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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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klatschnaß!« beschwerte sich Freddy indigniert, »und eiskalt. Läßt sich die Sache nicht schneller und weniger umständlich durchführen?« wollte Freddy wissen.
    »Nein«, erklärte Stanwell bestimmt. »Willst du die Toten in den Straßengraben werfen? Der Boß hat angeordnet, daß sie verschwinden sollen. Daran müssen wir uns halten. Die Kiesgrube ist ganz in der Nähe. Sie ist nach wie vor der ideale Platz.«
    »Hier kann ich nicht umkehren«, meinte der Mann neben mir. »Ich muß bis zum nächsten Wendepunkt fahren.«
    »Okay, dann beeile dich«, sagte Stanwell. »Der Boß wird sich inzwischen fragen, wo zum Teufel wir so lange bleiben. Das gefällt mir nicht.«
    »Du solltest ihn anrufen, damit er Bescheid weiß«, riet Freddy. »Ich glaube, daß wir an einem Highway-Restaurant vorbeikommen. Dort können wir eine kleine Pause einlegen, und du kannst mit dem Boß sprechen.«
    »Ich bin doch nicht lebensmüde«, sagte Stanwell. »Soll ich ihm vielleicht mitteilen, daß wir auf den Bauch gefallen sind und die Panne nur durch einen glücklichen Zufall geradebiegen konnten? Vielen Dank! Da erkläre ich ihm schon lieber die Verspätung und gebe ihm gleichzeitig die endgültige Erfolgsmeldung bekannt.«
    »Wie du meinst«, sagte Freddy. Er rückte von Rita Felloni ab. »Wir hätten die Puppe in den Kofferraum legen sollen! Ihr schweres Parfüm betäubt einen ja förmlich. Und mit ihren nassen Klamotten ruiniert sie mir den Anzug.«
    »Nun habe dich mal nicht so«, meinte Stanwell. »Ein anderer wäre froh, neben ihr sitzen zu dürfen.«
    »Ich nicht«, sagte Freddy. Das war das letzte Wort, das für lange Zeit gesprochen wurde. Wir fuhren bis zum nächsten Highwaykreuz und rollten dann zurück. Die Sonne stand schon ziemlich tief, als der Lincoln auf die schmale Landstraße einbog. Uns begegneten zwei klapprige Fords und ein alter Lastwagen. Als wir von der Straße auf den Hohlweg fuhren, war weit und breit keine Menschenseele zu sehen.
    Ich blieb ganz ruhig. Der Dienstrevolver in der Schulterhalfter trug wesentlich zur Festigung meiner Haltung bei. Solange Rita Felloni gefährdet war und solange Rocky Stanwell seine Pistole auf meinen Rücken gerichtet hielt, waren mir die Hände gebunden.
    Das Birkenwäldchen tauchte auf. Kurz darauf ging es über die Serpentinen bergab in die stille, schon von abendlichen Schatten erfüllte Kiesgrube.
    Die Gangster versuchten, mit dem Wagen möglichst nahe an den Tümpel heranzukommen. Dabei wühlten sich seine Räder plötzlich in dem weichen Kiesboden fest.
    »Verdammter Mist!« fluchte Stanwell. »Das ist doch kein Jeep, du Idiot! Warum bist du nicht an der Auffahrt stehengeblieben?«
    Richy warf den Rückwärtsgang ein. Das Krachen der Schaltung verriet seinen Zorn und seine Nervosität. »Ich habe keine Lust, noch einmal durch diesen Dreck zu waten!« schnaufte er. Er gab Gas. Der Wagen schüttelte sich, aber er kam keinen Inch vom Fleck. Die Räder wühlten sich nur noch tiefer in den Boden.
    »Alle aussteigen!« befahl Stanwell. »Wir müssen die Karre wieder flottmachen. Unser starker Freund, der G-man, kann uns dabei helfen!«
    Wir kletterten ins Freie. Rita Felloni erhielt einen Stoß in den Rücken. Sie torkelte ein paar Schritte von dem Wagen weg und blieb dann apathisch stehen.
    Stanwell blieb mit seiner Pistole hinter mir. Die anderen Männer verzichteten darauf, ihre Waffe zu ziehen. Sie besahen sich den Schaden. Der Wagen lag mit der Hinterachse auf dem weichen Boden. »Da nützt kein Schieben etwas«, sagte der bärtige Freddy wütend. »Die Karre können wir abschreiben!«
    »Wir schaufeln ihn frei«, meinte Stanwell. »Hinter den Baracken finden wir bestimmt brauchbare Werkzeuge.«
    »Ein reizender Einfall«, höhnte Richy.
    »Shut up!« sagte Stanwell wütend. »Wenn du nicht wie ein verdammter' Anfänger gefahren wärst, könnten wir uns die Dreckarbeit ersparen. Der Schlitten darf hier nicht stehenbleiben. Das wäre ein hübscher Hinweis für die Bullen. Da kannst du ihnen gleich eine Ansichtskarte mit der Mitteilung schicken, daß zwei Leichen in dem Tümpel liegen!«
    »Du übertreibst«, sagte Richy. »Sheriffs auf dem Lande haben die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen. Man wird annehmen, daß sich ein paar Halbstarke mit dem Lincoln einen Jux erlaubt haben. Das ist alles.«
    »Richy hat recht«, meinte Freddy. »Bis zur Straße ist es nicht weit. Wir gehen zurück und kassieren uns einen anderen Wagen.«
    »Kommt nicht in Frage!« sagte Stanwell

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