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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Oberratte. Ich weiß bestimmt, daß er Brother Schulz und Bunny Cross verpfiffen hat. Er arbeitet in der Hauptsache mit den Jungens vom 24. Revier zusammen, aber er gilt auch als Zuträger für das FBI.«
    »Ich denke, du kennst die Adressen aller Polizeispitzel?«
    »Was mir fehlt, kann ich kriegen«, korrigierte Lanny. »Ich habe schon alles in die Wege geleitet. Ein Teil dieser fünfhundert Bucks wird mir die Unterlagen aus dem FBI District Office herbeizaubern. Ich kenne dort den richtigen Mann.«
    Es war eine Lüge, aber Lanny scheute sich nicht, dem Syndikatsboß einen Bären aufzubinden. Im übrigen war Lanny tatsächlich davon überzeugt, daß er einen Weg finden würde, um an das Material heranzukommen.
    »Noch heute nacht gebe ich die Vollzugsmeldung durch«, sagte Lariny. »Okay?«
    »Okay!« sagte Gayer.
    ***
    Gayers Office und Wohnung wurden von unseren Leuten sorgfältig überwacht. Wir kannten Gayers Mitarbeiter und interessierten uns verständlicherweise für seine Besucher. Als innerhalb einer Woche zweimal der Name Lanny Stratwyck auf der Besucherliste erschien, machten wir uns Gedanken. Wir kannten Stratwycks Strafregister und wußten, daß er bisher als Einzelgänger gearbeitet hatte.
    Stratwycks zweiter Besuch war für mich der Anstoß, sofort etwas zu unternehmen. Schon wenige Stunden später zog ich in seiner Gegend behutsam einige Erkundigungen ein. Ich erfuhr, daß er bei drei Wirten tief in der Kreide stand. Insgesamt schuldete er den Wirten fast vierhundert Dollar.
    Stratwyck war also in Druck. Es lag auf der Hand, daß er sich Gayer angeboten hatte, um aus der Klemme zu kommen. Die Frage war nur, ob Gayer angebissen hatte und welchen Job Stratwyck eventuell übernehmen würde.
    Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, trieb ich mich ein bißchen in der Nähe von Stratwycks Bleibe herum. Als er abends gegen neunzehn Uhr dreißig das Haus verließ, folgte ich ihm. Er hatte es nicht eilig. Trotzdem marschierte er recht zielstrebig durch die Gegend. Etwa zehn Wegminuten von seiner Wohnung entfernt betrat er ein Lokal.
    Ich folgte ihm nur Sekunden später, da er sich offensichtlich unbeobachtet fühlte. Aus der Art, wie Stratwyck sich in dem Laden umschaute, war zu erkennen, daß er das erste Mal hier war. Vermutlich scheute er davor zurück, sich bei seinen Gläubigern sehen zu lassen.
    Er setzte sich an den Bartresen und bestellte einen doppelten Bourbon. Er vergaß nicht, eine bestimmte, keineswegs billige Marke zu verlangen. Der Wirt hatte sie nicht am Lager. Ich postierte mich an dem lizensierten Spielautomaten und fütterte ihn mit einigen Dimes. Stratwyck akzeptierte eine andere Whiskysorte und gab sich dabei ziemlich großspurig. Ich schlenderte zur Theke hinüber und nahm genau an der Tresenbiegung Platz. Von hier konnte ich Stratwyck gut im Auge behalten.
    Er machte nicht den Eindruck eines Mannes, der pleite ist. Er war in aufgeräumter Stimmung und quatschte rasch seine beiden Nachbarn an. Er erzählte ein paar derbe Witze und erntete lautes Gelächter. Schon zehn Minuten später hielt er die ganze Theke frei. Mit Witzen und mit Getränken. Beide waren gleich miserabel. Den Gästen gefiel es trotzdem.
    Dann schaute er zum erstenmal in meine Richtung. Ich merkte, wie er stutzte, und senkte rasch den Blick. Stratwycks Verblüffung währte nur eine Sekunde. Dann machte er wie aufgedreht weiter. Mir hatte die Art seines Stutzens nicht gefallen. Kannte er mich? Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit gehabt, mit Stratwyck zu sprechen. Er war immer nur von der City Police hoppgenommen worden.
    Stratwyck blieb nur eine halbe Stunde. Er zahlte großspurig mit einem Hunderter. Offenbar gehörten für Lanny Stratwyck die dürren Zeiten der Vergangenheit an. Da er am frühen Nachmittag bei Gayer gewesen war, fiel es nicht schwer, seine Geldquelle zu erraten.
    Stratwyck glitt vom Hocker. Er beantwortete die Fragen der Gäste nach seiner Wiederkehr mit einer nichtssagenden Geste. Dann steuerte er geradewegs auf mich zu. Noch ehe er mich erreicht hatte, fiel bei mir der Groschen. Ich bin keine VIP, keine ,Very Important Person’, aber als Stratwyck mich anpeilte, wußte ich wieder einmal genau, daß ich es doch zu einer gewissen Prominenz gebracht hatte. Stratwyck kannte mich, woher auch immer. Seine nächsten Worte bestätigten es.
    »Hallo, Mr., Cotton!« sagte er .laut und spöttisch. »Machen Sie mal wieder eine Ihrer gefürchteten Lokalrunden?«
    Ohne meine Antwort abzuwarten, hatte

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