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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgebracht. »Riggers würde schön toben, wenn er hört, daß wir die Karre nur zwanzig Yard von dem kühlen Grab unseres reizenden Pärchens entfernt stehengelassen haben.«
    Es geschah zum erstenmal, daß der Syndikatsboß erwähnt wurde. »Ihr bleibt hier!« entschied Stanwell. »Ich marschiere mit dem G-man zu den Baracken. Wir finden bestimmt einen Spaten oder etwas ähnliches. Unser Freund vom FBI wird uns dann den Gefallen tun, den Schlitten freizuschaufeln.«
    »Ich komme mit«, sagte Freddy. »Dem Burschen traue ich nicht über den Weg.«
    »Glaubst du, ich wäre ihm nicht gewachsen?« fragte Stanwell höhnisch. Das Angebot seines Komplicen war ihm trotzdem nicht unwillkommen. Wir stapften los, ich voran, die beiden Männer hinter mir her. Rita Felloni blieb mit Richy am Wagen zurück.
    »Gib auf ihn acht«, sagte Stanwell, als wir den Schrotthaufen hinter den Baracken erreicht hatten. »Ich sehe mich nach etwas Passendem um…« Er begann zwischen dem verrosteten Gerümpel herumzusuchen und kehrte kurz darauf mit einem Stück Blech zurück.
    »Das muß gehen!« meinte er. »Unser Freund wird sich die Ärmel hochkrempeln müssen…«
    »Auf diese Weise verplempern wir mindestens eine halbe Stunde unserer kostbaren Zeit!« murrte Freddy.
    Die Gelegenheit war günstig. Stanwell kletterte gerade über einen Stapel Schienen. Er trug das Blech in der rechten Hand und war vollauf damit beschäftigt, seine Schritte zu kontrollieren. Freddy hatte sich von mir abgewandt, um mit Stanwell zu sprechen. Wir standen so, daß wir von den Baracken abgeschirmt wurden. Richy und das Girl konnten uns nicht sehen. Es war sogar zweifelhaft, ob sie uns hören konnten.
    Meine Hand zuckte hoch. Blitzschnell riß ich den Dienstrevolver aus der Schulterhalfter. »Hände hoch!«
    Die Wirkung war frappant. Stanwells Gesicht fiel förmlich auseinander. Seine Kinnlade klappte nach unten. Er ließ das Blech fallen und rührte sich nicht vom Fleck. Freddy wirkte gleichfalls wie versteinert aber nur eine Sekunde lang. Durch seinen rechten Unterarm lief ein Zucken. Es schien fast so, als versuchte er die Waffe aus dem Hosenbund zu reißen. »Stop!« zischte ich scharf. »Keine Mätzchen, mein Lieber!« Sein Gesicht war plötzlich aschgrau. »Du verdammter Idiot!« keuchte Stanwell. »Du elender Anfänger!«
    Freddy hob mit einem Ruck den Kopf. »Es ist nicht meine Schuld allein«, verteidigte er sich. »Woher hat er den Revolver?«
    »Es ist seine Dienstwaffe«, sagte Stanwell. »Ich habe nicht mehr an sie gedacht.«
    »Du hast sie an dich genommen?«
    »Für Selbstvorwürfe bleibt Ihnen noch mehr als genug Zeit«, sagte ich scharf. »Der doppelte Mordversuch wird Sie für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre aller Existenzsorgen entheben. Nehmen Sie die Hände hoch! Kommen Sie her, Stanwell. Stellen Sie sich neben Ihren Freund auf. Und denken Sie daran, daß das Schießenkönnen zu meinem Beruf gehört.«
    »Nach allem, was hier geschehen ist, können Sie nicht erwarten, daß ich Nachsicht mit Ihnen üben werde, wenn Sie auch nur den geringsten Versuch unternehmen sollten, die neue Lage zu korrigieren, drücke ich ab!«
    Stanwell sah nicht so aus, als ob ihn diese Ansprache beeindruckt hätte, aber er nahm gehorsam neben Freddy Aufstellung. Beide Männer hatten die Hände gehoben.
    »Okay«, sagte ich. »Treten Sie noch zwei Schritte nach rechts, Stanwell. So ist es brav. Jetzt dürfen Sie die Pistole ziehen. Aber schön langsam und ohne den Versuch zu machen, hier eine Westernshow abzuziehen!«
    Stanwell ließ seine Waffe fallen.
    »Jetzt sind Sie dran, Richy!«
    Auch Richy warf die Pistole weg, ohne Einwände zu erheben.
    »Treten Sie fünf Schritte nach vorn!« Die beiden gehorchten.
    »Stehenbleiben!« kommandierte ich. Ich hob die beiden Pistolen auf, ohne die Männer aus den Augen zu lassen. Dann trat ich von hinten an sie heran. Ich klopfte sie fachmännisch ab. In Stanwells Gesäßtasche entdeckte ich ein Klappmesser. Ich nahm es heraus.
    »Jetzt marschieren wir zu dem Lincoln zurück«, sagte ich. »Sie werden Ihren Freund Richy veranlassen…«
    Weiter kam ich nicht.
    Stanwell wirbelte plötzlich herum. Bei ihm brannte in diesem Moment irgendeine Sicherung durch. Es war völlig unverständlich, warum er ausgerechnet jetzt angriff. Seine Situation war noch vor einer halben Minute bedeutend günstiger gewesen. Möglicherweise hatte er so lange gebraucht, um die Folgen des Schocks zu verwinden. Vielleicht war ihm erst in dieser

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