung aus. Trotzdem ist ein Verbrechen nicht ausgeschlossen.«
    Phil und ich wechselten einen Blick. »Steht das so in den Akten?« fragte Phil.
    Mr. High lächelte. »Ja, Phil, so steht es in den Akten.«
    »Das ist doch ein Widerspruch«, warf ich ein.
    »Das sagte ich auch zuerst«, erklärte der Chef. »Aber die Vermutung der City Police ist stichhaltig. John Keever kam nicht mehr zum Bewußtsein. Er starb heute früh gegen vier Uhr im Hospital. Als Todesursache steht .Selbstmord durch Einatmen von Auspuffgasen' im Register. Im ärztlichen Untersuchungsbefund steht aber noch etwas. Keever stand zu dem Zeitpunkt, als er bei laufendem

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