Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sollte mich mitnehmen, aber er fand, daß das zu gefährlich sei.«
    »Okay. Es knallte also. Wer war der Schütze?«
    »Mein Mann!«
    Riggers stieß einen Pfiff aus. »Sie haben ihn gesehen?«
    »Nein«, gab Vivian zu. »Aber wer sollte es denn sonst gewesen sein?«
    »Sie zum Beispiel.« sagte Riggers ruhig.
    Vivians Herzsehlag stockte, nur eine Sekunde lang. »Ich habe Ralph geliebt.«
    »Bis zu dem Moment, als Sie entdeckten, daß er nichts mehr mit Ihnen zu tun haben wollte«, sagte Riggers. »Da schossen Sie ihn nieder.«
    »Ich habe keine Pistole. Ich wüßte nicht einmal, wie ich damit umgehen muß.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß Ihr Mann Ralph erschossen hat?« fragte Riggers.
    »Rex haßt mich. Er hofft, daß ich wegen des Mordes abgeurteilt werde. Er will, daß ich auf dem Stuhl ende«, stieß Vivian hervor.
    Riggers steckte sich eine Zigarre an. Er nahm sich viel Zeit dabei. Dann blies er geschickt drei Kringel in die Luft.
    Vivian rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie merkte, daß Riggers Gorilla dicht hinter ihr stand. Riggers paffte nachdenklich. Er legte das Streichholz auf den Rand eines Aschers und sagte: »Das wäre gar nicht so übel. Im Grunde haben Sie kein anderes Ende verdient. Durch Sie habe ich zwei gute Leute verloren!«
    »Ich verstehe nicht…« begann Vivian.
    Riggers winkte ab. »O doch, Sie verstehen sehr gut!« sagte er. »Fulham und Derrington würden noch leben, wenn Sie nicht gewesen wären.«
    »Sie dürfen mir glauben, daß ich diese Entwicklung nicht gewollt habe«, sagte Vivian.
    Riggers nickte. »Das glaube ich Ihnen sogar auf das Wort. Jetzt sitzen Sie ganz schön in der Patsche. Was veranlaßt Sie, zu hoffen, daß ich Ihnen heraushelfen würde? Ich habe nicht den geringsten Grund, Sie zu unterstützen. Im Gegenteil. Mir kann es nur recht sein, wenn Sie, die Ursache allen Ärgers, möglichst rasch zum Teufel gehen.«
    »Sie vergessen die Polizei.«
    »He?« fragte Riggers.
    Vivian nahm all ihren Mut zusammen. »Okay, vielleicht wird man mich verhaften. Vielleicht wird man mich unter Anklage stellen. Vielleicht wird man mich als Mörderin verurteilen. Aber vorher wird man mich ausquetschen. Meinen Sie, ich würde dann noch schweigen? Ich werde auspacken, was ich weiß! Das ist mehr als genug, um Sie und Ihre Gangster ans Messer zu liefern…«
    Die Hände legten sich beinahe sanft um Vivians Hals. Vivian wollte schreien und aufspringen, aber gegen die sanfte Gewalt der würgenden Hände war sie machtlos.
    Sie starrte Riggers an. Sie wartete darauf, daß er seinen Gorilla zurückpfeifen würde, aber nichts dergleichen geschah. Vivian zerrte verzweifelt an den Pranken, die sich immer fester und lähmender um ihren Hals legten. Es war, als wollte sie mit ihren bloßen Händen einen eisernen Ring sprengen.
    Riggers rauchte völlig gelassen. Er schaute sie an, kühl und desinteressiert. In seinem Blick lagen weder Haß noch Verachtung, nicht einmal Spott oder Genugtuung. Er blieb so kalt und unbeteiligt wie ein Roboter.
    Vivian röchelte. Sie merkte, wie ihr die Sinne schwanden. Riggers hob plötzlich die Zigarre. Er schaute den Gangster an und schüttelte kaum merklich den Kopf. Prompt lösten sich die unbarmherzigen Hände vom Hals der jungen Frau. Vivian rutschte kraftlos in sich zusammen. Sie brauchte eine Zeit, um den Schock zu überwinden.
    Sie blickte über die Schulter. Der Gangster hatte sich schon wieder auf der Couch niedergelassen. Er las in seiner Zeitung, als ob nichts geschehen wäre.
    Nun sah Vivian Riggers an. »Warum haben Sie das zugelassen? Er hätte mich töten können!« krächzte sie und rieb sich den Hals.
    Riggers betrachtete die weiße Asche seiner Drei-Dollar-Zigarre. Beinahe liebevoll atmete er ihren würzigen Duft ein. »Es gibt ein paar Dinge, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann«, sagte er sanft. »Dazu gehören Drohungen von der Art, wie Sie gerade eine loszulassen beliebten. Darauf reagiere ich nun einmal sauer.«
    Vivian richtete sich auf. »Ich dachte, Sie könnten die Wahrheit ertragen. Aber wie ich sehe, habe ich es nur mit feigen Kraftprotzen zu tun. Ich hielt Rex immer für einen Versager. Allmählich erkenne ich, daß er euch allen überlegen ist.«
    »Warum sind Sie dann nicht bei ihm geblieben?«
    »Ich war jung. Und hungrig. Ich glaubte, er könnte mir nicht genug von diesem Leben bieten.«
    »Jetzt offeriert er Ihnen den Tod«, spöttelte Riggers.
    »Gut, daß Sie mich daran erinnern«, sagte Vivian. »Soweit darf es

Weitere Kostenlose Bücher