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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Motor das Garagentor hinter sich schloß, unter der Einwirkung von Lysergsäure-Diäthylamid.«
    »Er handelte im LSD-Rausch, als er Selbstmord beging?« fragte ich überrascht.
    »Ja«, nickte Mr. High. »Selbstmorde irn LSD-Rausch sind zwar — gemessen an der Zahl der LSD-Verbraucher — nicht gerade selten, aber es sind keine echten Selbstmorde. Zu Todesfällen ist es beispielsweise gekommen, wenn jemand im LSD-Rausch die Vorstellung hat, er könne fliegen, und es dann von einem Dachgarten aus probiert. Und in ähnlichen Fällen. Hier liegt es anders. Die Gefühlserlebnisse von rauschhafter Intensität, die eine übliche Folge des LSD-Mißbrauches sind, äußerten sich bei Mr. Keever in einer geradezu rauschhaften Depression. Das führte zum Selbstmord.«
    »Ist das erwiesen? Oder ist das eine Theorie?« fragte ich.
    »In bezug auf LSD ist alles mehr oder weniger Theorie«, gab unser Chef zu bedenken. »Das in diesem Fall abgegebene Urteil stammt von einem Psychiater, von Professor Meadow. Er sagt zwar, daß die Wirkung der Droge auf jeden Menschen verschieden ist, aber trotzdem…«
    »Trotzdem?« fragte Phil gespannt. »Der Psychiater ist der Ansicht, daß Mr. Keever in den letzten Stunden vor seiner Tat ein Erlebnis hatte, das dann unter LSD-Einfluß zu einem Gefühlserlebnis wurde, welches ihn dann zum Selbstmord trieb.«
    »Welches Erlebnis kann das gewesen sein?« fragte ich.
    »Das herauszufinden, ist Ihre Aufgabe«, antwortete Mr. High. Er schob uns die Akte über den Schreibtisch. »Sofern Sie beide nicht allein zurechtkommen, geben Sie mir Bescheid. Der Fall ist wichtig für uns. Washington legt Wert darauf, daß wir die immer weiter um sich greifende LSD-Seuche einzudämmen versuchen. Man erwartet, daß wir jeden bekanntgewordenen LSD-Fall lösen.«
    Ich sah, wie sich Phils Brustkasten hob und wieder senkte. Es war ein stummer Seufzer.
    »Nur Mut, Phil«, lächelte Mr. High.
    Der Gangsterboß Tim Sharkey lächelte wie ein Baby.
    Einen Augenblick betrachtete Paul Lesley seinen unschuldig lächelnden Boß. Dann beugte er sich über ihn und faßte ihn vorsichtig an der Schulter.
    Sharkey lächelte noch immer.
    Lesley drückte etwas fester. »He, Boß!«
    Langsam verschwand das Lächeln aus den Zügen des schlafenden Verbrechers. Die Falten um seinen Mund wurden hart. Doch Sharkey schlief weiter.
    Paul Lesley verstärkte seinen Druck abermals.
    Sharkey grunzte unwillig und versuchte, sich auf die andere Seite zu wälzen. Lesley hinderte ihn daran. Und Sharkeys Augenlider öffneten sich nun langsam.
    »Boß!« rief Lesley halblaut.
    Mit einem gewaltigen Satz warf sich Sharkey herum, und fast in der gleichen Bewegung fuhr er im Bett auf. Seine Hand fuhr unter das Kopfkissen.
    Lesley grinste. Er kannte die Angewohnheiten seines Bosses und hatte deshalb vor dem riskanten Unternehmen, Sharkey aus seinem geliebten Vormittagsschlaf zu wecken, die Pistole unter dem Kopfkissen hervorgezogen und außerhalb der Reichweite des Bosses in Sicherheit gebracht.
    Sharkey antwortete mit einem geknurrten Fuch. Dann gähnte er so, daß Lesley unwillkürlich an das Nilpferd im Zoo dachte. Langsam kam er einigermaßen zu sich. »Bist du verrückt?« fragte er. »Wie kommst du dazu, mich mitten in der Nacht zu stören?«
    »Es ist halb zehn, Boß«, erinnerte Lesley.
    »Verdammt, ich schlafe bis mittags! Das solltest du endlich wissen! Wenn ich dir…«
    »Draußen ist jemand, Boß!« sagte Lesley kurz Sharkey erschrak. »Verdammt, wer? Die Bullen?«
    »Nein«, schüttelte Lesley den Kopf. »Vielleicht freust du dich sogar darüber. Es ist Linda.«
    »Linda?« fragte Sharkey. Er machte ein Gesicht, als höre er den Namen zum erstenmal. »Linda?«
    Der Gangsterchef setzte sich steil auf. Suchend blickte er sich um. Gebieterisch deutete er auf die Whiskyflasche. Lesley verstand diesen stummen Befehl. Er drehte sich um, angelte nach der Flasche, drehte den Schraubverschluß auf und reichte Sharkey den Scotch.
    Mit einem tiefen Schluck erledigte Sharkey alles das, was anständige Menschen in einer viel komplizierteren Prozedur am Morgen zu tun pflegen. Der kräftige Schluck Whisky erfrischte ihn wie eine kalte Brause, reinigte nach seiner Ansicht die Zähne und ersetzte das Frühstück.
    »Linda?« wiederholte er abermals. »Ich denke, die hätte der Teufel geholt.«
    »Hat er nicht«, grinste Lesley. »Sie steht draußen. Sie sieht zwar aus wie ein halbverhungerter Grottenlurch, aber sie lebt.«
    »Soll ’reinkommen. Aber

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