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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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tönte die Lautsprecherstimme. »Langsam aussteigen. Keine verdächtige Bewegung!«
    Tunney rutschte von seinem Sitz herunter, so daß er auch das rechte Bein aus dem Wagen strecken konnte. Er zog seinen rechten Arm nach. Endlich schob er sich ganz aus dem Fahrzeug. Mit erhobenen Händen ging er ein paar Schritte zur Fahrbahnmitte. Der Suchscheinwerfer folgte ihm. Tunney kam sich vor wie Frank Sinatra auf einer Bühne am Broadway.
    »Bleiben Sie stehen!« befahl die Stimme aus dem Lautsprecher wieder.
    Der Schnellfahrer gehorchte. Jetzt mußte er wieder grinsen, denn die größte Gefahr war vorbei. Er stand mehrere Yard von seinem Wagen entfernt im Scheinwerferlicht und hielt die Hände hoch. Kein Polizist würde jetzt noch schießen.
    Drei Beamte kamen langsam auf ihn zu.
    Tunney blinzelte in das grelle Scheinwerferlicht und sah, daß die Beamten ihre Dienstpistolen im Anschlag hielten. Mit schweren, schleppenden Schritten kamen sie näher.
    Der Mann im Scheinwerferkegel lachte kurz auf. Er dachte an einen Filmbericht, den er am Abend vorher im Fernsehen gesehen hatte. Wie Marineinfanteristen in Vietnam, dachte er.
    Fast im Zeitlupentempo kamen die Cops näher. Einer von ihnen beobachtete argwöhnisch den Continental.
    Tunney erlebte einige Sekunden allerhöchster Spannung. Schließlich hielt er es nicht mehr aus.
    »Buh!« machte er.
    Wie zu Salzsäulen erstarrt blieben die Beamten stehen.
    Die Hand des vordersten der Uniformierten zuckte hoch.
    ***
    »Schon erledigt«, sagte Phil, »wir können nach Hause fahren. Unsere Kollegen haben ganze Arbeit geleistet.«
    Das Bild, das wir durch die Frontscheibe meines Jaguar sahen, glich der Schlußszene eines Kriminalfilms. Vier Streifenwagen standen am Straßenrand. Ihre Rotlichter blinkten um die Wette. In der Mitte der von acht Auto- und vier Suchscheinwerfern beleuchteten Szene stand der hellgraue Continental. Seine Türen waren geöffnet, und mindestens drei Policemen stöberten in dem Straßenkreuzer herum.
    Am anderen Straßenrand stand ein großer, etwas korpulenter Mann. Seine Hände lagen auf seinem Rücken. Ich zweifelte nicht daran, daß sie mit Handschellen gefesselt waren. Trotzdem waren zwei Beamte bei dem Mann und beobachteten ihn.
    Ich fuhr den Jaguar hinter einem Streifenwagen an den Straßenrand. Wir stiegen aus. Ein Beamter kam aus dem Streifenwagen, der quer über der Straße stand.
    »Wer hat Sie durchgelassen?« fragte er barsch.
    »FBI, Cotton und Decker!« rief Phil ihm zu.
    Der Gefesselte brach in ein hysterisches Gelächter aus. »FBI!« rief er. »Haben wir etwa ein neues Verkehrsministerium in Washington? Oder was soll dieser blöde Zauber? Früher hat ein Cop allein…«
    »Ruhe!« donnerte einer seiner Bewacher.
    »Was hat ein Cop allein?« fragte ich den Mann in Zivil.
    »Verdammt«, antwortete der, »ich gebe ja zu, daß ich möglicherweise ein paar Meilen zu schnell gefahren bin. Daß aber deshalb die ganze Staatspolizei mobilisiert wird und dann auch noch das FBI dazukommt — nein, wenn Bob Hope das im Fernsehen erzählt, dann krümmt sich die Nation vor Lachen.«
    »Er ist der Fahrer des gesuchten Continental, nach dem die Großfahndung ausgelöst wurde«, erklärte mir der Sergeant, der die Leitung der Aktion übernommen hatte, schnell.
    »Wer sind Sie?« fragte ich.
    »Mein Name ist Ralph Tunney, ich bin Vertreter für konzentrierte Suppen und…«
    »Maschinenpistolen?« vermutete der Beamte sarkastisch.
    »Maschinenpistolen?« wunderte sich Tunney.
    »Wo haben Sie die Waffe?« fragte einer der Beamten, die den Continental durchsucht hatten.
    Der Suppenvertreter war ein einziges Fragezeichen. Er glich einem Nußknacker, so klapperte er mit dem Unterkiefer. Vor Verwunderung bekam er kein Wort heraus.
    »Moment, Jerry!« rief mir Phil zu. Im Laufschritt eilte er zu unserem Jaguar. Ich blickte ihm nach und sah, wie er mit der Stablampe die Reifen des Jaguar betrachtete. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann kam er zurück.
    »Nehmen Sie Mr. Tunney die Handschellen ab«, bat Phil die Beamten, die neben dem Continental-Fahrer standen.
    Die schauten erstaunt.
    »Sorry, Sir…«, meldete sich der anführende Sergeant.
    Ich fragte nichts, sondern wartete Phils Erklärung ab. Ohne Grund gibt er keine solchen Anweisungen.
    »Mr. Tunney hat mit unserem Fall nichts zu tun — sein Wagen befand sich keinesfalls auf dem Feldweg. Ich habe mir noch einmal unsere Reifen angesehen. Sie sind verschmiert, seine sind sauber. Er muß seit Stunden nur auf

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