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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Die Maschinenpistole hat Vic einfach in die Landschaft geworfen, und dann…«
    »Hat euch noch jemand gesehen?« forschte Sharkey aufgeregt.
    »Nein«, erwiderte Fatinger. »Erst etwas später, auf dem Turnpike.«
    »Wer?«
    Fatinger spürte, daß seine Zunge plötzlich dick und pelzig zu werden schien. Er mußte schlucken. Als erfahrener Gangster wußte er, was seine Antwort ietzt zu bedeuten hatte. Sie war sein Urteil.
    »Zwei Cops«, flüsterte er. »Straßensperre. Sie wollten uns sogar durchfahren lassen, aber Vic befahl mir anzuhalten. Die Greifer suchten einen Continental. Vic erzählte ihnen etwas von einem unbeleuchteten Wagen. Sie fielen darauf herein. Und uns haben sie fahren lassen…«
    »Vic hat mit den Cops gesprochen?« fragte Sharkey noch einmal.
    »Ja«, nickte Fatinger.
    Sharkey stand mitten im Zimmer. Seine Arme hingen wie kraftlos an seinem Körper herab.
    »Mehr Glück als Verstand«, lachte Henry Gunn mit heiserer Stimme. »Das hätte verdammt schief gehen können.«
    »Es ist verdammt schiefgegangen!« fauchte Tim- Sharkey. »Dieser Idiot, dieser schwachsinnige Esel, dieser…«
    »Wieso denn?« fragte Henry Gunn. »Sie sind doch…«
    Mit einer heftigen Handbewegung schnitt der Boß Gunns Verteidigungsrede ab. »Meinst du vielleicht, die finden die beiden toten Bullen auf dem Feldweg nicht? Bildest du dir ein, die merken nicht, daß eine ihrer Streifen fehlt? Wenn sie die Bullen finden, finden sie auch die Maschinenpistole und Reifenabdrücke, und unsere Prints auf den Patronenhülsen. Und sie merken, daß ihnen mit diesem Continental ein Märchen erzählt wurde. Dann werden sie sich an den Kerl erinnern, der ihnen das Märchen erzählt hat.«
    »Verdammt«, knurrte Gunn. »Das ist wahr. Sie werden ihn suchen…«
    »… und uns werden sie finden«, ergänzte Sharkey. »Los, Tony!«
    »Boß?« fragte Anthony Carter, der zweite der Pokerspieler.
    »Dieser Idiot muß verschwinden«, entschied der Boß. »Jetzt, sofort. Außerdem müssen wir uns den Wagen vom Hals schaffen. Du und Henry, ihr erledigt das. Bringt euch einen neuen Wagen mit!«
    »Okay, Boß!« knurrte Henry Gunn. Anthony Carter nickte nur.
    ***
    Der Motor heulte auf und die Rotorflügel peitschten die kalte Nachtluft. Einen Moment schauten wir alle dem Hubschrauber nach, der mit einer steilen Aufwärtskurve über uns verschwand und Kurs auf das nur acht Meilen entfernte Creedmore State Hospital nahm.
    »Alles Gute!« knurrte Phil.
    Wir konnten den beiden schwerverletzten Streifenbeamten nicht die Daumen drücken, weil wir unsere Hände jetzt für andere Dinge brauchten.
    »Wir haben die Reifenabdrücke des Täterfahrzeuges bereits fotografiert«, sagte ich zu Captain Pilgrim von der Kriminalabteilung der County Police. »Sie können aber sofort noch Abdrücke machen lassen — die Stelle ist gesichert.«
    »Danke«, sagte er, »unsere Spezialisten werden in wenigen Minuten hier sein.«
    Wir standen in einigen Schritten Entfernung vom eigentlichen Tatort mitten auf dem Feld. Auf dem Weg arbeiteten bereits Pilgrims Mitarbeiter. Sie sammelten vorsichtig die von der Maschinenpistole ausgeworfenen Patronenhülsen auf. Sie waren für die Ermittlung besonders wichtig, da gerade Maschinenpistolenmunition in den meisten Fällen Fingerabdrücke aufweist. Ein normales Pistolenmagazin kann man schon einmal mit behandschuhten Fingern laden — bei der für ein Maschinenwaffenmagazin erforderlichen Menge von Patronen ist das eine kaum zu erfüllende Geduldsaufgabe.
    »Vielleicht können wir die Prints gleich sichern«, hoffte auch der Captain, »dann sind wir schon ein ganzes Stück weiter und…«
    Wir hatten mit ihm noch nicht darüber gesprochen, ob die County Police oder wir den Fall übernehmen sollten. Jetzt kamen wir auch nicht mehr dazu.
    »Captain!« rief ein Beamter. »Der Continental ist gestellt. Knapp zehn Meilen von hier und…«
    »Kommt!« sagte Phil. »Wir sehen uns den Mann an, vielleicht kennen wir ihn!«
    ***
    Ralph Tunney bekam einen trockenen Hals. Jetzt endlich begriff er, daß es verteufelt ernst war.
    Hastig öffnete er den Türverschluß und stieß die Tür auf. Er wußte, daß der erste Schuß ein Warnschuß gewesen war. Er zweifelte nicht daran, daß der nächste Schuß gezielt sein würde.
    Er mußte handeln.
    Ralph Tunney ließ die Wagentür weit aufschwingen. Dann streckte er die gespreizte linke Hand aus der Tür.
    Nichts geschah.
    Tunney setzte den linken Fuß auf die Fahrbahn neben dem Wagen.
    »Weiter so!«

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